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Bahnstrecke Neuenhaus-Coevorden: Bund fördert Projekt mit bis zu 22,7 Millionen Euro

Gute Nachrichten aus Berlin für die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Neuenhaus und dem niederländischen Coevorden: Der Bund hat den Finanzierungsantrag des Niedersächsischen Verkehrsministeriums zur Gewährung von Zuwendungen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz positiv beschieden. Das hat das Niedersächsische Verkehrsministerium am Dienstagnachmittag (23. April 2024) mitgeteilt. Das Vorhaben wurde demnach in der Kategorie A und somit als „endgültig aufgenommen“ eingestuft. Das bedeutet: Der Bund fördert bis zu 90 Prozent der notwendigen Investitionen für den deutschen Teil der Strecke durch Bundesmittel. Dafür stehen Fördergelder in Höhe von 22,7 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land Niedersachsen und der Landkreis Grafschaft Bentheim werden jeweils einen Betrag von fünf Prozent der Infrastrukturkosten auf deutscher Seite (ca. 1,5 Mio. Euro) übernehmen. Landrat Uwe Fietzek: „Diese Förderzusage des Bundes ist ein großartiger Erfolg für unsere Region und ich danke allen Beteiligten, die sich für dieses wichtige Projekt eingesetzt haben. Damit ist die Bahnverbindung nach Coevorden gesichert und die Arbeiten können nun wie geplant zeitnah voranschreiten. Die Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns seitens des Landes war für uns schon ein erster Erfolg und ein positives Signal. Nun haben wir die abschließende Planungssicherheit und die Gewissheit, dass auch seitens des Bundes der Antrag positiv beschieden wurde.“ Der Landrat verweist darauf, dass auf niederländischer Seite die Finanzierung ebenfalls gesichert sei. So habe das Regionalparlament Drenthe am 3. April 2024 die abschließende Zustimmung für den Streckenbau gegeben.

Landrat Fietzek betont: „Die Wiederinbetriebnahme der Strecke zwischen Neuenhaus und Coevorden, die wir bis Ende 2026 umsetzen wollen, ist ein wichtiger Impulsgeber für die grenzüberschreitende Mobilität und die regionale Entwicklung auf beiden Seiten der Grenze. Es handelt sich hier um ein Projekt von außergewöhnlicher Größenordnung, das auch für eine enge europäische Zusammenarbeit steht. Die Intensivierung der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit und Vernetzung gehört neben der Stärkung einer nachhaltigen Mobilität zu den zentralen Zielen, die wir mit dieser für uns so wichtigen, aber auch überregional bedeutenden Zugverbindung verfolgen.“

Die Arbeiten im Zuge des grenzüberschreitenden Reaktivierungsvorhabens werden laut Landkreis Grafschaft Bentheim weiter intensiv voranschreiten. Unter anderem werden in der internationalen Projektgruppe – in der das Wirtschaftsministerium, der Landkreis, die Landesnahverkehrsgesellschaft, die Verkehrsunternehmen Bentheimer Eisenbahn und ProRail, das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft in den Niederlanden und die Provinz Drenthe vertreten sind – die notwendigen Vorbereitungen für die technische und rechtliche Umsetzung des Bahnverkehrs fortgesetzt, die erforderlichen Genehmigungen eingeholt und Vorbereitungen für den Betrieb des Bahnverkehrs getroffen. Darüber hinaus werden die Verträge zwischen den an der Reaktivierung beteiligten Partnern vorbereitet.

„Ein solches Projekt als Region zu schultern ist aber auch eine Herausforderung. So hoffen wir auf eine weitere landesseitige Förderung für bestimmte grenzüberschreitende Positionen, etwa die Zugsicherung und die Schnittstelle, die die Verbindung der unterschiedlichen Zugsysteme auf deutscher und niederländischer Seite ermöglicht“, sagt Landrat Fietzek abschließend. Ein entsprechender Antrag werde in enger Kooperation zwischen der Bentheimer Eisenbahn und dem Landkreis vorbereitet.

Text: Landkreis Grafschaft Bentheim