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Landkreis setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Landkreis setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen – Internationaler Aktionstag: Fahne von Terre des Femmes weht vor Kreishaus

Meppen. Gemeinsam mit den emsländischen Städten und Gemeinden beteiligt sich der Landkreis Emsland in diesem Jahr erneut am internationalen Gedenk- und Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“, der am Samstag, 25. November, stattfindet. Vor dem Meppener Kreishaus hisst Landrat Marc-André Burgdorf gemeinsam mit Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland, und den Gleichstellungsbeauftragten der emsländischen Kommunen die Fahne von Terre des Femmes, um ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen.

Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Titel „#StellDichNichtSoAn – steh auf gegen sexualisierte Gewalt an Frauen!“. „Dieser Schwerpunkt verdeutlicht, dass sexualisierte Gewalt im Arbeitsleben, auf Konzerten, im öffentlichen Raum oder den eigenen vier Wänden passiert und viele Frauen im Stillen leiden, um nicht wieder hören zu müssen: Stell Dich nicht so an. Das ist bedrückende Realität“, sagt Burgdorf. „Um auf dieses wichtige Thema hinzuweisen, Unterstützungsangebote bekannter zu machen und Betroffene zu ermutigen, diese Angebote anzunehmen, um einen Weg aus der Gewalt zu finden, soll die Fahne in den nächsten Tagen vor dem Kreishaus und überall im Landkreis Emsland wehen“, betont der Landrat.

Kohne ergänzt: „Im eigenen Heim leben Frauen am gefährlichsten. Weltweit ist das so, auch in Deutschland. Häusliche Gewalt ist die häufigste Ursache von Verletzungen bei Frauen: häufiger als Verkehrsunfälle und Krebs zusammengenommen. Für Frauen ist das Risiko, durch einen (Ex-)Beziehungspartner Gewalt zu erfahren, weitaus höher als von einem Fremden tätlich angegriffen zu werden. Bildung, Einkommen, Alter und Religionszugehörigkeit sind dabei völlig bedeutungslos. Ihr eigenes Zuhause ist der gefährlichste Ort für eine Frau“.

Kohne macht ebenfalls darauf aufmerksam, dass häusliche Gewalt nach wie vor ein Tabuthema sei. Betroffene versteckten oft aus Scham und Angst die Spuren der erlebten Gewalt und könnten sich oftmals aufgrund von finanzieller oder emotionaler Abhängigkeit nicht ohne Hilfe aus der Situation befreien. Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen vor Ort zeigen einen Weg aus dem Leid und unterstützen Betroffene. Aber auch überregionale und digitale Hilfsangebote können auf diesem Weg behilflich sein. So ist unter der Rufnummer 116 016 das Hilfetelefon für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, zu erreichen. Das Angebot ist mehrsprachig.

Unter www.emsland.de sind eine Übersicht über die kreisweiten Veranstaltungen zum internationalen Aktionstag (Ansprechpartnerinnen für nähere Angaben sind hier die Gleichstellungsbeauftragten der jeweiligen Kommune) sowie weitere Informationen u. a. zu Hilfsangeboten für Frauen (Rubrik „Leben und Freizeit“ > „Gleichstellung“ > „Themenportal und Beratungsstellen“) zu finden.

Text und Foto: Landkreis Emsland