Unfallchirurgen und Orthopäden informieren sich über roboterassistierte OPs
Nordhorn. Er parkt neben der Notaufnahme der Euregio-Klinik und ist von außen eher unspektakulär. Im Inneren des Mako SmartRobotic Trucks der Firma Stryker wird jedoch schnell klar, dies ist kein normaler LKW. Denn innerhalb des LKWs präsentiert die Firma ihre roboterarm-assistierte Plattform Mako SmartRobotics für den Hüft- und Kniegelenkersatz. Dieses Angebot nutzen insbesondere die Ärzte der Unfallchirurgie und Orthopädie, um sich über aktuelle Trends im Bereich der roboterassistierten OPs zu informieren.
Die Robotik ist aus den OPs der Zukunft nicht mehr wegzudenken
Robotische Assistenzsysteme sind in aller Munde, wenn es darum geht, den OP der Zukunft zu beschreiben. Doch so weit entfernt ist diese Zukunft allerdings nicht. Die Anzahl der roboterassistierten Eingriffe hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als verzehnfacht.
Dr. med. Gerrit Beckmann, Oberarzt und Sektionsleiter der Endoprothetik, den es vor knapp einem Jahr in die Euregio-Klinik zog, kennt die roboterunterstützte Technik bereits aus vergangenen Fortbildungen und hat daher die Demonstrationsveranstaltung organisiert.
Robotische Assistenzsysteme können insbesondere im Bereich des Hüft- und Kniegelenkersatzes den Operateur künftig bei seiner ohnehin schon präzisen Arbeit weiter unterstützen. Außerdem sollen sie dazu beitragen können, noch schonender zu operieren und dadurch nach der OP die Schmerzen zu verringern und die Erholungsphase zu verkürzen. Die robotischen Assistenzsysteme ließen sich daher mit dem Navi und Spurassistenten im Auto vergleichen. Der Fahrer muss das Auto selber fahren, nur ist es dank entsprechender technischer Unterstützung sicherer geworden. „Daher können Roboter künftig als Hilfsmittel dienen. Dennoch obliegt die Verantwortung für die Planung und Durchführung einer OP nach wie vor dem Operateur“, ergänzt Beckmann.
Auch Klinikgeschäftsführer Michael Kamp informiert sich vor Ort im OP-Truck. „Für die Euregio-Klinik ist es unser Ziel, am Ball zu bleiben und sich am neusten Stand der Technik zu orientieren. Es ist schon beeindruckend, wie schnell sich die Medizin weiterentwickelt. Ich gehe davon aus, dass die aktuelle Innovationsfrequenz auch in den nächsten Jahren gehalten oder sogar noch zunehmen wird und mit dem wollen wir Schritt halten“, erläutert Kamp.
Breites Behandlungsspektrum auf dem Gebiet der Endoprothetik
Gemeinsam mit Chefarzt Dr. med. Michael Henkel und seinem Oberarztkollegen Dr. med. Karsten Knecht verantwortet Beckmann den Bereich der Endoprothetik. Die Spezialisten verfügen über langjährige Erfahrungen und Expertise, die das gesamte Gebiet der Hüft- und Knieendoprothetik umfassen. Dadurch kann den Patienten ein breites Behandlungsspektrum nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen angeboten werden.
So werden beispielsweise Implantationen nachgewiesen erprobter Implantate auf dem neuesten Stand der Technik durchgeführt, unter anderem auch Teilgelenkersätze (die sogenannten Schlittenprothesen) für das Knie oder knochensparende Kurzschaftsysteme für die Hüfte. Aber auch komplexere Fälle wie Dysplasiecoxarthrose, posttraumatische oder postinfektiöse Arthrose werden von Beckmann und Knecht versorgt. Außerdem führen sie sämtliche Revisionsoperationen, sowie Wechseloperationen bei infizierten oder gelockerten Prothesen durch und erarbeiten moderne Nachbehandlungskonzepte zur schnelleren Mobilisation.
Text: Euregio Klinik