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Landkreis Grafschaft Bentheim startet Pilotprojekt „Mobile Beratung für Kindertagesstätten“

Neues Pilotprojekt in der Grafschaft Bentheim: Mit dem Start des Kita-Jahres 2024/2025 hat die Kreisverwaltung ein mobiles Beratungsangebot für Kindertagesstätten ins Leben gerufen. Das Angebot richtet sich gezielt an pädagogische Fachkräfte und Kita-Leitungen in den jeweiligen Einrichtungen. Ihnen möchte der Landkreis eine professionelle Unterstützung im Umgang mit Kindern, die sich herausfordernd verhalten, an die Hand geben. „Bundesweit, aber auch bei uns in der Grafschaft, ist zu beobachten, dass emotionale und soziale Auffälligkeiten bei Kindern zunehmen. Der Umgang damit ist in Kindertagesstätten und in der Kindertagespflege ein immer größeres Thema, denn immer mehr Kinder benötigen besondere Aufmerksamkeit der Betreuungspersonen. Nicht zuletzt in Folge der Corona-Pandemie steigt die Anzahl der Fälle stetig und das stellt die Einrichtungen vor neue Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit“, berichtet Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier. Entsprechende Meldungen würden die Kreisverwaltung regelmäßig aus den Kindertagestätten, der Kindertagespflege, den Beratungsstellen oder dem jugendärztlichen Dienst des Grafschafter Gesundheitsamtes erreichen.

Diese Entwicklung hat laut Gülker-Alsmeier Konsequenzen: „Eine zeitintensivere Betreuung einzelner Kinder lässt sich nicht so einfach umsetzen. Nach dem Niedersächsischen Kindertagesstättengesetz kann eine Lösung zwar darin bestehen, die Kinderzahlen in den einzelnen Gruppen zu reduzieren, um den Fachkraft-Kind-Schlüssel so zu verbessern. Dafür fehlt es jedoch sowohl an ausreichend Betreuungsplätzen, die wiederum andernorts zur Verfügung stehen müssten, als auch an pädagogischen Fachkräften. Oftmals sehen die Einrichtungen daher keinen anderen Ausweg, als den Betreuungsvertrag für Kinder, die sich herausfordernd verhalten, zu kündigen.“ Diesem Schritt will der Landkreis nun mit dem neuen Projekt vorbeugen. „Uns ist bewusst, dass das mobile Beratungsangebot nicht alle Probleme in den Kindertagesstätten auf einen Schlag lösen wird. Wir wollen damit aber zur Entlastung der pädagogischen Fachkräfte beitragen, die eine wichtige und wertvolle Arbeit leisten. Trotz herausfordernder Situationen sollen sie in der Lage sein, weiterhin eine qualitativ hochwertige Betreuung gewährleisten zu können“, so Gülker-Alsmeier.

Seit Anfang des Monats können Kindertagestätten und Kindertagespflegepersonen die mobile Beratung als Unterstützungsangebot in Anspruch nehmen. In Form von Beratung, Begleitung und Hospitation erhalten die Fachkräfte mit dem Blick von außen verschiedene Anregungen für den Umgang mit herausforderndem Verhalten und sie lernen neue Methoden für die Gestaltung des Alltags in den Einrichtungen kennen. Außerdem können präventive Veränderungen im Gruppenalltag erprobt werden. Mit der Durchführung der mobilen Beratung hat der Landkreis die Lebenshilfe Nordhorn als freien Träger beauftragt. Das Pilotprojekt wird über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt und anschließend evaluiert. Pro Kindergartenjahr stellt der Landkreis für das Beratungsangebot Mittel in Höhe von jeweils 50.000 Euro bereit. Der Kreistag sprach sich einstimmig für die Durchführung des Projektes aus.

Kindertagesstätten und Kindertagespflegepersonen, die Interesse an der mobilen Beratung haben, erhalten nähere Informationen zu diesem Projekt und zur Anmeldung bei der Fachberatung Kita des Landkreises Grafschaft Bentheim (Tel. 05921 96 3803, Mail fachberatung.kita@grafschaft.de).

Text: Landkreis Grafschaft Bentheim