Blaulicht

Corona: Emsländische Feuerwehren treffen Vorsorge – Versammlungen sollen verschoben werden – Übungsdienst in getrennten Gruppen

Emsland. Nachdem die ersten Fälle einer Infizierung mit dem Coronavirus im Emsland bekannt geworden sind, empfiehlt Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Landkreises, bis auf Weiteres auf Mitgliederversammlungen und sonstige Veranstaltungen zu verzichten. Die Stadt Papenburg hat für ihre Wehren auch den Übungsdienst zunächst bis Ende März ausgesetzt.

Die Krankheitsverlauf sei nach Einschätzung der Gesundheitsamtes für arbeitsfähige gesunde Erwachsene, dazu zählten auch die Einsatzkräfte der Wehren, eher milde, so Dyckhoff. Auch die Übertragungsformen seien beschränkt, insbesondere, wenn die bekanntgemachten Hygieneempfehlungen eingehalten würden. Das Problem sei die Anordnung der häuslichen 14-tägigen Quarantäne, für deren Anordnung spezielle Parameter erfüllt sein müssen

Übungen sollen möglichst in kleinen Gruppen stattfinden. Foto: Brand
Übungen sollen möglichst in kleinen Gruppen stattfinden. Foto: Brand

Das Risiko für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren besteht darin, dass sich zum Bespiel nach einer Mitgliederversammlung, an der in der Regel fast alle Feuerwehrleute teilnehmen, die komplette Mannschaft unter Quarantäne gestellt werden müsste, wenn auch nur bei einem Kameraden nachträglich der Virus festgestellt würde. Die Feuerwehr müsste dann vorübergehend vom Einsatzdienst abgemeldet werden. Das sei besonders problematisch, wenn eine Stadt, Gemeinde oder Samtgemeinde nur über eine Feuerwehr verfüge oder, wie bei Schwerpunktwehren, Spezialgerät nicht mehr eingesetzt werden könnte. Auch der Einsatz überörtlicher Fachdienste wie die Informations- und Kommunikationsgruppen und Kreisfeuerwehrbereitschaften sei dann nicht mehr vollumfänglich gewährleistet. Daher sollen diese Einheiten auf Vollversammlungen verzichten, meinen auch die drei Abschnittsleiter Gerd Köbbe (Nord), Wolfgang Veltrup (Mitte) und Andreas Wentker (Süd). Übungsabende sollten nach ihrer Ansicht in kleinen, getrennten Gruppen durchgeführt werden. Man wolle keine Hysterie schüren, sondern Versorge treffen und Risiken aus dem Wege gehen.

Die Reaktion der Feuerwehren ließ nicht lange auf sich warten. Zahlreiche anstehende Jahreshauptversammlungen, Sportveranstaltungen, Einweihungen und so weiter sind abgesagt worden. Die Papenburger Feuerwehren setzen den Übungsbetrieb ab, weitere werden eventuell folgen, andere Wehren üben nicht mehr gemeinsam, sondern an verschiedenen Tagen in kleineren Einheiten.

Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff (2.von links) sowie seine Vertreter und Abschnittsleiter (von links) Wolfgang Veltrup, Andreas Wentker und Gerd Köbbe empfehlen den Feuerwehren, Vorsorge zu treffen. Foto: Brand
Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff (2.von links) sowie seine Vertreter und Abschnittsleiter (von links) Wolfgang Veltrup, Andreas Wentker und Gerd Köbbe empfehlen den Feuerwehren, Vorsorge zu treffen. Foto: Brand

Text und Fotos: Brand