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Fahrgastschiff Amisia bleibt vorerst am Anleger – Corona verhindert Saisonstart zu Ostern

Mit den Osterferien startet eigentlich auch das Fahrgastschiff Amisia von Haren (Ems) aus seine Rundfahrten auf der Ems und dem Dortmund-Ems-Kanal. Wie für die gesamte Tourismusbranche gilt auch hier: Lockdown bis auf weiteres.

Schon die Saison 2020 begann verspätet und endete vorzeitig. Statt jährlich rund 120 Charter- und Linienfahrten blieben von Ende Juni bis Anfang Oktober nur 26 übrig. Statt 7.000 Fahrgästen fuhren 2020 lediglich 1.150 mit. Die Fixkosten laufen dagegen weiter. „Bei einem Ausflugsschiff sind das vorrangig Steuern und Versicherungen“, erläutert Geschäftsführer Dieter Sturm. Personalkosten fielen dagegen aufgrund der Minijobs kaum mehr an.

Die Amisia Fahrgastschifffahrt ist eine rein privatrechtliche Gesellschaft. Die einzige Verbindung zur Stadt Haren (Ems) ist die Person des Geschäftsführers. Dieter Sturm ist auch Erster Stadtrat der Schifferstadt. Für die Amisia schreibt er in den Wintermonaten eigentlich gemeinsam mit der Touristen-Information an Ausflugsprogrammen und kalkuliert Preise. Seit einigen Wochen ist er allerdings nur noch als Antragsteller für Überbrückungshilfen unterwegs.

Die staatlichen Förderprogramme hätten bislang eine drohende Insolvenz abgewendet. „Unsere Anträge wurden zügig bearbeitet, hälftige Abschläge schnell gewährt und ausbezahlt“, lobt Sturm die gute Abwicklung zwischen Steuerberater und Wirtschaftsministerium. Die Gelder hätten das Ausflugsschiff sinnbildlich „über Wasser gehalten“. Mit einem längeren Aufschub des Saisonstarts 2021 würden jedoch weitere Hilfen nötig sein.

Und das sei nicht zwingend notwendig, so Sturm. Der Geschäftsführer kann die Meinung vieler aus der Tourismusbranche nur bestätigen: „Es gibt die bewährten Hygienekonzepte aus dem letzten Jahr, mit denen der Betrieb problemlos wiederaufgenommen werden kann. Ein Ausflug auf das Wasser würde zudem vielen Menschen für ein paar Stunden den Corona-Blues nehmen.“ Bis auf weiteres kann die Amisia nicht dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern. Sturm hofft spätestens zu Pfingsten auf den Ruf „Leinen los, Schiff ahoi!“

Vergeblich wartet Geschäftsführer Dieter Sturm am Anleger der Amisia auf Gäste. Foto: Stadt Haren (Ems)
Vergeblich wartet Geschäftsführer Dieter Sturm am Anleger der Amisia auf Gäste. Foto: Stadt Haren (Ems)

Text und Foto: Stadt Haren (Ems)