Musik

GEMMA RAY

NEUES ALBUM „PSYCHOGEOLOGY“ ERSCHEINT AM 15. FEBRUAR 2019

Das englische Wort „rock“ hat viele Bedeutungen, doch für GEMMA RAY ist die wichtigste wohl eine andere als für die meisten Musiker. Die in Berlin lebende Sängerin und Songwriterin aus Essex hält an der grundlegendsten Wortbedeutung fest, die da wäre: Fels, Gestein. Wenn Ray auf Tour geht – was sie nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums The Exodus Suite im Jahre 2016 fast unermüdlich tat – nimmt sie sich stets die Zeit, um unterwegs die Landschaft zu erkunden. In Rays Welt beschwört das Wort „rock“ also Bilder von den gewaltigen Formationen herauf, die sie auf ihren Reisen um die Welt gesehen hat, sei es in den unendlichen Wüsten der USA oder in den spitzen Bergen Neuseelands. Während andere in den letzten Jahren dazu beigetragen haben, den Begriff „Psychogeographie“ populär zu machen – ein Flaneur-artiger Drang, die städtische Umgebung und ihre Auswirkungen zu erforschen, bewusst und unbewusst – ist Ray von diesen der Zeit trotzenden und die Zeit definierenden Felsen fasziniert, die jenseits unserer Städte existieren. Und davon, wie diese natürliche Architektur unterstreicht, „wie klein wir sind, wie unbedeutende selbst unsere größten persönlichen Probleme“.

Rays emotionale Verbindung zu solch spektakulären Szenen ist es, die tief im Herzen von PSYCHOGEOLOGY liegt – ein Album, das passend zu seinem Thema Rays bisher ambitionierteste Veröffentlichung darstellt. Die komplizierten Arrangements und Strukturen, inklusive Chor- und Streicherarrangements, sind das Ergebnis von fast einem Jahr entschlossener Arbeit, in den raren und kurzen Pausen zwischen ihren Touren. Das Album, sagt Ray, „ist eine Ode an die Majestät der Landschaft, an das Ausmaß der Natur und der Zeit, und an die unausweichliche Gewissheit, dass jedes menschliche Leben eines Tages einen winzigen Teil weiterer Landschaften bilden wird.“

Gemma Ray – Blossom Crawls

Aufgenommen hat Ray das Album teilweise in ihrem eigenen Studio an der Spree, vor allem aber mit Ingo Krauss in den Candy Bomber Studios, die sich im ehemaligen Tempelhofer Flughafen befinden. Diese historischen Gebäude wurden Zeuge, wie Ray aus dem Schatten ihrer Einflüsse hervortrat, um ihr eigenes einzigartiges musikalisches Territorium abzustecken. Ihre Stimme ist nach wie vor erhebend, trotz ihres schwermütigen Tenors – eingebettet in den zeitlosen Glamour ihrer Tremolo-Gitarre, die sie manchmal mit einem glänzenden Stahlmesser spielt. Dabei klingt sie emanzipiert, erhebt sich über die trostlosen Details, die beizeiten den Alltag bestimmen können – und das, obwohl sie zweifellos Schwierigkeiten zu bewältigen hatte: Eine mal nachlassende, mal zurückkehrende Krankheit hat Ray in den letzten Jahren bisweilen geschwächt – etwas, worauf sie in „Flood Plains“ anspielt.

Trotz allem ist Ray stets schwer beschäftigt und hat immer wieder mit anderen namenhaften Künstlern kollaboriert: Unter anderem hat sie mit Sparks (die Rays Coverversion ihres eigenen Songs produziert haben), Alan Vega von Suicide (die Zusammenarbeit sollte eine seiner letzten Aufnahmen sein), Howe Gelb (Giant Sand, Thomas Wydler (The Bad Seeds)) und der Arrangeurin Fiona Brice gearbeitet. Zudem wurde sie eingeladen, mit dem legendären Filmorchester Babelsberg aufzutreten. Im Dezember wird sie sich erneut mit ihnen die Bühne teilen, dieses Mal an der Seite von Peaches, Jochen Arbeit von den Einstürzenden Neubauten und anderen Gästen, und zwar im Rahmen des Can Projekts, mit dem in der Volksbühne die bahnbrechenden Krautrock-Pioniere Can gefeiert werden.

AB VÖ-TAG AUF TOUR

15.02. BERLIN Musik & Frieden
17.02. HAMBURG Nochtspeicher
20.02. OFFENBACH Hafen 2
21.02. STUTTGART Merlin
23.02. DORTMUND Theather
24.02. NÜRNBERG Z-Bau
25.02. ZÜRICH El Lokal
26.02. BASEL Parterre