Musik

Montaigne mit »Don’t Break Me« für Australien beim ESC

Fünf Teilnahmen, viermal in den Top Ten, beste Platzierung auf Platz zwei – das ist imposante Bilanz, die Australien seit dem ESC-Debüt im Jahr 2015 bis dato vorweisen kann. In diesem Jahr schickt der Kontinentalstaat (der als assoziiertes Mitglied der European Broadcasting Union (EBU) teilnameberechtigt ist) nun die aus Sydney stammende Sängerin und „Art Pop Auteur“ Montaigne ins Eurovisions-Rennen. Ihren Song „Don’t Break Me“ schrieb die 24-Jährige, die ihren Künstlernamen als Referenz auf den französischen Philosophen Michel de Montaigne wählte, zusammen mit David Musumeciu und Anthony Egizii, besser bekannt als DNASongs. Die beiden machten sich in den vergangenen Jahren nicht nur als Songwriter und Produzenten für internationale Hits von Ricky Martin, Geri Halliwell, The Veronicas, Guy Sebastian, Delta Goodrem und The Saturdays einen Namen, sie zeichneten auch für die ESC-Beiträge „Sound of Silence“ (Dami Im, 2016, Platz zwei), „Don’t Come Easy“ (Isaiah Firebrace, 2017, Platz neun), „We Got Love“ (Jessica Mauboy, 2018, Platz neun) verantwortlich. Um sich für das Eurovisions-Finale am 16. Mai in Rotterdam zu qualifizieren, muss Montaigne allerdings zunächst das Halbfinale am 12. Mai überstehen – das sie mit Startnummer eins eröffnen wird. Von den siebzehn Halbfinalisten kommen zehn Kandidaten ins Finale.

„Don’t Break Me“ (National Final Performance): https://youtu.be/gr-wWxu4974

„‘Don’t Break Me‘ beschreibt jene Phase im Zusammenbruch einer Beziehung, in der eine Person das Gefühl hat, viel mehr Zeit, Energie und Ressourcen in die Beziehung zu stecken als der andere, und deshalb frustriert und verärgert ist“, sagt Montaigne über ihren ESC-Beitrag. „Ich schrieb den Song, als ich ‘Co-dependent No More’ von Melody Beattie gelesen habe (deutscher Titel: ‚Die Sucht gebraucht zu werden‘), das die Eigenschaften der Personen im Song und die Beziehungsdynamik wesentlich geprägt hat.“

Montaigne wurde am 14. August 1995 in Sydney als Jessica Alyssa Cerro geboren. Ihre Herkunft bezeichnet die Sängerin, Songwriterin und Gitarristin als Mix aus argentinisch, spanisch, philippinisch und französisch – und spricht konsequenterweise drei Sprachen: Englisch, Französisch und Spanisch. Ihr Vater ist der ehemalige Fußballprofi Gus Cerro, der in Malaysia und der Australischen National Soccer League aktiv war – kein Wunder, dass aus der leidenschaftlichen Klima-Aktivistin, Veganerin und Video Gamerin selbst auch eine ausgezeichnete Fußballerin wurde. Seit 2013 firmiert sie unter dem Künstlernamen Montaigne und veröffentliche mehrere Singles, darunter den Song „1955“ zusammen mit der Band Hilltop Hoods, der Platz zwei der australischen Charts erreichte und mit Sechsfach-Platin ausgezeichnet wurde. Ihre beiden Alben „Glorious Heights“ und „Complex“ erreichten Platz vier und Platz neunzehn der australischen Charts und bescherten ihr mehrere Aria Awards-Nominierungen. In der Kategorie „Breakthrough Artist“ erhielt sie 2016 den größten Musikpreis Australiens. Der Sydney Morning Herald beschrieb sie und ihre Kunst mit folgenden Worten: „Montaigne kreiert Musik, die Eigensinnigkeit, barocken Pomp und Energie vereint. Sie hat etwas ganz Besonderes. Sie ist gleichzeitig süß, frech und albern und hat eine faszinierende Persönlichkeit.“