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Werlte gedenkt eindrucksvoll der ermordeten Juden auf dem Samuel-Jacobs-Platz

Werlte gedenkt eindrucksvoll der ermordeten Juden auf dem Samuel-Jacobs-Platz – Erstmalig wurde die Veranstaltung gemeinsam von Schülern der Albert-Trautmann-Schule und des Gymnasiums Werlte gestaltet

Werlte 09.11.2019. Am Samstagabend fand in Werlte nicht nur der Martinsmarkt statt. Auch in diesem Jahr nahmen über 100 Personen an der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Geschehnisse der Reichspogromnacht in Werlte teil. Neben Politikern, Kirchen- und Schulvertretern waren auch die Polizei und viele Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Unter der Leitung der drei Lehrerinnen Christina Kobor (Albert-Trautmann-Schule), Birgit Schmitt und Elke Ahrens (beide Gymnasium Werlte) schafften ca. zwanzig Schülerinnnen und Schüler beider Schulen eine würdevolle Stimmung, um an die Gräueltaten um den 9. November 1938 zu erinnern.

Ganz links Frau Ahrens (Gymnasium Werlte), und von rechts Bürgermeister der Stadt Werlte Thele, Frau Kobor (Albert-Trautmann-Schule), dahinter Frau Schmitt (Gymnasium Werlte) und dazwischen die Schülerinnen und Schüler der beiden Schulformen. Bildquellen: Andy Albers, Stadt Werlte.
Ganz links Frau Ahrens (Gymnasium Werlte), und von rechts Bürgermeister der Stadt Werlte Thele, Frau Kobor (Albert-Trautmann-Schule), dahinter Frau Schmitt (Gymnasium Werlte) und dazwischen die Schülerinnen und Schüler der beiden Schulformen. Bildquellen: Andy Albers, Stadt Werlte.

Schon in der Ansprache durch Bürgermeister Daniel Thele wurde deutlich, wie wichtig dieses Thema gerade auch über 80 Jahre später ist. „Zurzeit gibt es Strömungen, die sich durchaus mit denen der damaligen Zeit vergleichen lassen. Die überaus gute Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler beider Schulformen hat die Veranstaltung unheimlich aufgewertet. Dies macht mich sehr froh und gerade in der heutigen Zeit müssen wir daran erinnern, dass es völlig gleich ist welche Religion, welche Herkunft, welche Schulform wir haben oder gar welche Kleidung wir tragen. So etwas darf nie wieder passierten.“, so Thele vor Ort. 

Neben einer Einleitung zur Vorgeschichte der Pogrome gab es typische jüdische Musikstücke und die explizierte Vorstellung zweier Werlter Familiengeschichten. Im Anschluss stellten die Schülerinnen und Schüler noch das Projekt „Stolpersteine“ vor, welches die beiden Schulen gerade gemeinsam mit dem ehemaligen Lehrer und Heimatforscher Joseph Meyer und der Stadtverwaltung erarbeiten und umsetzten. Ferner wies das Gymnasium Werlte noch auf eine Ausstellung in der Hümmlinger Volksbank eG hin, die dort die kommenden zwei Wochen zu sehen ist. Hintergrund ist der Margot-Friedländer-Preis 2019, für den die Schülerinnen und Schüler unter dem Titel „Nachgeforscht – Nachgefragt – Nachgehakt – Jüdisches Leben im Emsland – Spurensuche gegen das Vergessen“ einen von insgesamt drei bundesweit vergebenen Anerkennungspreisen gewonnen haben.

Text: Stadt Werlte

Foto: Andy Albers, Stadt Werlte