Musik

Lil Skies „Life Of A Dark Rose“ – Mixtape

Waynesboro im US-Bundesstaat Pennsylvania gehört nicht zu den Orten, an die man denkt, wenn es um relevante Beiträge in Sachen Hip-Hop geht. Kimetrius „Lil Skies“ Foose hofft nun diese grenzenlose Rose zu sein, die aus dem Beton hervorspringt.

Lil Skies "Life Of A Dark Rose" - Mixtape Foto: Nick Jandora
Lil Skies „Life Of A Dark Rose“ – Mixtape
Foto: Nick Jandora

Als Jugendlicher verbrachte Skies seine Zeit zwischen Chambersburg und Waynesboro, wo sein Vater – ein lokaler Rapper – die Samen späteren Rap-Erfolgs in den fruchtbaren Verstand des Sprösslings pflanzte. „I remember my first time in the studio I was with my dad, Dark Skies. I was like 4-years-old“, erinnert sich Skies. „It changed my life. I was like, I’ve found my playground. The freedom of just going into the booth and spitting and freestyling to release whatever was on your mind was alluring to me. I literally knew what I wanted to do with my life at 4-years-old.“

Nicht viele können von sich behaupten, ihr Ziel schon vor dem Kindergarten gekannt zu haben. Doch Lil Skies ist eben kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Während einige in ihm einen unscheinbaren, mit Tattoos übersäten, skatenden Stoner sahen – ein Typus, der zum festen Inventar vergessener Kleinstädte in ganz Amerika gehört – offenbarte sich unter der Oberfläche ein scharfer und aufmerksamer Geist. Dieser tendierte zu schlagkräftigen, von einer melodischen Vortragsweise geprägten Lyrics im Stile eines 50 Cent und Lil Wayne.

„I look at my body as an extension of the music. My body is a canvas and with my tattoos, I want them to be a direct reflection of my thoughts. I have ‘cold heart’ written in Chinese backward under my eye and people ask about it all the time“, beschreibt Skies sein neuestes Tattoo – eine Anspielung auf seine Texte, die als Erinnerung und Warnung dienen, authentisch zu bleiben.

„I don’t fake relationships, vibes or anything with people. I just keep it real, and some people think I have a cold heart for that. Where I come from everyone is so scared to do something different and be themselves. People are not getting face tattoos. People see my face and they are shocked, they judge me and think ‘he has a case’ or ‘he’s a thug.’ But I’m not a dumbass, I went to college, I had a 4.0. My face tats are another way of me showing my fans it’s OK to be you and to shock people with your truths.“

Obwohl Skies´ Vater der Anlass war zum Mic zu greifen, war es Skies´ italoamerikanische Mutter und sein Stiefvater, die ihm während dessen Abwesenheit die Möglichkeit boten zu wachsen. „My dad paid for a lot of studio time until I could get a job when I was 14. My dad was basically in my life because of music“, sagt Skies. „My mom was more of my support; she was always real. She taught me how to be a man. I looked at her raising five kids and she just handled that. I always wanted to be like her.“ Skies nutze die Lektionen, die er aus den Bestrebungen des Vaters mitnahm, um seinen Weg zu gehen, und die Entschlossenheit seiner Mutter für ihre Familie da zu sein für seine Studien und Texte.

Als Einser-Student in der Highschool schrieb sich Skies an der Shippensburg University ein, wo er zwischen den Schulaufgaben weiter an der Musik arbeitete. Während er in der Highschool zum Campuschampion aufstieg, waren es die Studenten von Shippensburg, die sich schnell und leidenschaftlich seiner Musik widmeten. Dies führte schließlich zur Gelegenheit bei einem von der Universität gesponserten Konzert 2016 für Fetty Wap zu eröffnen. Die Chance war zu groß, um sie verstreichen zu lassen. Binnen weniger Monate verließ Skies dann die Schule und veröffentlichte zwei vieldiskutierte Mixtapes über SoundCloud: „Good Grades Bad Habits“ und „Alone“.

Die Freunde, Fans und Ressourcen, die er in dieser kurzen Zeit gewann, sollten Skies noch nutzen, als sein Breakout-Song „Red Roses“ zusammen mit Freund und Mitmusiker Landon Cube Fahrt aufnahm. Auf einem wuchtigen und spärlich produzierten Track von Menoh Beats, schlängelt sich das Duo emotional durch Geschichten über Laster, Frauen, Vertrauensprobleme und Ziele. „Red Roses“ wurde über 3 Millionen Mal gestreamt, als es im Juli 2017 erschien. Eine weitere Million kam in der ersten Woche dazu, in der das begleitende Video von dem aus Chicago stammenden Regisseur und New-Rap-Impresario Cole Bennett von Lyrical Lemonade erschien.

„When that beat drops it just grabs your ear and gets your attention“, sagt Skies über den Reiz von „Red Roses“. „We put a lot of effort into that track. It was weeks of working on the mastering, editing, and layering sounds. Those details are important and I am happy people love it.“

Bei der Fertigstellung seines neuen Mixtapes „Life Of A Dark Rose“ steckte der Teufel im Detail. Die nächste Single „Signs of Jealousy“ setzte seine Sing-Song-Kadenz fort, angetrieben von einem unverwechselbaren Flow und geätzt mit seinen pragmatischen und nachvollziehbaren Gedanken. „I can’t wait for people to hear the new music, get acquainted, and see what Lil Skies is really on.“ Trotz der Dornen und der rauhen Umgebung gibt es für Skies keine Beschränkung oder Obergrenze, die Blut nicht brechen könnte.

TRACKLIST

01. Welcome to the Rodeo (prod: Taz Taylor)

02. The Clique (prod: Maaly Raw)

03. Red Roses feat. Landon Cube (prod: Menoh Beats)

04. Lust (prod: Cash Money AP)

05. Cloudy Skies (prod: GHXST)

06. Signs of Jealousy (prod: Menoh Beats)

07. Big Money (prod: JGramm)

08. Tell My Haters (prod: Taz Taylor & JR Hitmaker)

09. Boss Up (prod: Aguafina)

10. Garden (prod: Menoh Beats)

11. Lettuce Sandwich (prod: Menoh Beats)

12. Strictly Business (prod: Menoh Beats, Taz Taylor & Nick Mira)

13. Kill4u (prod: Taz Taylor & Sidepce)

14. Nowadays feat. Landon Cube (prod: Cash Money AP)