Tierpark Nordhorn engagiert sich für Klimaschutz – Nachhaltigkeit fest im Blick für alle aktuellen und zukünftigen Projekte
Mit normalerweise rund einer halben Million Besucher im Jahr, 2000 Tieren in 100
verschieden Arten und 170 Mitarbeitern arbeitet der gemeinnützige Tierpark
Nordhorn als wissenschaftlich geführter Zoo nach seinen vier Hauptaufgaben
Erholung, Natur- und Artenschutz, Bildung und Forschung. Als „Archepark“ ist der
Familienzoo zudem Vorreiter in der Erhaltungszucht alter bedrohter Haustierrassen
und betreut als regionales Arten- und Naturschutzzentrum rund 170 Hektar
schützenswerten Naturraum in der Region.
Doch auch im Bereich Klimaschutz und Energieeinsparung hat der Tierpark in den
letzten Jahren sich immer weiter optimiert. Der Zoo möchte dadurch seinen Teil zu
den Klimaschutzzielen beitragen. So bezieht der Tierpark mittlerweile 45% seiner
Energie aus regenerativen Quellen. „Das erklärte Ziel ist diesen Wert bis zum Jahr
2030 noch weiter voranzutreiben, auch trotz der Coronapandemie!“, so Dr. Nils
Kramer, Geschäftsführer des Familienzoos. Damit nimmt der Tierpark die
Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung“ des
Bundes auf, den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter zu forcieren.
„Gerade aufgrund unseres Engagement im Bereich Artenschutz fühlen wir uns
verpflichtet, noch stärker auf das Thema Klimawandel einzugehen. Durch den
Klimawandel sind immer mehr Tierarten vom Aussterben bedroht. Daher können wir
alle bereits vor der eigenen Haustür unseren Anteil zum Thema Klimaschutz – und
damit auch Artenschutz – beitragen“, so Kramer.
Dazu wird im Tierpark beispielsweise beim Neu- und Umbau von Gebäuden und
Gehegen seit Jahren auf eine möglichst hohe Energieeffizienz geachtet. So wurde
die neue Futterküche mit einer Wärmerückgewinnung der Kühlanlagen oder das
Eingangsgebäude mit einer Solaranlage ausgestattet. Auch für aktuelle und
zukünftige Projekte wird auf Nachhaltigkeit geachtet: Bei dem im Bau befindlichen
neuen „Giebelfassaden“ wird zukünftig ebenfalls mit Wärmerückgewinnung
gearbeitet. Weiterhin prüft der Tierpark freie Flächen auf Gebäuden nach und nach
mit Solarpanels auszurüsten, um auch hier die regenerative Kraft der Sonne als
Energieträger weiter auszubauen.
Beim geplanten „Vechtedorf“ wird zukünftig eine große Zisterne für die
Regenwasserspeicherung sorgen, um auch hier der allgemeinen Wasserknappheit
entgegen zu wirken. Zudem nutzen wir im Sinne der Nachhaltigkeit für den Großteil
unserer Besuchertoiletten seit letztem Jahr zur Spülung nur noch Grundwasser.
Auch bei der Beleuchtung setzt der Tierpark vermehrt auf das Thema Nachhaltigkeit.
So wurde mittlerweile u.a. die komplette Wegebeleuchtung durch energieeffiziente
LEDs ausgetauscht.
Auch bei den Verbrauchsmaterialien arbeitet der Tierpark seit längerem am Thema
Nachhaltigkeit. „Gerade in den jetzigen Coronazeiten hilft uns die vor Jahren
umgesetzte Umstellung auf kompostierbares Einweggeschirr in unserer
Gastronomie. Hätten wir diese ökologische Umstellung nicht schon lange vollzogen,
wäre ein to-go Verkauf in diesem Ausmaß kaum zu vertreten“, erklärt Kramer.
Im Bereich der Kasse nutzt der Tierpark mittlerweile Ökobons statt Thermobons zur
Kassenbelegerstellung. Auch solche kleinen Schritte sind wichtig. So wurden vor
Jahren schon frühzeitig die Plastiktüten aus dem Zooshop verbannt. Auch hier
profitiert die Umwelt. „Wichtig sind auch die kleinen Schritte! Wenn ein solcher
identifiziert ist, muss man ihn auch gehen“, so Kramer.
„Letztlich hat der Tierpark Nordhorn sich auf die Fahne geschrieben in
Wertschätzung vor der Natur nachhaltig und bewusst zu handeln. Auch wenn noch
immer viel Potential da ist, sind wir auf einem guten Weg“, resümiert Dr. Kramer und
blickt damit trotz der aktuellen großen Herausforderungen positiv in die Zukunft.
Foto: Franz Frieling
Text: Tierpark Nordhorn Svenja Cebulla