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Wirtschaftlicher und nachhaltiger: Landkreis favorisiert Neubau der Eissporthalle

„Die Grafschafterinnen und Grafschafter haben sich mit dem Bürgerentscheid eindeutig dafür ausgesprochen, dass weiterhin Eissport in Nordhorn angeboten wird. Wir nehmen dieses Votum sehr ernst“, stellt Landrat Uwe Fietzek am Freitag noch einmal klar. Nach der aufschlussreichen Präsentation der umfangreichen Planungsstudie des Ingenieurbüros Möller + Meyer aus Gotha in der vergangenen Sitzung des Sportausschusses seien aber noch eine ganze Reihe von Fragen aufgekommen, die es unbedingt zu klären gelte. „Wir stehen an einem Punkt, wo wir entscheiden müssen, welchen Weg wir einschlagen.“

Nach intensiver Beratung teilt der Landkreis die Ansicht der Experten, dass der Neubau einer Eissporthalle die beste Lösung wäre. Es wäre nach Auffassung des Ingenieurbüros „die geeignete Variante, um den Bedarf vor Ort zu decken und die Betriebskosten so niedrig wie möglich zu halten.“ „Gerade die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der Nachhaltigkeit sind wesentliche Argumente, die wir nicht außer Acht lassen dürfen und die für einen Neubau, also gegen eine Sanierung der Eissporthalle sprechen. Die Energiepreise steigen immens an und die weitere Entwicklung ist vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine nicht absehbar. Wir können einen hohen Energieverbrauch und die damit einhergehenden hohen Betriebskosten in der aktuellen Situation nicht verantworten“, sagt Fietzek.

Die Kosten für einen Neubau würden – wie auch in der Sitzung des Sportausschusses vom 28. April angegeben – bei mindestens 17 Millionen Euro liegen. Noch nicht einkalkuliert sind dabei die Kosten des Abrisses der alten Halle. Nach Beratung mit dem Niedersächsischen Innenministerium vertritt der Landkreis die Auffassung, dass durchaus auch ein Neubau durch den letztjährigen Bürgerentscheid gedeckt sei. Durch den Bürgerentscheid sei der generelle Wunsch der Bürgerinnen und Bürger am Erhalt des Eissports deutlich geworden. Dieses Ziel könne mit allen drei Varianten gleichermaßen erreicht werden. Auch bauplanungsrechtlich stünde nach einem ersten Gespräch mit der Stadt Nordhorn sämtlichen Varianten nichts entgegen. „Der Neubau ist für uns die klimaschonendste und energetisch sinnvollste Variante. Auch angesichts des Alters der jetzigen Halle sprechen wir uns für einen Neubau aus“, so Fietzek. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung würde sich auch bei einem Neubau der Zeitrahmen der Fertigstellung der Eissporthalle nicht verzögern.

Das Thema wird am 1. Juni 2022 erneut im Sportausschuss behandelt. Die entsprechenden Vorlagen dazu finden Interessierte in Kürze im Kreistagsinformationssystem unter www.grafschaft-bentheim.de/gremien.

Hintergrund zum Gutachten

Das Ingenieurbüro aus Gotha hatte Lösungsmöglichkeiten auf Grundlage der derzeitigen rechtlichen Lage erarbeitet und auch Empfehlungen von zusätzlichen Maßnahmen dargestellt. Es handelt sich dabei um drei Lösungsvarianten:

A) Basis-Sanierung:

Sanierung unter Bestandsschutz, ohne Anpassungen an aktuelle Vorschriften, keine notwendigen Erweiterungsbauten und kein wesentlicher energetischer Mehrwert, deutliche Reduzierung der Zuschauerzahl.

Zuschauerzahl: ca. 1.500

Investitionskosten: ca. 11,84 Mio. Euro

B) Neubau

Umsetzungsmöglichkeiten energieeffizienter Anlagensysteme, niedrigere Betriebs- und Folgekosten, Umsetzung flexibler Nutzungskonzepte.

Zuschauerzahl: bis zu 1.500

Investitionskosten: ca. 17,42 Mio. Euro

C) Umfassende Sanierung

Bestandssanierung unter Berücksichtigung von empfohlenen Erweiterungsbauten sowie eine technische Modernisierung nach allgemeinen anerkannten Regeln der Technik, höhere Betriebs- und Folgekosten.

Zuschauerzahl: ca. 2.700

Investitionskosten: ca. 15,72 Mio. Euro

Text: Landkreis Grafschaft Bentheim