Musik

YOSHUA Videopremiere zur Single „Lärm der Zeit“ – Sehr Sehenswert

Das Jahr 2018 ist noch jung und doch hat es uns schon mit zwei wuchtigen Single-Releases des jungen Hamburger Sängers und Songwriters Yoshua überrascht.

Nach dem düster-kollektiven Aufbruchssong „Krieger der Nacht“, vermag es der Künstler nun sein Inneres nach Außen zu kehren. Seine ausdrucksstarke Stimme, die Facetten von Soul-Gesang mit Emo und New Wave mischt, begleitet ihn und uns auf einem wunderbar befreienden Balance-Akt zwischen „sich in Verzweiflung stürzen“ und doch „heil dort unten ankommen“.

YOSHUA Videopremiere zur Single "Lärm der Zeit" - Sehr Sehenswert Foto: Lotta Landbeck
YOSHUA Videopremiere zur Single „Lärm der Zeit“ – Sehr Sehenswert
Foto: Lotta Landbeck

Yoshua macht keinen Hehl daraus, dass er nicht verstanden wird, von der Welt dort draußen. Er steht zu seinen Gefühlen, zu seinen leidvollen Erfahrungen. Er lebt die pure Ehrlichkeit seiner Gefühle in jeder Bewegung und jeder Stimmfarbe. Ja, und das ist wirklich außergewöhnlich an einem Pop/Rock-Song: er steht sogar dazu, dass seine Wut keinen Ort findet! Aber dann, und das ist vielleicht der Grund für die Gänsehaut, erschafft er diesen Ort einfach in sich selbst, aus sich heraus, und für uns alle in dem Song „Lärm der Zeit.“

Seine musikalischen Einflüsse reichen dabei von Janis Joplin über Michael Jackson bis hin zu Amy Winehouse und den Cranberries. In diesen Zeiten von Gewalt, Mobbing und Seelentod des Individuums durch neoliberale Ansprüche und Gehässigkeiten überall, ist es umso mehr Wert, dass da einer ist, der zu seinen weichen, verletztlichen Seiten steht, und, mehr noch, sie in etwas Starkes, Unverletzliches transformiert. Und da wundert es nicht, wenn der in Ottensen aufgewachsene Yoshua erklärt: „Lärm der Zeit spricht das Thema „Selbstmord“ und „Suizidgedanken“ an. Es basiert auf wahren Begebenheiten. Stimmen, die niemand hören will, aber gehört werden müssen. Wann fangen wir an zu fühlen? Jeder hat die Zeit sich zu ändern.“

Dazu passt die düstere Schwarz-Weiß-Ästhetik seiner Videos, die er selber kreiert. Darin führt er vor, wie das aussieht, sich einen eigenen Ort zu suchen, in dem die Masken der Anpassung fallen und der Selbstverlust sich eben doch zeigen und offenbaren darf, bis etwas Erhabenes entsteht. Von Yoshua werden wir noch viel hören!

„Tolles Ein-Mann-Depeche-Hotel. Bodycontrol und Kontrollverlust gleichzeitig, opposites attract. Super Produktion“

Tobias Levin