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Zwei Feuerwehrfahrzeuge an Ukraine abgegeben – Anschaffung über Hilfsfonds – „Sie werden in Torezk gebraucht“

Meppen. Finanziert aus dem regionalen Hilfsfonds für die Ukraine der Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim und der Kommunen der beiden Landkreise, konnten am Dienstag, 24. Mai, zwei Feuerwehrfahrzeuge an die Ukrainer Oleksandr Panzyha und seinen Mitarbeiter Ivan Maliar vor dem Meppener Kreishaus übergeben werden.

Panzyha, Vorsitzender der Humanitären Organisation „Unia“ aus Zastawna im ukrainischen Oblast Tscherniwzi, hatte sich bereits Anfang April dieses Jahres aus dem rund 1800 km entfernten Tscherniwzi mit dem Auto auf den Weg gemacht, um einen ehemaligen Krankentransportwagen des Deutschen Roten Kreuzes vom Landkreis Emsland entgegen zu nehmen. Bei dem aktuellen Besuch, bei dem er neben seinem Mitarbeiter von zwei Fahrern begleitet wurde, sollten die beiden Feuerwehrfahrzeuge aus den Beständen des Landkreises Emsland und der Stadt Lingen (Ems) in die ukrainische Heimat gebracht werden. „Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die Fahrzeuge in der Stadt Torezk, nahe der Stadt Donezk, zum Einsatz kommen, dort werden sie gebraucht“, berichtete Panzyha, und „personalisierte“ die Fahrzeuge vor der Weiterfahrt gleich mit einem Aufkleber der Organisation „Unia“.

Die zuständige Dezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis machte deutlich, wie sehr sie mit dem ukrainischen Volk mitfühle. Betroffen nahm sie zur Kenntnis, dass Serhiy Kapitzky,Abgeordneter im Oblast-Parlament von Tscherniwzi, der beim Treffen in Meppen im April noch mit dabei war, als Soldat bei Kämpfen verletzt wurde und derzeit in einem Krankenhaus behandelt werden muss. „Diese traurigen Nachrichten machen uns das Leid der Menschen in der Ukraine bewusst und bringen uns das Kriegsgeschehen ganz nah“, sagte sie. Sie sicherte der ukrainischen Delegation wie bereits in der Vergangenheit auch für die Zukunft weitere Hilfen zu. Dem schloss sich auch Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff an.

Für die Stadt Lingen (Ems) erklärte der Erste Stadtrat Stefan Altmeppen: „Wir fühlen mit den Menschen in der Ukraine, denen dieser unfassbare Krieg aufgezwungen wurde. Mit den beiden Fahrzeugen wollen wir einen konkreten Beitrag leisten, um sie in dieser schweren Stunde zu unterstützen. Wir stehen an ihrer Seite und wünschen ihnen von Herzen einen baldigen Frieden in Freiheit.“

Die Fahrzeuge waren von den Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Emsland und der Stadt Lingen für Ausbildungs- und Übungszwecke genutzt worden. Vor der Übergabe waren die Fahrzeuge grunderneuert und vollständig ausgestattet worden. So haben die Freiwilligen Feuerwehren Emsbüren und Lathen je eine Tragkraftspritze zur Verfügung gestellt. Die Freiwillige Feuerwehr Meppen hat die Fahrzeuge zusätzlich mit Kabeltrommel, Scheinwerfer, Handarbeitsgeräten und Wasser führenden Armaturen ausgestattet. Die Freiwillige Feuerwehr Papenburg hat Kabeltrommeln und Scheinwerfer gestellt. Ebenfalls Scheinwerfer und einen Generator steuerte die Freiwillige Feuerwehr Dörpen bei. Die Feuerwehr Herzlake stellte Wasser führende Armaturen zur Verfügung, und der Landkreis Emsland stattete die Fahrzeuge mit Schläuchen, Leitern und Armaturen aus. „Darüber hinaus zeichnen sich die Feuerwehrfahrzeuge durch eine solide Technik aus, arbeiten ohne elektrischen Antrieb und Unterstützung und sind daher für den Einsatz in einem Kriegsgebiet sehr gut geeignet“, betonten Kreisschirrmeister Thomas Raming, Kreisfeuerwehrverband Aschendorf-Hümmling, und Hermann Hüring, Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale Sögel, bei der Übergabe.

Zahlreiche Flüchtlinge aus dem Oblast Tscherniwzi sind im polnischen Landkreis Lidzbark Warmiński aufgenommen worden, zu dem eine enge Partnerschaft besteht. Der Landkreis Lidzbark Warmiński wiederum pflegt eine enge Partnerschaft zum Landkreis Emsland. So war die Hilfsaktion zustande gekommen.

Der Hilfsfonds für die Ukraine war im März mit insgesamt 470.087 Euro aufgelegt worden, davon stellten der Landkreis Emsland 331.340 Euro und der Landkreis Grafschaft Bentheim 138.747 Euro bereit. 50 Prozent der Mittel stammen aus den Haushalten der Landkreise, die andere Hälfte kommt von den Kommunen.

Text und Fotos: Landkreis Emsland