AktuellesMeppen

Mit diesen Maßnahmen will Meppen den Eichenprozessionsspinner bekämpfen

Meppen. Neben dem traditionellen Absaugen wird zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) in diesem Jahr erstmals an stark frequentierten Standorten im Meppener Stadtgebiet das Biozid ‚NeemProtect‘ verwendet. Als ergänzende Maßnahme hat die Stadt Meppen Nistkästen installiert.

In den vergangenen Jahren hat sich der EPS in ganz Deutschland und auch bei uns in Meppen verstärkt ausgebreitet. Bisher erfolgte die Bekämpfung durch das Absaugen der Nester. Durch den Klimawandel und die damit einhergehende Temperatursteigerung konnte sich der EPS dennoch immer weiter ausbreiten. Waren es im Jahr 2018 ca. 320 befallene Standorte im Stadtgebiet, zählte der Baubetriebshof 2019 beinahe 450 Befälle.

Mit der steigenden Zahl der befallenen Bäume häufen sich die gesundheitlichen Beschwerden (allergische Reaktionen wie Ausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden) aufgrund der Brennhaare der Raupen. Emslandweite Beratungen führten nun zu dem Ergebnis, dass zur Bekämpfung des EPS vereinzelt auch Biozid verwendet werden soll. „Wir setzen das Biozid keinesfalls leichtfertig ein“, so Bürgermeister Knurbein. „Es wird ausschließlich an stark frequentierten Standorten verwendet.“

Der Einsatz von Biozid gilt mit einer Erfolgsquote von über 90 Prozent als die wirksamste Methode zur Bekämpfung des EPS. Das Biozid wird von einer Fachfirma durch eine Spritzapplikation auf die Eichenbäume aufgebracht. Die Bekämpfung muss während der ersten beiden Larvenstadien erfolgen, also je nach Witterung zwischen Mitte/Ende April und Mitte/Ende Mai. Dadurch wird die Häutung verhindert, sodass die Raupe bereits im Larvenstadium verendet – das Biozid ist also ein sogenannter „Häutungshemmer“. Nach rund sieben Tagen sind die Larven dann abgestorben. „Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität. Bei dem Biozid ‚NeemProtect‘ handelt es sich um ein von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zugelassenes Biozid zur Bekämpfung von EPS, das für Mensch und Tier ungefährlich ist“, erklärt Bürgermeister Knurbein. Selbstverständlich werden wir darüber hinaus auch die klassischen Methoden zur Bekämpfung des EPS im gesamten Stadtgebiet anwenden.“

Mitarbeiter des Baubetriebshofs der Stadt Meppen hängen Nistkästen für Meisen – den natürlichen Fressfeinden des EPS – im Stadtgebiet auf. Foto: Stadt Meppen
Mitarbeiter des Baubetriebshofs der Stadt Meppen hängen Nistkästen für Meisen – den natürlichen Fressfeinden des EPS – im Stadtgebiet auf. Foto: Stadt Meppen

Der städtische Baubetriebshof hat bereits insgesamt 20 Nistkästen in der Feininger Straße und der Noldestraße aufgehängt. Sie sollen Meisen als Nisthilfe dienen. Nach neuesten Untersuchungen zählen diese nämlich zu den natürlichen Fressfeinden des EPS und sollen helfen, den Befall zu minimieren. Die Vögel fressen die Raupen bereits im jungen Entwicklungsstadium. Optimalerweise werden die Kästen – wenn möglich -mit dem Flugloch in östlicher oder südöstlicher Richtung angebracht. So sind sie vor der Hauptwetterseite (Westen) bzw. aus südlicher Richtung, der Himmelrichtung mit der stärksten Sonneneinstrahlung, geschützt. Die Befestigung der Nistkästen mithilfe eines Alunagels verhindert spätere Baumschäden durch mögliche Pilzinfektionen.

Text und Foto: Stadt Meppen