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Am Montag ist „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“: Arbeitsgruppe startet neue Aufklärungskampagne und nimmt „FASD“ in den Fokus

Landkreis Cloppenburg. Schwangerschaft und Alkohol? Sollten sich eigentlich ausschließen. Eigentlich. Doch oft bekommen Schwangere gut gemeinte Tipps wie: „Ein Glas Sekt schadet nicht.“ oder „Ach, der Alkohol verkocht doch!“. Gemessen daran, dass man bis heute jedoch keine unbedenkliche Menge Alkohol identifizieren konnte „finde ich das- mit Blick auf die Leidtragenden, nämlich die Kinder, die dann ihr Leben lang mit den Auswirkungen zu kämpfen haben, absolut tragisch“, betont Rita Kessing, Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen beim Landkreis Cloppenburg. Das „Fetale Alkoholsyndrom“ sei vielen werdenden Müttern und Vätern nicht bekannt.

Der „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ am kommenden Montag, 9. September, markiert in diesem Jahr den Beginn einer neuen Kampagne, mit der im Landkreis Cloppenburg noch mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema erzeugt werden soll. Beteiligt an einer nun startenden Videoaktion in den sozialen Medien sind der Sozialdienst katholischer Frauen, die Familienlotsin, die Stiftung Edith Stein – Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Cloppenburg, die Gesundheitsregion, das Netzwerk frühe Hilfen und die Kreisjugendpflege.

Denn die Folgen des Alkoholkonsums sind auch heute vielen noch nicht bekannt. Katharina Deeken Präventionsfachkraft allgemeine Suchtprävention Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Stiftung Edith Stein: „In der Fachstelle Sucht und Suchtprävention nehmen wir wahr, dass nicht allen Frauen die Risiken des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft bewusst sind, da sie während dieser sensiblen Phase trotzdem konsumieren. Wir begleiten sie dabei, substanzfrei zu leben.“

Neben der Beratung der schwangeren Frauen begleitet die Fachstelle auch die Frauen, die mit den Folgen des mütterlichen Alkoholkonsums während der Schwangerschaft leben.

 „Wir wollen das Thema noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und ggf. weitere Aktionen zu dem Thema planen“, erklärt Christoph Essing von der Gesundheitsregion. „Denn der Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft wirkt zu 100 Prozent.“

Infobox:

Unter FAS versteht man das Fetale Alkoholsyndrom. Es kann entstehen, wenn Frauen in der Schwangerschaft Alkohol trinken. Es zählt zu den Fetalen Alkoholspektrumsstörungen (FASD). Je nach Alkoholmenge führt es zu unterschiedlich ausgeprägten Schädigungen beim ungeborenen Kind. Diese Schädigungen sind nicht immer bei der Geburt zu erkennen und werden erst im Verlauf der Kindheit deutlich. Dabei sind häufig das Gehirn und die körperliche und geistige Entwicklung betroffen. Diese führen zu lebenslangen Schädigungen und können häufig nicht wieder ausgeglichen werden.

Text: Landkreis Cloppenburg