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Die einzige, echte Twentse Middewinterhorn Wanderung

Die einzige, echte Twentse Middewinterhorn Wanderung – 38. Twentse Middewintehorn Wanderung, Neuenhaus

Am Sonntag, den 17.12.2023 findet die 38. einzige, echte Twentse Middewintehornwanderung statt. Organisiert wird die Veranstaltung durch die Middewinterhorngruppe Neuenhaus/Veldhausen.

Diese Middewinterhorn Wanderung wird schon seit 1984 im jährlichen Wechsel durch die Dorfgemeinschaften in Twente und der Grafschaft organisiert. Während dieser Wanderung kann die wunderschöne Twentse Winterlandschaft in Kombination mit der besonderen, alten Tradition der Middewinterhornbläser bestaunt werden. Unterwegs können Wanderer die Klänge der 27 Middewinterhornbläsergruppen genießen. Die Bläser erzählen gerne mehr über die Instrumente und Traditionen. Unterwegs können die Teilnehmer sich etwas zum Essen und Trinken kaufen. Wer schon immer interessiert daran war, wie ein Horn entsteht, kann sich dies auf der Wanderung durch einen erfahrenen Mittwinterhornbauer, der in Neuenhaus dabei ist, zeigen lassen.

Dieses Jahr wird den Teilnehmern am 17.12.2023 das schöne Gebiet des Dinkeltals und die „Herrlichkeit“ Lage präsentiert. Startpunkt der Wanderung ist zwischen 10 und 14 Uhr das Alte Rathaus in Neuenhaus. Dort können die Teilnehmer zwischen drei Routen mit einer jeweiligen Länge von 12, 8 und 4 Kilometern auswählen.

Die Veranstalter bitten darum, am Start, das Informationsheft der Wanderung zu erwerben und an der beiden Verpflegungsstationen in Lage und beim SSC Grasdorf zu verweilen, um das Ehrenamt zu unterstützen. Das Informationsheft enthält den Routenplan, die Standorte der Bläsergruppen, sowie wissenswertes über die Tradition Middewinterhorn und Informationen über Neuenhaus und Lage.

Kurzinfo zur Tradition Middewinterhorn:

In der Zeit vom 1. Advent bis zum 6. Januar (Dreikönigsfest) werden traditionell die Middewinterhörner geblasen. Das Middewinterhornblasen ist ein jahrhundertealter Brauch im deutsch-niederländischen Grenzgebiet, der von mehreren Bläsergruppen um die Jahreswende aufrechterhalten wird.

Die Middewinterhörner dienten früher in vor- und frühchristlicher Zeit als „Nothörner“. Im Notfall konnten unsere Vorfahren mit dem Blasen des Nothorns Hilfe herbeirufen oder ihre weit entfernt wohnenden Nachbarn auf Gefahren, zum Beispiel auf Hochwasser, Räuberhorden usw., aufmerksam machen. Sie ließen ihre Hörner auch zur Wintersonnenwende ertönen, um böse Geister zu vertreiben und um gute Ernten sowie Schutz vor Not und Feuer zu bitten. Schon längst erschallen sie nicht mehr als Alarm- oder Notsignal, sondern als Botschaft der Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest.

Das Middewinterhorn ist ein einfaches Holzblasinstrument von etwa 1,5m Länge. Für die Anfertigung des Horns wird Birken-, Erlen- oder Eschenholz verwendet. Heute werden die Äste in der Mitte durchgesägt, getrocknet, dünnwandig ausgehöhlt und zusammengeleimt oder es werden Astwände in schmale Leisten zerlegt und in der Hornform zusammengeleimt.

Weil die Middewinterhörner frei von Hand und aus verschiedenen Holzarten angefertigt werden, hat jedes Horn seine eigene Stimmlage. Es erklingen nur Naturtöne als Ruftöne. Um das schönste Klangerlebnis des Middewinterhorns wahrzunehmen, muss das Umfeld still und der Hörer etwa 100 m entfernt sein. Die Hörweite reicht bei frostigem Wetter auf freiem Feld bis zu 10 km.

Da das Middewinterhorn kein Musikinstrument, sondern ein Signal- bzw. Rufinstrument ist, erklingt in einer Gruppe immer nur ein Horn. „Es kann nur einer reden, die anderen hören zu, singen können wir gemeinsam.“

Seit 1981 gibt es eine gemeinsame Middewinterhorngruppe mit Bläsern aus Neuenhaus und Veldhausen. Bis heute sind in der Grafschaft Bentheim 3 weitere Gruppen hinzugekommen, die alle einen engen Kontakt mit den Gruppen in Twente pflegen. So wird auch gemeinsam, die in diesem Jahr von der Gruppe Neuenhaus/Veldhausen organisierte “Die einzige, echte Twentse Middewinterhornwanderung“, gestaltet. Vier Mal fand diese Wanderung bereits in Deutschland statt, 1989, 1998, 2009 und 2017.

Text und Foto: Samtgemeinde Neuenhaus