BlaulichtDörpen

Fünf Feuerwehren der Samtgemeinde Dörpen proben Ernstfall beim Umspannwerk in Heede

Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften rückten die Feuerwehren Heede, Dersum, Dörpen, Kluse und die Werkfeuerwehr Nordland Papier zu einem Brand beim Umspannwerk an der Deichstraße aus.

Lageeinweisung und Sicherheitsbelehrung durch den Einsatzleiter Rainer Wegmann und Anlagenverantwortlichen Stefan Eilers. Foto: SG Dörpen - Feuerwehr
Lageeinweisung und Sicherheitsbelehrung durch den Einsatzleiter Rainer Wegmann und Anlagenverantwortlichen Stefan Eilers. Foto: SG Dörpen – Feuerwehr

Jsie Heede. Zu dem Großaufgebot mit über 130 Einsatzkräften zählte auch die Technische Einsatzleitung Nord (TEL) des Landkreises Emslandes, sowie die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des DRK Werlte-Lathen. Um 18.43 Uhr läuft bei der Leitstelle Meppen ein Alarm der Brandmeldezentrale aus der Konverterstation „DolWin2“ auf. Die Freiwillige Feuerwehr Heede rückt daraufhin mit drei Fahrzeugen aus. Beim Eintreffen der Feuerwehr Heede stellte sich heraus, dass es bereits eine Explosion im Konvertergebäude gegeben hat und eine starke Rauchentwicklung von weitem zu sehen war. Aufgrund dieser Lage entschied sich Einsatzleiter Rainer Wegmann umgehend die Feuerwehren Dersum, Dörpen, Kluse, sowie die Werkfeuerwehr Nordland Papier mit dem Einsatzstichwort „F5_gesamte Gemeinde“ nachalarmieren zu lassen. Nach Alarm-und Ausrückeordnung werden zeitglich die TEL und die SEG mitalarmiert.

Verletzte Personen wurden durch die SEG zum Verletztensammelplatz verbracht und versorgt. Foto: SG Dörpen - Feuerwehr
Verletzte Personen wurden durch die SEG zum Verletztensammelplatz verbracht und versorgt. Foto: SG Dörpen – Feuerwehr

Dem Übungszenario zur Folge gab es eine schwere Explosion im Konvertergebäude, wodurch mehrere befindende Personen im Gebäude verletzt wurden. Aufgrund der starken Druckwelle der Explosion stürzte ein Mitarbeiter, der mit Wartungsarbeiten beschäftigt war, auf dem Dach des Gebäudes schwer und konnte dieses nicht mehr eigenständig verlassen. Das zum Kühlen des Konverters benötigte Öl lief aus und musste vor Brandausbreitung geschützt werden.

Für eine strukturierte Vorgehensweise bei solchen Einsatzszenarien, wurden vier Einsatzabschnitte seitens der Technischen Einsatzleitung festgelegt. Ein Verletztensammelplatz wurde eingerichtet und eine Funkkanaltrennung je Einsatzabschnitt durchgeführt. Im Einsatzabschnitt 1 wurde die Löschwasserversorgung für das Werksgelände mit Pumpen der Feuerwehren Dersum, Kluse und der Werkfeuerwehr Nordland Papier aus Tiefenbrunnen sichergestellt, sodass alle Hydranten auf dem Werksgelände mit Löschwasser versorgt wurden. Die Aufgabe des Einsatzabschnitts 2 war es das in einem Regenrückhaltebecken ausgelaufene Öl vor der drohenden Brandausbreitung zu schützen. Hierzu wurde ein Schaumteppich aus Übungsschaum mittels Schaumwerfer der Feuerwehren Dersum und Heede über das Öl gelegt, sodass das Feuer nicht mit dem Öl in Kontakt kommen konnte.

Einsatz und realistischen Bedingungen

Im Einsatzabschnitt 3 galt es mehrere vermisste Personen in dem mit Disconebel verqualmten Konvertergebäude zu retten. Hierfür suchten mehre Atemschutztrupps der Feuerwehren Dörpen und Kluse das Gebäude mit Wärmebildkameras ab. Nach kurzer Zeit konnten zwei Personen gefunden und mit Hilfe einer Fluchthaube über ein Rettungstuch aus dem Gefahrenbereich gerettet werden.

Mit Hilfe der Drehleiter wurde eine Person vom Dach gerettet, Foto: SG Dörpen - Feuerwehr
Mit Hilfe der Drehleiter wurde eine Person vom Dach gerettet, Foto: SG Dörpen – Feuerwehr

Personenrettung mittels Drehleiter vom Dach

Die Person die sich bei dem Sturz auf dem Dach schwerverletzt hatte musste über die Drehleiter der Feuerwehr Dörpen im Einsatzabschnitt 4 gerettet werden. Hierfür wurde die verletzte Person mit Hilfe einer Schleifkorbtrage vom Dach heruntergelassen und dem Rettungsdienst übergeben. Des Weiteren suchte die Feuerwehr Heede in Büros bei der Brandmeldezentrale nach weiteren verletzten Personen. Hier wurden mehre leichtverletzte Personen gefunden und mit dem Rettungsdienst zum Verletztensammelplatz für die Weiterversorgung befördert.

Bei der Abschlussbesprechung im Haus des Bürgers in Heede machte Dörpens stellvertretender Gemeindebrandmeister Gerd Gruber deutlich, dass die Übung trotz des schwierigen Einsatzumfeldes gut geklappt habe. Er dankte ebenso wie der Heeder Ortsbrandmeister Rainer Wegmann den Verantwortlichen des Betreiberunternehmens Tennet und den Anlagenverantwortlichen Stefan Eilers für die aus seiner Sicht vorbildliche Zusammenarbeit. Die Ausarbeitung des Übungsszenarios durch die Feuerwehr Heede unter Federführung von Rainer Wegmann und dem Planungsteam habe ihm gefallen. Ein großer Dank galt der Firma Tennet, die extra für diese Übung 600 Liter Übungsschaum zur Verfügung gestellt hatte. Der Rest des Übungsschaums kann nun für weitere Übungen verwendet werden.

Beeindruckt vom Übungsverlauf zeigten sich der stellvertretende Abschnittleiter Nord Hans-Bernd Ahlers, der Dörpener SG-Bürgermeister Hermann Wocken, die zusammen mit Heedes Bürgermeister Antonius Pohlmann den Einsatz beobachteten.