AktuellesNordhorn

Stadt Nordhorn entsetzt über nicht genehmigte Baumfällungen am „Kotthook“

Nordhorn.Nachdem die Stadt Nordhorn am Dienstagnachmittag von einem aufmerksamen Bürger darauf hingewiesen wurde, dass es zu fehlerhaften Baumfällungen am Kotthook gekommen sei, haben sich städtische Mitarbeiter unverzüglich auf den Weg gemacht, um sich ein Bild von der Situation zu verschaffen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Arbeiten allerdings bereits beendet. Wie es zu den fehlerhaften Fällungen gekommen ist, wird nun geprüft.

Die Stadt Nordhorn kritisiert die Vorgehensweise zwischen den Beteiligten (hier: Architekturbüro, Bauherr und ausführende Firmen) ausdrücklich. Es gab klar Vorgaben, welche Bäume zu erhalten waren und nun wurden insgesamt 12 Bäume gefällt, die nicht hätten gefällt werden dürfen.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) als Miteigentümerin einer betroffenen Fläche wurde umgehend von der Stadt Nordhorn in Kenntnis gesetzt. In einer ersten Stellungnahme des NLWKN, welches sich ebenfalls sehr enttäuscht von den Vorgängen zeigt, heißt es wörtlich: „In Bezug auf mögliche Schadenersatzforderung können wir jetzt noch keine abschließende Aussage machen. Dazu muss jeder Baum einzeln bewertet werden. Zu prüfen ist auch, ob eine Kompensation an anderer Stelle gefordert werden kann.“ Auch der Landkreis Grafschaft Bentheim als Untere Naturschutzbehörde und Untere Wasserbehörde wurde umgehend informiert.

„Gerade aufgrund der Sensibilität und der Emotionen, die es rund um das Bauprojekt gegeben hat, ist es nicht nachvollziehbar, warum hier deutlich mehr Bäume gefällt wurden, als erforderlich“ so Bürgermeister Thomas Berling in einer ersten Stellungnahme. „Das Fehlverhalten ist zwar nicht uns als Stadtverwaltung zuzurechnen, wirft aber natürlich ein schlechtes Licht auf das gesamte Projekt“, so ein verärgerter Bürgermeister weiter. „Wir werden ganz genau prüfen, welche Ansprüche wir nun geltend machen können und welche Forderungen wir stellen können“, so Berling nach Begutachtung der Fällarbeiten.

„Man werde umgehend mit den Verantwortlichen in Verbindung treten, um die Angelegenheit aufzuarbeiten und zu schauen wie es sein kann, dass Vorgaben missachtet wurden. Es ist davon auszugehen, dass ein hoher Aufwand betrieben werden muss, um den Schaden auszugleichen“, so ein ebenso schockierter Stadtbaurat Weitemeier am späten Nachmittag. „Unsere Anweisungen und übersandten Unterlagen sind ganz klar“, so Stadtbaurat Weitemeier weiter „und aus den übersandten Plänen ist leicht erkennbar, welche Bäume hätten gefällt werden dürfen und welche nicht.“

Text und Fotos: Stadt Nordhorn