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Wann kommt die Ortsumgehung in Emmeln?

Trotz „Vordinglichem Bedarf“ ist mit einem Planungsbeginn der Umgebungsstraße zwischen Emmeln und Haren von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) weiter nicht zu rechnen.  

Haren (Ems). Der Plan steht seit 2016: Eine südliche Entlastungsstrecke zwischen Haren und Emmeln soll die B 70 mit der B 408 verbinden. Ziel ist es, den Ortsteil Emmeln der Stadt Haren (Ems) vom Durchgangsverkehr, aber auch von den Lkw, die zum Gewerbegebiet Eurohafen fahren, zu entlasten. Zudem wäre dadurch auch der Eurohafen besser an die trimodale Infrastruktur (Straße, Schienen und Wasser) angebunden.

Bereits 2014 führte Harens Bürgermeister Markus Honnigfort ein Gespräch mit Enak Ferlemann (MdB, ehem. Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur) und Gitta Connemann (MdB) in Berlin. „Die Stadt Haren hat sich dafür eingesetzt, dass das Vorhaben, eine Entlastungsstraße zu bauen, in den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2015 aufgenommen wurde“, erklärt Honnigfort. Der Bund schätzte das städtische Vorhaben als „Vordringlichen Bedarf“ (VB) ein. Dies sei ein großer Erfolg für die Stadt Haren (Ems), freute sich Honnigfort zum damaligen Zeitpunkt, da die Projekte mit der Einstufung VB für den Planungsbeginn priorisiert werden. Darüber hinaus liegen die rechtlichen Voraussetzungen für die Planung, mit dem Inkrafttreten des Fernstraßenausbaugesetzes, seit Anfang 2017 vor.  

Obwohl der BVWP 2015 bis 2030 umgesetzt werden soll, verschiebt das Land als zuständige Behörde, den Bau der Ortsumfahrt, immer wieder. Als Gründe nennt Dr. Hannah Timmer, Leiterin der NLStBV des Geschäftsbereichs Lingen, im Gespräch mit Honnigfort fehlende Planungskapazitäten und Personalengpässe. Auch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr begründet den Aufschub damit, dass der Schwerpunkt der Planungen und Investitionen aktuell bei Maßnahmen zur Erhaltung der Straßenverkehrsinfrastruktur, insbesondere zum Einsatz schadhafter Brückenbauwerke liege. Daher stünden keine Kapazitäten für Neubaumaßnahmen zur Verfügung.

Honnigfort sieht das als herbe Enttäuschung, da auch Überlegungen das Projekt selbstständig anzuschieben, scheiterten. „Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, eine leistungsfähige trimodale Anbindung eines Hafens zu gewährleisten, damit die Verkehre optimal geführt werden können. Dies wäre mit der Verlegung der B 408 Haren – Emmeln garantiert“, betont Harens Bürgermeister.

Momentan gibt es weder von Bund noch vom Land für den Planungsbeginn der Ortsumfahrt eine zeitliche Perspektive.

Bild: NLStBV, Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung

Text: Stadt Haren