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Über 3,3 Millionen Euro für Modellprojekt im Emsland – Bund fördert Nassbewirtschaftung von Moorböden

BERLIN/WERLTE. Wer will nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Mit dem Modellvorhaben „Nachhaltige Erzeugung und Verwertung von Rohrkolben auf Niedermoorstandarten in Niedersachsen (RoNNi)“ wird dies gelingen. Deshalb darf sich das Modellprojekt über eine Förderung von 3.312.010,33 Euro aus dem „Klima- und Transformationsfonds (KTF)“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft freuen.

Dies teilte jetzt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann mit. „Das Emsland zeigt: Moorbodenschutz und wirtschaftliche Nutzung müssen kein Gegensatz sein. Nachhaltige Produktion und Naturschutz können Hand in Hand gehen, wenn man sie nur lässt. Hier zeigt sich einmal mehr der Pioniergeist emsländischer Unternehmen. Im Emsland wird Zukunft gelebt. Dieses Signal reicht bis nach Berlin: Die Förderung ist mehr als eine Finanzspritze. Es ist auch ein Gütesiegel aus der Hauptstadt.“, so Connemann.

Auch der Landkreis Emsland begrüßt die Förderung: „Innovation, Klimaschutz und Moorerhalt durch die Bewirtschaftung wiedervernässter Flächen – das geht im Emsland gut zusammen, wie wir mit dieser besonderen Nachhaltigkeitsinitiative einmal mehr verdeutlichen können. Wir freuen uns, über die Zuwendung und wissen das Projekt bei 3N in guten Händen“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf, zugleich 1. Vorsitzender des 3N Kompetenzzentrums e.V..

Ziel des Projekts ist die Umwandlung der Bewirtschaftung auf entwässerten, landwirtschaftlich genutzten Niedermoorböden. Zukünftig soll diese in eine klimaschonende Nassbewirtschaftung durch den Anbau von Rohrkolben übergehen. Zwei Modellregionen mit unterschiedlicher landwirtschaftlicher Struktur wurden dafür ausgewählt. Neben dem Emsland wird es auch in Cuxhaven ein Anbaugebiet geben. Insgesamt wird das Verbundvorhaben, welches aus zwölf Teilvorhaben besteht, mit bis zu 11.143.727,92 Euro gefördert. Für das Modellvorhaben im Emsland wird das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. mit Sitz in Werlte die Koordination übernehmen. Die Fachagentur fördert das Projekt für die kommenden neun Jahre als Projektträger im Auftrag des BMEL.

„Ich bin sehr froh, dass dieses Zukunftsprojekt nun Realität wird. Mit dem 3N Kompetenzzentrum haben wir vor Ort die nötige Expertise und auch die Erfahrung so ein großes Langzeitprojekt zu betreuen.“, betont der Bürgermeister der Samtgemeinde Werlte Ludger Kewe.

Bis 2032 soll die Erzeugung von Rohrkolben und die Verwertung der Biomasse als Baustoff und als Gartenbausubstrat demonstriert und für die Vermarktung vorbereitet werden. Diese könnte zukünftig den Torf ersetzen. Entwässerte, landwirtschaftlich genutzte Niedermoorböden sollen so wieder in eine einer klimaschonende, moorbodenkonservierende Nassbewirtschaftung umgewandelt werden. Dabei gilt es, die Chancen und Risiken und Grenzen der Nassflächenbewirtschaftung aufzuzeigen. Dabei will man besonders beobachten, wie sich die Umstellung auf das gebietsbezogene Wassermanagement auswirkt.

„Niedermoorböden in Niedersachsen – speziell im Emsland – erfahren durch die Förderung eine neue Wertigkeit. Besonders freut mich, die fachliche und kompetente Einbindung von 3N als starken Partner unserer Region.“, so der CDU-Landtagsabgeordnete Hartmut Moorkamp.

Text: Landkreis Emsland