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Großer Waldbrand in Werpeloh erfordert Großeinsatz der Rettungskräfte – Kreisfeuerwehrbereitschaft Emsland Nord probt den Ernstfall

Am vergangenen Samstag führte die Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Emsland Nord unter der Führung von Kreisbereitschaftsführer Emsland Nord Torsten Stindt eine großangelegte Übung in der Ortschaft Werpeloh durch. Dem Übungsszenario zur Folge wurde die KFB, die aus den Zügen Wassertransport, Wasserförderung, Technische Hilfeleistung sowie Logistik besteht in den Bereitstellungsraum in das Gewerbegebiet Lorup beordert, da zunächst geplant war zu einem größeren Moorbrand in einem Nachbarlandkreis auszurücken. Noch vor dem Marschbefehl ereignete sich aber im ca. 20 Kilometer entfernten Werpeloh ein großer Waldbrand, der sich schnell ausbreitete. Die zuerst alarmierten Feuerwehren aus Werpeloh und Spahnharrenstätte realisierten schnell, dass die eigenen Kräfte nicht ausreichen, sodass in Abstimmung mit dem Brandabschnittsleiter Nord und dem Katastrophenschutzstab, die Züge Wassertransport und Wasserförderung der KFB sofort die Einsatzkräfte in Werpeloh unterstützen, der 3. Zug Technische Hilfeleistung und der 4. Zug Logistik sammeln sich im Bereitstellungsraum bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Sögel. Sofort machten sich die Einsatzkräfte auf dem Weg. Neben der KFB Emsland Nord unterstützten auch das Technisches Hilfswerk (THW) sowie der Malteser Hilfsdienst (MHD) die Übung. Die Technische Einsatzleitung Emsland Nord samt des neuen Einsatzleitwagen 2 (ELW2) übernahm die Funktion des Stabes sowie die Kommunikationszentrale für alle eingesetzten Einsatzkräfte.

-Wasserförderung über mehrere Kilometer-

Der fiktive Waldbrand breitete sich im Wald rund um den Zeltplatz in Werpeloh schnell und großflächig aus. Der 1. Zug (Wassertransport) transportierte im Pendelverkehr mit mehreren Tanklöschfahrzeugen Wasser zu Pufferbehältern. Der 2. Zug (Wasserförderung) verlegte eine Schlauchleitung über mehrere Kilometer von entfernten Wasserentnahmestellen. Unterschiedliche Saugstellen wurden mit Hilfe von Pumpen dazu angesaugt. Die Brandbekämpfung im Wald wurde unterdessen mit mehreren Strahlrohren und Wasserwerfern zur Riegelstellung durchgeführt.

-Folgenschwerer Unfall beim Bauunternehmen- Person im Förderband eingeklemmt-

Der noch im Bereitstellungsraum wartende 3. Zug (Technische Hilfeleistung) wurde alarmmäßig zu einem Bauunternehmen in die Große Kreuzstraße in Werpeloh gerufen. Dort war es dem Übungsszenario zu einem weiteren Unglück gekommen. Eine Person steckte mit beiden Beinen in einem Förderband fest. Mit Hilfe eines Plasmabrenners konnte die Person aus der Lage befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass eine weitere Person in einem Schacht sowie eine weitere Person zwischen Schalungsbrettern eingeschlossen waren. Die Schachtrettung erfolgte mit einem Flaschenzug, sodass innerhalb kürzester Zeit die verletzte Person gerettet werden konnte. Die dritte Person konnte mit Hilfe einer Rettungsschlinge aus seiner misslichen Lage befreit werden.

Dekontaminationsplatz für die Einsatzkräfte

Die Gruppe Dekontamination (Dekon) der CBRN-Einheit Emsland Nord baute seinen Dekonplatz außerhalb der Gefahrenzone auf und ist für die Grobreinigung von Personen und Einsatzkräften einschließlich ihrer Schutzkleidung und Geräte zuständig. Hier besteht die Möglichkeit in einem mitgeführten beheizten Zelt warm zu duschen und anschließend sauberer Kleidung anzuziehen, sodass die Einsatzkräfte mögliche Gefahrstoffe nicht verschleppen und gesundheitlicher Gefahr ausgesetzt sind.

-Verpflegung für 180 Einsatzkräfte sichergestellt-

Der 4. Zug dessen Schwerpunkt die Verpflegung, Versorgung und Verkehrslenkung ist, baute in der Katastrophenschutzhalle der FTZ einen Verpflegungsraum für ca. 180 Einsatzkräfte auf und versorgte diese mit Essen und Getränke.

Gegen 16:30 Uhr konnten alle Schwerpunkte der Übung erfolgreich abgeschlossen werden, sodass sich alle zur anschließenden Manöverkritik in der Feuerwehr Technischen Zentrale (FTZ) bei einer stärkenden Mahlzeit einfanden. Kreisbereitschaftsführer Emsland Nord Torsten Stindt, sowie stv. Brandabschnittsleiter Nord Martin Pülsken zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Übung.

An der Übung beteiligt waren diverse Einsatzkräfte von Feuerwehr, Malteser, THW mit 30 Einsatzfahrzeugen und knapp 180 Einsatzkräften.

Bericht und Bilder: Jens Sievers

Text und Fotos: Kreisfeuerwehrverband Aschendorf-Hümmling e. V.