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54 Prozent der Angestellten verkaufen Alkohol an Minderjährige

54 Prozent der Angestellten verkaufen Alkohol an Minderjährige / Kreisverwaltung in Cloppenburg muss zu viele Verstöße nach Alkoholtestkäufen ahnden 

Landkreis Cloppenburg. 14 von 26 Betrieben durchgefallen – dies ist die erschütternde Bilanz der kürzlich durchgeführten Alkoholtestkäufe, die vom Kreisjugendamt und der Polizei organisiert wurden. Umgerechnet konnten die jugendlichen Alkoholtestkäuferinnen und – käufer bei einem Anteil von 54 Prozent der Käufe an Alkohol gelangen. Kontrolliert wurde in allen 13 Städten und Gemeinden im Landkreis Cloppenburg. 

Noch ein Punkt, der Jugendpflegerin Alexandra Pille Sorgen bereitet: „In allen Verkäufen wurden die Testpersonen nicht nach ihrem Alter gefragt. Dabei waren unsere Testpersonen angewiesen, wahrheitsgemäß zu antworten, wenn sie danach gefragt wurden. Doch es wurde in keinem Fall nach dem Alter gefragt. Am äußeren Erscheinungsbild kann kein Jugendlicher altersrichtig eingeschätzt werden.“

Immerhin wurde stattdessen öfter nach dem Ausweis gefragt: 85 Prozent der Beschäftigten an der Kasse fragten nach dem Ausweis gegenüber nur 10 Prozent im Jahr 2022. Aber warum wurde in mehr als jedem zweiten Fall trotzdem Alkohol an Jugendliche verkauft? „Auch wenn der Ausweis vorliegt, hatten Kassierende oftmals die Schwierigkeit, das Alter anhand des Geburtsdatums zu berechnen“, weiß Kreisjugendpflegerin Alexandra Pille. Sie gab dem Personal den Tipp, sich die Geburtsjahrgänge auf einen Zettel zu schreiben, die im laufenden Jahr 16 oder 18 Jahre alt werden und diesen an die Kasse zu kleben. Darüber hinaus gebe es sogenannte Jugendschutz-Warner als Teil des Kassensystems, mit denen Alterskontrollen anhand des Geburtsdatums einfacher würden.

Auf die Kassierenden kommt nun ein Bußgeldverfahren zu, dass durchaus mehrere hundert Euro teuer werden kann.

Text: Landkreis Cloppenburg