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Unwetterartige Regenfälle bringen die Feuerwehren an ihre Grenzen – Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd des Landkreises Emsland muss im Raum Papenburg unterstützen

Lang andauernde ergiebige Regenfälle haben zu massiven Einsätzen im Raum Papenburg geführt. Der um die Bürgermeisterin gebildete Krisenstab forderte beim Landkreis Emsland Unterstützung an.

Was einen bei diesem Szenario gleich an die Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Reinland-Pfalz erinnert, war am Samstag nur eine gut ausgearbeitete Übungslage.

Am 24. September um 07:00 Uhr setzten sich die Fahrzeuge der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd, welche sich in Wietmarschen- Lohne trafen, über die A 31 in Richtung Papenburg in Bewegung. Dort angetroffen machte der der Kreisbereitschaftsführer ein Bild von der Lage, richtete seine Einsatzleitung ein und übernahm die ersten Einsätze, welche nach und nach gemeldet wurden, dann aber zeitgleich abgearbeitet wurden.

Zunächst wurde angenommen, dass das Schöpfwerk an der Gleese gesichert werden muss, da es nicht mehr gegen die Wassermassen ankommen würde. Hier wurde dann mit 3 Pumpen und vielen Metern Schlauchmaterial das Wasser am Schöpfwerk vorbeigeleitet. Ein Amtshilfeersuchen der Polizei rief die Feuerwehrmänner- und frauen dann zu einem Bauernhof, welcher geräumt werden sollte, sich aber drei Personen weigern, den Bereich zu verlassen.

Auch die Kapelle in Bokel war nicht vor den Wassermassen verschont geblieben. Hier musste wertvolles Kulturgut gesichert, verpackt und abtransportiert werden. Zwischenzeitlich kam es zur Auslösung einer automatischen Brandmeldeanlage Nach Erkundung mussten hier Personen aus dem verqualmten ersten Stock eines Gebäudes befreit werden. Hier war der Einsatz von Atemschutz erforderlich.

Zwischenzeitlich mussten die Rettungskräfte noch zu einem eigentlich bereits geräumten Zeltlager. Hier hatten sich sechs Betreuer auf den Weg gemacht, das Material dort zu retten. Dabei wurden sie vom Dammbruch der Gleese überrascht. Einige wurden im Fahrzeug oder einer Leitplanke eingeklemmt, einer brach in den Keller eines Stalls ein und eine Person konnte sich gerade noch auf einen Baum retten und musste gerettet werden.

Auch eine Pressekonferenz, welche bei einer solchen Schadenlage durchgeführt werden würde, wurde ebenfalls simuliert.

Neben der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd waren aber noch andere Organisationen an der Übung beteiligt. Dieses waren die TEL /IuK-Einheit Emsland Süd mit dem ELW 2, das DRK Elbergen, Malteser Rettungsdienst, THW Papenburg. Um das Szenario als „Gegenstab“ zu steuern, spielten Kräfte der TEL / IuK Emsland Nord die Einsätze ein.

Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord war als Übungsorganisator und die Kreisfeuerwehrbereitschaft Mitte als Übungsbeurteiler eingebunden. Die Malteser Papenburg stellten die Verpflegung des Orgateams. Dazu kamen noch Vertreter der Stadt Papenburg, Darsteller, welche die Verletzten mimten und eingeladene Übungsbeobachter. Alles in allem waren rund 250 Personen an diesem Übungstag beteiligt.

Text: Jens Menke

Fotos: Lambert Brand, Daniel Herbers, Jens Menke