Blaulicht

Pilgerherberge am Kloster Frenswegen: Landkreis will Projekt mit 180.000 Euro unterstützen

In Nähe des Cafés am Kloster Frenswegen liegt etwas unscheinbar am Heerendiek 2 das sogenannte Haus Rickhoff. Ursprünglich als Brau- und Backhaus geplant und später landwirtschaftlich für Klosterzwecke genutzt, möchte es die Stiftung Kloster Frenswegen zu einer Pilgerherberge umbauen. In ihrer letzten Sitzung am 8. Mai stimmten die Mitglieder des Grafschafter Kulturausschusses einem Förderzuschuss i.H.v. 180.000 Euro zu. Er gilt unter Vorbehalt der weiteren politischen Beschlussfassung.

Seit 2018 steht das ehemalige Haus der Familie Rickhoff leer. Der Eigentümer bot es der Stiftung Kloster Frenswegen zur kostenfreien Nachnutzung an, die daraufhin das Konzept einer Pilgerherberge entwickelte. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert fällt unter den Denkmalschutz. Trotz des derzeit baufälligen Zustands ergaben die Untersuchungen eines mit dem Projekt betrauten Architekturbüros, dass viele historische Bauelemente bei einer Grundsanierung erhalten bleiben könnten. Als Denkmalschutzbehörde ist es auch im Sinne des Landkreises, das Gebäude einer dauerhaften Nutzung zuführen und es für kommende Generationen bewahren zu können.

Rund 630.00 Euro plant die Stiftung für die Restaurierung zur Pilgerherberge ein. Einen Anteil von 250.000 Euro erhofft sie sich durch Fördermittel des Amts für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) aus einem Dorferneuerungsprogramm. Weitere Gelder sollen durch den Förderverein Kloster Frenswegen e.V., das Fürstliche Haus zu Bentheim und Steinfurt, weitere Förderer und die Stiftung selbst aufgebracht werden. Ein positiver Zuwendungsbescheid des ArL steht in Aussicht. Die Stiftung Kloster Frenswegen geht davon aus, dass die Erträge infolge der erwartbaren Bettenbelegung (ca. 10 Plätze) die laufenden Betriebskosten decken werden. Das erweiterte Portfolio soll die Ertragskraft der Stiftung nachhaltig steigern. Zusätzliche Pilgerrouten für Radreisende könnten den zukünftigen Pilgerort noch attraktiver machen und weitere Übernachtungsgäste anziehen.

Für den angrenzenden Gebäudeteil der Futterküche/Kornkammer sieht die Stiftung die Umnutzung zu einer Pilgerkapelle einschließlich eines Pilgergartens vor. Die Restaurationskosten werden auf rund 270.000 Euro geschätzt. Das kleinere Gebäude ist nicht denkmalgeschützt und erhält keinen Förderzuschuss des Landkreises. Stattdessen will die Stiftung versuchen, andere Förderer für das Projekt der Pilgerkapelle zu gewinnen. Die Landkreis-eigene Zuwendung über 180.000 Euro für das Hauptgebäude ist zweckgebunden und soll vorbehaltlich der politischen Beschlussfassung nach Baufortschritt ausgezahlt werden.

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim