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Fahrradengel machen 760 Kinderräder im Landkreis Grafschaft Bentheim wieder startklar

In der dunklen Jahreszeit verschlechtern sich die Sichtverhältnisse im Straßenverkehr. Gefährdet sind Radfahrer, insbesondere Kinder, auf ihrem Radweg zur Schule. Mit der Aktion “Fahrradengel“ konnten erneut 760 Fahrräder von Schülerinnen und Schülern auf ihre Verkehrssicherheit geprüft und repariert werden.

Fast die Hälfte aller Schulwege im Landkreis Grafschaft Bentheim werden mit dem Rad zurückgelegt. Auch nutzen viele Schülerinnen und Schüler das Fahrrad auf dem Weg zum Schulbus. Um die Verkehrssicherheit zu steigern, führt die Polizei jährlich in den Wintermonaten Kontrollen der Fahrradbeleuchtung an Schulen im Kreisgebiet durch. Unmittelbar werden kleinere Mängel in einer mobilen Werkstatt behoben. Hierunter fallen abgerissene Kabel, ausgeleierte Ketten, defekte Rücklichter oder unvollständige Reflektoren. Die benötigten Kleinteile werden aus Mitteln der Verkehrswacht Grafschaft Bentheim finanziert. In 2023 belief sich der Betrag auf 2.000 Euro. Für die Kinder ist der Service kostenfrei.

„Von September bis November wurde der Service wieder durch 31 Grundschulen in Anspruch genommen. Sechs Fahrradengel, davon vier gemeinnützig und zwei hauptamtlich Beschäftigte der Drogenberatungsstelle waren beteiligt und reparierten die von der Polizei bemängelten Fietsen“, berichtet Jan Reurik, Leiter des Arbeitstrainingsbereichs der Drogenberatungsstelle und Koordinator der Fahrradengel. In 2023 jährte sich die Beteiligung seines Arbeitstrainingsbereiches zum zehnten Mal und ist essentiell wichtig für den Fortbestand des Projektes. So handelt es sich laut Reurik um eine gemeinnützige Arbeit nach dem Prinzip der Zusätzlichkeit, was bedeutet, dass die Aktion ohne die Unterstützung der gemeinnützigen Fahrradengel nicht oder nicht in diesem Umfang durchgeführt werden könnte.

„Viele der Kinder sind zunächst verunsichert, wenn die Polizeibeamten Mängel am Fahrrad entdecken. Große Erleichterung kehrt dann ein, wenn ihr Fahrrad an Ort und Stelle repariert werden kann und sogar einen Aufkleber zum Nachweis der Verkehrssicherheit erhält“, erklärt Reurik. „Auch das Feedback der Schulen war wieder sehr positiv. Nicht selten versorgen die Lehrkräfte die Fahrradengel mit Kaffee und Snacks“, so der Mitarbeiter des Landkreises. Mit von der Partie war dieses Mal auch wieder Reinhard Eilers. Als Fahrradengel öffnete er einmal pro Woche seine Werkstatt gegenüber der Grundschule auf dem Süsteresch in Schüttorf. „Ich liebe das Herumschrauben an den Rädern, aber auch den Austausch mit den Kindern“, berichtet der 63-Jährige. Seit 2007 repariert er ehrenamtlich Räder im Rahmen der Fahrradengel-Aktion. Bei Interesse erklärt er den Kindern, wie er vorgeht, und lässt sie mithelfen. „Durch meine fast 50-Jährige Tätigkeit als Feuerwehrmann liegt mir die Sicherheit der Kinder sehr am Herzen. Manchmal reichen schon kleine Reparaturen aus, um die Verkehrssicherheit der Räder wiederherzustellen.“ Wann die nächste Fahrradengel-Aktion startet, steht derzeit noch nicht fest, vermutlich aber noch vor den Niedersächsischen Herbstferien.

Projekt Fahrradengel:

Das Projekt Fahrradengel wurde in 2007 durch die Verkehrswacht Grafschaft Bentheim initiiert und leistet seitdem einen Beitrag zur Sicherheit junger Verkehrsteilnehmer*innen. Seit 2013 führt der Arbeitstrainingsbereich der Drogenberatungsstelle die Reparaturen in Kooperation mit der Verkehrswacht sowie dem Nordhorner Polizeikommissariat durch.

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim