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Coronavirus fordert erstes Todesopfer in der Grafschaft – Appell des Landrates

In der vergangenen Nacht ist ein Nordhorner, der nachweislich mit dem Coronavirus infiziert war, gestorben. Der Mann war über 80 Jahre alt und litt an einer Vorerkrankung. Landrat Uwe Fietzek wünscht den Angehörigen viel Kraft und viel Trost für die kommende Zeit: „Ihnen gilt unser Mitgefühl. Wir sind in Gedanken bei Ihnen.“ Zugleich appellierte er an die Bürgerinnen und Bürger: „Lassen Sie uns gemeinsam alles erdenklich Mögliche tun, um diese Zeit so gut wie eben möglich zu überwinden.“

Es seien diese persönlichen Schicksale, die eine noch vor Wochen als theoretische erscheinende Gefahr auf einmal Realität werden ließen. „Die Bedrohung ist nun in großem Tempo näher an unser aller Leben herangerückt“, so Fietzek. Er mahnte außerdem: „Wir müssen vor allem unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum einschränken. Der Schutz unserer Mitmenschen, insbesondere derer, die bereits älter sind oder unter einer Vorerkrankung leiden, muss für uns oberste Priorität haben! Ich warne vor falscher Normalität!“

„Social Distancing“ sei das Gebot der Stunde. Dieses funktioniere nicht ohne persönliche Einschränkungen und Entbehrungen: „Während ich auf die Grafschafterinnen und Grafschafter sehr stolz bin, dass sie die allgemeinen Kontaktbeschränkungen des Landes so diszipliniert umsetzen, beobachte ich zugleich mit Sorge die Entwicklung, dass mehr und mehr Geschäfte Ausnahmetatbestände der Landesverfügung für sich in Anspruch nehmen und ihre Türen wieder für Kunden öffnen. Ich stehe auch dem erlaubten Abverkauf von Saisonwaren, oder den Bestell- und Abholangeboten in der aktuellen Gefahrensituation skeptisch gegenüber, auch wenn die rechtlichen Auseinandersetzungen darüber noch voll im Gange sind. Ich habe großes Verständnis für die existentiellen Sorgen der Anbieter und Unternehmer – aber in Anbetracht unserer rasant steigenden Infektionszahlen möchte ich einen deutlichen Appell an die Bevölkerung richten: Verzichten Sie!“

Landrat Fietzek weiter: „Ich sage es deutlich: Wenn unsere Euregio-Klinik in den kommenden Wochen Herr der Situation bleiben soll, müssen wir die berühmte Kurve abflachen! Sonst steht zu befürchten, dass die Behandlungskapazitäten womöglich nicht für jeden reichen. Daher appelliere ich an Sie: Gehen Sie nur vor die Tür wenn Sie müssen! Wer Social Distancing praktiziert, schützt damit sich selbst und seine Mitmenschen.“

Text: Landkreis Grafschaft Bentheim