AktuellesNordhorn

Landkreis verkauft Eissporthallen-Gelände: Investorengruppe soll Family Entertainment Center errichten

Der Verkauf des kreiseigenen Grundstücks „Am Sportpark 11“ in Nordhorn ist beschlossene Sache: In nicht-öffentlicher Sitzung gaben die Mitglieder des Grafschafter Kreistages am späten Donnerstagnachmittag (06. Juni 2024) grünes Licht für den Verkauf des Areals. Derzeit befindet sich dort noch das Gebäude der ehemaligen Eissporthalle. Neuer Besitzer des rund 10.100 Quadratmeter großen Grundstücks wird die Investorengruppe zur Errichtung eines Family Entertainment Centers. Dazu Landrat Uwe Fietzek: „Ich bin froh, dass wir mit dem Verkauf des Grundstücks die Grundlage für eine attraktive, zukunftsorientierte Nutzung legen können. Das Konzept der Investorengruppe ist handfest, durchdacht und hat mich von Anfang an überzeugt. Es bietet ein sportliches Angebot für die ganze Familie, das es in dieser Form in der Grafschaft bislang so nicht gibt und das sich gut in das Areal des Sportparks einfügt. Also genau das, was wir uns im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens als Ersatzangebot für den Eissport erhofft hatten. Die kontroversen Diskussionen um die Eissporthalle finden damit hoffentlich ein Ende. Mit dem Grundstücksverkauf ist der Weg frei für einen Neustart.“

Hinter der Investorengruppe stehen vier junge Grafschafter, die – nach dem Abriss der Eissporthalle – auf dem Gelände eine neue Indoorhalle mit verschiedenen Sprung-, Lauf- und Kletterparcours-Anlagen für Jugendliche und junge Erwachsene errichten wollen. Sie hatten sich zuvor am Interessenbekundungsverfahren des Landkreises Grafschaft Bentheim und der Stadt Nordhorn für eine mögliche Nutzung des Eissporthallengeländes beteiligt. Ihr Konzept stellte die Interessentengruppe Mitte Mai in der Sitzung des Grafschafter Sportausschusses öffentlich vor. Zentraler Bestandteil des geplanten „JumpInn Nordhorn“ ist ein Trampolinbereich. Aber auch weitere Attraktionen wie ein Ninja-Warrior Parcours für Kinder und Erwachsene, eine Zipline oder eine Tag-Area sind vorgesehen, ebenso ein ergänzendes gastronomisches Angebot. An zwei Tagen in der Woche soll Schulen und Vereinen eine Nutzung der Anlagen ermöglicht werden. Die Investorengruppe wird nach eigenen Angaben drei bis vier Millionen Euro in das Family Entertainment Center investieren.

Zum Verkaufspreis des Grundstückes hält sich die Grafschafter Kreisverwaltung aus datenschutzrechtlichen Gründen bedeckt. Um sicherzustellen, dass das Grundstück künftig bestimmungsgemäß genutzt wird, soll der Kaufvertrag u.a. eine konkretisierte Bauverpflichtung enthalten.

So geht es nun weiter: Für den Abriss der ehemaligen Eissporthalle ist der Landkreis Grafschaft Bentheim verantwortlich – die Investorengruppe erwirbt das Grundstück in geräumtem Zustand. Wann mit den Abrissarbeiten begonnen werden kann, ist allerdings noch unklar und von dem Ergebnis eines Artenschutzgutachtens abhängig, das derzeit für den Landkreis erstellt wird. Ein externes Fachbüro prüft, ob und wenn ja, welche geschützten Tierarten von dem Gebäudeabriss betroffen sein könnten. Dabei geht es insbesondere um Vogelarten, die am Gebäude brüten, und um Fledermäuse, die möglicherweise in der Halle leben. Zusätzlich erfolgt eine bauökologische Begleitung des Rückbaus durch externe Fachleute. Der Landkreis rechnet damit, dass die artenschutzrechtliche Prüfung des Fachbüros im Spätsommer 2024 abgeschlossen sein wird. Ziel der Investorengruppe ist es, möglichst noch in diesem Jahr mit dem Neubau zu beginnen. Die Eröffnung des „JumpInn Nordhorn“ ist für das Jahr 2025 angestrebt. Dafür muss die Stadt Nordhorn als zuständige Bauordnungsbehörde aber zunächst noch die bauplanungsrechtlichen Grundlagen schaffen.

Text: Landkreis Grafschaft Bentheim