AktuellesLandkreis Grafschaft Bentheim

Neue Selbsthilfegruppe für Betroffene von Nahrungsmittelunverträglichkeiten startet am 13. März

Ob Lactose-, Fructose- oder Histaminintoleranz, ob Zöliakie oder Erdnussallergie: Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien sind auf dem Vormarsch. Die Schätzungen zur Anzahl der Betroffenen gehen weit auseinander und liegen zwischen zwei und 20 Prozent. Doch so unterschiedlich die einzelnen Unverträglichkeiten sind, haben sie doch eines gemeinsam: Die Menschen, die daran leiden, müssen in ihrem Alltag teils große Einschränkungen verkraften – was nicht selten sogar zu psychischen Problemen führt.

Um wieder mehr Lebensqualität zu erlangen, um sich auszutauschen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, startet in Kürze eine neue Selbsthilfegruppe zum Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Das erste Treffen findet statt am Mittwoch, 13. März 2024, um 15 Uhr in der Bachstraße 3 in Nordhorn. Initiatorin der Gruppe ist die Nordhornerin Karin Wargers. Sie war vier Jahrzehnte lang in der Ernährungsberatung tätig und verfügt über einen entsprechend großen Wissens- und Erfahrungsschatz.

Laut Wargers können jegliche Altersgruppen betroffen sein: „Ich habe Menschen getroffen, die erst mit über 70 Jahren festgestellt haben, dass sie an einer Allergie leiden“, berichtet sie. Nicht selten sei die Thematik mit einem Tabu behaftet, wenn sich eine Unverträglichkeit beispielsweise auf die Darmfunktion auswirkt. Hinzu komme die Komplexität dieses Gebietes, etwa mit Blick auf Kreuzreaktionen: „Wenn jemand zum Beispiel Äpfel nicht verträgt, kann es sehr gut sein, dass dieser Mensch auch Birkenallergiker ist“, erklärt Karin Wargers und betont insofern die Wichtigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung. „Es gibt einfach so viele Ungewissheiten, auch angesichts neuer Ernährungsformen wie Veganismus und Steinzeit-Diät.“ Als Problem sieht die Nordhornerin auch den umfassenden Konsum von Fertigprodukten: „Die Industrie spart an allen Ecken und Enden. Selbst bei der Herstellung von Brot werden dem Teig spezielle Enzyme zugefügt, um die Gärzeit der Hefe zu reduzieren – und diese sind nicht einmal deklarationspflichtig.“

Ein wesentliches Ziel der neuen Selbsthilfegruppe ist es mithin, den Teilnehmenden aufzuzeigen, wie eine Verhaltensänderung zu mehr Wohlbefinden führen kann. Keinesfalls versteht sich die Gruppe als Alternative zu Ernährungsberatungsstellen: Vielmehr soll im Vordergrund stehen, dass die Anwesenden voneinander lernen, Ideen und Rezepte austauschen und sich gegenseitig darin unterstützen, trotz Einschränkungen ein zufriedenes Leben führen zu können. Denn: „Essen muss schmecken und soll Spaß machen“, unterstreicht Karin Wargers.

Das Angebot richtet sich sowohl an Betroffene als auch an Angehörige – zum Beispiel Eltern von Kindern mit Unverträglichkeiten und Allergien. Zur besseren Planung wird um Anmeldung bei der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises gebeten, telefonisch unter 05921 961867 oder per E-Mail an Annegret.Hoelscher@Grafschaft.de. Die Treffen sollen zukünftig alle acht Wochen stattfinden, stets am zweiten Mittwoch im Monat. Das darauffolgende Treffen ist daher für den 8. Mai 2024 angesetzt. Weitere Informationen zum Selbsthilfeangebot in der Grafschaft Bentheim veröffentlicht der Landkreis auf seiner Internetseite: www.selbsthilfe.grafschaft-bentheim.de.

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim