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Die Alpakaherde des Tierpark Nordhorn hat Zuwachs bekommen

Der Frühling kommt, überall sieht man im Pflanzenreich die ersten Knospen sprießen während im Tierreich die Jungtierzeit in vollem Gange ist. Neben den Schafen, Ziegen und Sika-Hirschen gab es bereits im Februar den ersten Nachwuchs bei den Alpakas. Das kleine weibliche Fohlen hat den Namen „Nebula“ bekommen. Es ist wie seine Mutter „Carla“ und sein Vater “Pedro“ einfarbig schwarz. Alpakas stammen ursprünglich aus den südamerikanischen Anden und werden dort heute noch wegen ihrer wunderbar weichen Wolle gezüchtet. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Züchter in Deutschland. Die meisten halten die zu den Neuweltkamelen gehörenden sozialen Herdentiere allerdings als Hobby- und Therapietiere und weniger als Wolllieferanten.
Während Nebulas Mutter „Carla“ 2012 im Tierpark Nordhorn geboren wurde, stammt „Pedro“ aus dem Zoo Duisburg, wo er 2019 zur Welt kam. Farblich ganz unterschiedlich sind dagegen die beiden anderen Altstuten im Familienzoo: „Malina“ hat eine weiß-braune Fellfärbung, ist fast 14 Jahre alt und die pummeligste im Bunde. Sehr schlank ist dagegen „Evita“, die grau-blaue und älteste Stute. Mit ihren mindestens 23 Jahren ist sie bereits eine Uroma. Das Höchstalter von Alpakas wird mit 20 bis 25 Jahren angegeben. Um in Ruhe fressen zu können wird Evita morgens von der Herde abgetrennt und bekommt eine extra große Portion Kraftfutter. Dennoch ist sie – typisch für sehr alte Tiere etwas dünn.
Seit kurzem hat nun der Zoo zwei neue Alpaka-Weibchen von einem Hobbyzüchter aus dem Emsland übernommen. „Eigentlich suchten wir nur eine neue junge Stute zur späteren Zucht“ berichtet Kuratorin und Zootierärztin Dr. Heike Weber, „aber dann wurden uns Mutter „Cosima“ und Tochter „Cookie“ im Doppelpack angeboten und da konnten wir nicht wiederstehen“. „Cosima“, ist eine beige-weiße Stute. Sie ist zwar mit fast 17 Jahren nicht mehr die jüngste, aber vielleicht ist sie nochmal tragend. Der Hengst des Züchters hat sie zumindest gedeckt, so dass sie Ende des Jahres ein Fohlen bekommen könnte. Die Tragzeit bei Alpakas beträgt 340-345 Tage, also 11,5 Monate.
Cosima und Cookie gehören übrigens dem Alpakatyp Huacaya an. Huacaya-Wolle hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser, die senkrecht zur Körperoberfläche wächst. Dadurch sehen sie im Gegensatz zu dem zweiten Typ, den eher langhaarigen Suri-Alpakas, plüschig-puschelig aus. Bei „Cookie“, dem braunen Fohlen von Cosima kann man das deutlich sehen und auch fühlen – sofern sie sich streicheln lässt. Noch ist die im August 2022 geborene Cookie etwas schüchtern. Aber kauft man als Besucher eine Tüte Streichelzoofutter an der Kasse, kann man Glück haben und die Alpakas nicht nur damit locken und füttern, sondern manchmal auch streicheln. Bei den Sika-Hirschen, den Zwergziegen und weiteren Tierarten, die auf der Streichelzoo-Futtertüte stehen funktioniert dies natürlich ebenso. In den Futtertüten sind übrigens speziell gepresste Heupellets mit sehr niedrigem Eiweißgehalt, damit die Zootiere nicht dick und krank werden.
Gut beobachten kann man in diesen Tagen, wie schnell sich Cosima und Cookie in die Herde integrieren. Zu Beginn standen sie erst abseits und insbesondere Cosima wurde von Carla, der „Zoo-Alpaka-Chefin“ angespuckt. Nur die kleine Nebula hat es von Anfang an zu den beiden Neuen hingezogen. Mittlerweile aber liegen alle zusammen morgens im Stroh. Ab und an muss Pedro schauen, dass er seine Damen auf der großen, für Besucher begehbaren Anlage, zusammenhält und Carla nicht zu stänkern anfängt. Aber im Großen und Ganzen prägt Harmonie und Ruhe das Leben in der Alpakaherde. Die kleinen Neuweltkamele sind eben Herdentiere, die ihresgleichen suchen und deshalb auch nicht alleine gehalten werden dürfen.

Text: Tierpark Nordhorn

Foto: Franz Frieling