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Lesefest des Gymnasiums Nordhorn in Kooperation mit der Stadtbibliothek

Lesen verbindet – Lesen erweitert unseren Horizont – Lesen macht stark – Lesen macht Spaß
LESEN – eine der Grundfertigkeiten, ohne die wir uns im Leben nicht zurechtfinden. Wir brauchen und gebrauchen sie immer und überall: Zuhause, in der Schule, im Beruf, im Umgang mit den Medien. Täglich lesen wir Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, lesen auf dem Handy, auf dem Tablet auf dem Bildschirm des PCs – und seien es nur kurze Schlagzeilen, Schlagwörter oder Kurztexte. Das Wort, der Satz, der Text, das Lesen sind aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Bei aller Alltäglichkeit haben Schulen dennoch immer mehr mit einer schlecht ausgebildeten Lesekompetenz bei den Heranwachsenden zu kämpfen. Die Kinder und Jugendlichen sollen flüssig lesen und vor allem auch verstehen können. Wie aber soll sich eine der wichtigsten Grundfertigkeiten bei unseren Schülern entwickeln, wenn immer weniger gelesen wird? Wenn immer weniger vorgelesen, wenn immer weniger über das Gelesene gesprochen wird?
Die niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber sprach am 22.05.2024 beim diesjährigen Landesentscheid des Vorlesewettbewerbs zurecht davon, dass unsere Demokratie – unsere Gesellschaftsordnung – auf dieser Grundfertigkeit aufbaue. Einander Gedanken vorzutragen, etwas vorzulesen, das Gelesene zu verstehen und somit auch einander zu verstehen, um auf dieser Basis in einen Diskurs treten zu können, sei eine der wesentlichen Alltäglichkeiten in ihrem Hause – dem Landtag.
Wie also steuern wir der Entwicklung entgegen, dass die jüngeren unter uns immer weniger gut lesen und das Gelesene verstehen können?
Die Kolleginnen und Kollegen des Gymnasiums Nordhorn nehmen diese Frage so stark wie noch nie in den Fokus. Es wurde einheitlich beschlossen, die Leseförderung voranzutreiben. Deshalb wurde vor einem Jahr im Jahrgang 5 eine zusätzliche Leseförderstunde eingerichtet. Es wird nun ein halbes Jahr lang einmal wöchentlich eine ganze Unterrichtsstunde nur gelesen. Es wird über das Gelesene gesprochen, um es zu verstehen. Freunde am Lesen soll entwickelt werden. Lesepaten aus den höheren Jahrgängen engagieren sich. Sie lesen mit jüngeren Schülerinnen und Schülern einmal wöchentlich während der Hausaufgabenbetreuung gemeinsam, um die Lesekompetenz zu stärken. Das Gymnasium nimmt am niedersächsischen Landesprogramm „Lesen macht stark“ teil, um die Leseförderung in allen Jahrgängen und allen Fächern zu etablieren. Wir bauen eine schuleigene Bibliothek auf und kooperieren seit Jahren erfolgreich mit der Stadtbibliothek Nordhorn. Regelmäßige Besuche der Stadtbibliothek wurde in das schuleigene Curriculum des Faches Deutsch aufgenommen und Lesungen werden jährlich für unterschiedliche Jahrgänge möglich gemacht. Ein breites Engagement auf allen Ebenen.
Ein Höhepunkt der Leseförderung stellte in diesem Schuljahr im Jahrgang 5 der Abschluss der Leseförderstunde dar. Am 07.06.2024 trafen sich alle sechs fünften Klassen in der Stadtbibliothek der Stadt Nordhorn um das „Lesefest“ zu feiern. Das LESEN sollte in den Mittelpunkt gerückt werden, „weil lesen verbindet, lesen unseren Horizont erweitert, lesen stark und auch Spaß macht“, so Anne Hilbers, die Fachobfrau Deutsch des Gymnasiums Nordhorn. Eindrucksvoll stellten die Schülerinnen und Schüler einander ihre Höhepunkte in der Leseförderung vor. Ein imposantes Lesetheater der 5B, begleitet durch ihren Deutschlehrer Martin Keller, eröffnete die Abendveranstaltung. Selbstbewusst und sicher präsentierten die Schülerinnen und Schüler die bekannte Sage „Der Rattenfänger von Hameln“ einmal auf eine ganz andere, besondere Weise. An Stationen wurden im Anschluss die Leseprozesse und -erfahrungen der Schülerinnen und Schüler, die sie im Halbjahr gesammelt haben, erfahrbar. Schülerinnen und Schüler präsentierten gelesene Texte, stellten Textausschnitte vor, erklärten selbst gestaltete Bilder zu gelesenen Szenen. Die Bibliothek füllte sich nach der regulären Öffnungszeit schnell mit Leben. Frau Koschnicke, Vorlesepatin der Stadt Nordhorn, konnte abschließend für eine Lesung gewonnen werden, die das Leben in der Bibliothek noch einmal zusammenführte. Nicht ganz ohne Anstrengung und Anspruch ging dieser Abend für die Fünftklässler zu Ende, hatten sie doch bereits eine volle Schulwoche und an diesem Tag auch einen Schultag hinter sich gebracht. Wenn man sich die Begeisterung während der Präsentationen und die wunderbaren und sorgfältig erstellten Ergebnisse an den Stationen anschaut, wird jedoch schnell klar, dass sich die Veranstaltung gelohnt hat und hoffentlich den ein oder anderen zum Weiterlesen angeregt hat.


Text und Fotos: Anne Hilbers