„Weiterer wichtiger Baustein im Gewässerschutz“ – Fördermittel für Renaturierung der Nordradde erhalten – Start in Sögel

„Weiterer wichtiger Baustein im Gewässerschutz“ – Fördermittel für Renaturierung der Nordradde erhalten – Start in Sögel

Sögel. Einen Fördermittelbescheid in Höhe von knapp 830.000 Euro hat das Land Niedersachsen dem Landkreis Emsland überreicht. Diese Zuwendung wird eingesetzt, um einen ersten Gewässerabschnitt der Nordradde im Gemeindegebiet von Sögel zu renaturieren.

Im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie werden der Landkreis Emsland, die Gemeinde Sögel und derUnterhaltungsverband 100 „Nordradde“ dieses Projekt gemeinsam umsetzen. „Damit wird ein weiterer wichtiger Baustein im emsländischen Gewässerschutz umgesetzt“, betont Landrat Marc-André Burgdorf und dankt dem Land für die Zuwendungen.

Geplant ist nun, die in der Nordradde angelegten Kaskaden zurückzubauen und den Gewässerverlauf auf einer Länge von rund 730 m zu verlegen. Nachdem das massive Bauwerk vollständig entfernt ist, sollen an dieser Stelle eine etwa 50 m lange Sohlgleite und ein neues Nebengerinne geschaffen werden. Damit wird das Gewässer für Fische und Kleinorganismen durchlässig. „Mit diesem Projekt beheben wir ein zentrales ökologisches Problem der Nordradde: die fehlende Durchgängigkeit. Gleichzeitig werden wir dem Gewässer durch den neuen Verlauf mehr Raum geben und eine natürliche Auenlandschaft initiieren“, erläutert der zuständige Dezernent Dirk Kopmeyer.

Das geplante neue Nebengerinne wird auf einer Fläche der Gemeinde Sögel angelegt. Durch die großzügige Gewässerbreite von bis zu 35 m soll sich die Nordradde eigendynamisch entfalten und eine auenähnliche Landschaft entstehen können. Zur Verbesserung der Gewässerstruktur werden zusätzlich Totholzelemente und Kiesbänke als Strömungslenker und Laichhabitat eingebaut. „Auch im Hinblick auf die Vielfalt der Lebensräume und Arten im und am Gewässer versprechen wir uns eine deutliche Verbesserung für die Nordradde“, so Kopmeyer weiter.

Die anstehenden Maßnahmen wurden bereits 2018 in einem Gewässerentwicklungskonzept (GEPL) gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie dem Landesfischereiverband erarbeitet. Dabei soll die Entwässerungsfunktion der Nordradde erhalten bleiben, um die bisherige Nutzung von zum Teil landwirtschaftlichen Flächen weiterhin zu ermöglichen.

Die Ausschreibung der Bauarbeiten wird in Kürze erfolgen. Auch in den nächsten Jahren sollen weitere Abschnitte der Nordradde naturnah umgestaltet werden.

Neben den niedersächsischen Landesmitteln findet ebenfalls eine Förderung des Projekts durch die EU statt. Der Landkreis Emsland stellt die notwendigen Eigenmittel zur Verfügung.

Bild: An dieser Stelle setzt das Projekt an: Der massive Kaskadenabsturz in der Nordradde soll beseitigt werden, um das Gewässer für Fische und Kleinstlebewesen durchgängig zu machen. (Foto: Landkreis Emsland)

Text und Foto: Landkreis Emsland