Blaulicht

Lingen – Mitteilung der Autobahnpolizei Lingen zu den aktuellen Zuständen auf den Rastplätzen im Emsland und der Grafschaft Bentheim

Lingen (ots) – Alle Jahre wieder – Wenn das Weihnachtsfest auf dem Rastplatz
stattfinden muss

Für die Kollegen der Autobahnpolizei Lingen ist es längst ein unschönes aber
leider alljährlich wiederkehrendes Bild: Lkw-Fahrer, vornehmlich aus Osteuropa,
die das Weihnachtsfest ohne ihre Familien und Lieben auf den Rastplätzen entlang
den Autobahnen verbringen müssen. Kurz vor dem Weihnachtsfest zeichnet sich
wieder einmal ab, dass der eine oder andere Fahrer nicht oder nicht rechtzeitig
nach Hause kommt. In den letzten Tagen hatten die Beamten wieder einmal genug
Gelegenheit, sich mit einzelnen Fahrern zu unterhalten. Viele verbringen nur
deshalb das Weihnachtsfest auf den Autobahnrastplätzen, weil ihre Chefs über die
Feiertage keine Aufträge kriegen, aber trotz allem die Fahrer mit den leeren Lkw
nicht nach Hause fahren lassen wollen. Ein polnischer Lkw-Fahrer berichtete den
Beamten, dass er aller Voraussicht nach bis zum 2. Januar auf einem Rastplatz
warten muss, bis der Chef den nächsten Frachtauftrag erhält. Darüber, ob der
Fahrer die Zeit, die er hier verbringt, vergütet bekommt, darf spekuliert
werden. Auch die Bedingungen, unter denen die Fahrer teils leben müssen, sind
unmenschlich. Ein litauischer Lkw-Fahrer, der sich offenbar das Parken auf einem
kostenpflichtigen Autohof mit vernünftigen sanitären Anlagen nicht leisten
konnte, wusch sich bei winterlichen Temperaturen unter einer selbstgebauten
Gießkannen-Dusche mit kaltem Wasser. Verständlich, dass die „gestrandeten“
Fahrer ihren Frust und Kummer im Alkohol ertränken! Frohe Weihnachten!