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Vortrag „Depressionen verstehen und bewältigen“ am 21. März 2024 in Bad Bentheim

Die Lebensfreude ist verschwunden, die Gedanken kreisen im Kopf, das Schlafen fällt schwer, soziale Kontakte strengen an: Eine Depression kann viele verschiedene Gesichter haben. Wie man sie versteht und bewältigt, ist Thema eines Vortrags am 21. März 2024 (Donnerstag) um 19 Uhr in der evangelisch-altreformierten Kirche in Bad Bentheim. Die Veranstaltung soll den Auftakt für eine neue Selbsthilfegruppe in der Obergrafschaft bilden und gleichermaßen eine Themenreihe rund um die seelische Gesundheit einläuten. 

„In den vergangenen Jahren sind die Herausforderungen des normalen Alltags für viele Menschen stetig gestiegen – und immer mehr kennen das Gefühl, diesen Anforderungen nur noch mit Mühe gewachsen zu sein“, erläutert Referentin Kathrin Hildebrand. Die leitende Psychologin der Euregio-Klinik in Nordhorn beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit den Ursachen, Symptomen und Auswirkungen von Depressionen auf das individuelle Wohlbefinden. Darüber hinaus stellt sie Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien vor. „Ziel ist es, ein besseres Verständnis für Depressionen zu fördern, Vorurteile abzubauen und Wege aufzuzeigen, wie Betroffene Unterstützung finden können“, erklärt Hildebrand. Der Vortrag sei fachlich fundiert, richte sich aber an alle Interessierten, betont die Psychologin. „Es wird die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen.“

Die Organisierenden hoffen darauf, dass sich an diesem Abend ein Kreis von Menschen zusammenfindet, der sich einen regelmäßigen Austausch vorstellen könnte. „Wir sind mit über 130 Selbsthilfegruppen in der Grafschaft Bentheim sehr gut aufgestellt“, berichtet Dr. Annegret Hölscher, Leiterin des Büros für Selbsthilfe und Gesundheit beim Landkreis. „Eine Gruppe zum Thema Depression gibt es in der Obergrafschaft aber bislang nicht.“ Dabei betrifft die Erkrankung viele Menschen: Schätzungen zufolge leiden etwa vier Millionen Menschen in Deutschland an einer Depression.  „Wenn man die Statistik auf die Grafschaft Bentheim herunterbricht, sind das fast 7000 Männer und Frauen“, erläutert Dr. Christine Kües, Leiterin des Gesundheitsamts.

„Das Thema muss unbedingt angegangen werden“, betont auch Pastor Gerold Klompmaker von der evangelisch-altreformierten Gemeinde in Bad Bentheim, die mit der Kirche den Veranstaltungsort zur Verfügung stellt. Als Seelsorger bemerke er immer wieder, dass Menschen selbst oder im Angehörigenkreis mit Depressionen zu tun haben. „Es ist wichtig, dass es für sie ein niederschwelliges Hilfsangebot gibt.“ Mit einer Selbsthilfegruppe könne man auch die lange Wartezeit auf eine ambulante Therapie überbrücken, ergänzt Hanno Büscher vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises Grafschaft Bentheim.

Der Vortrag in Bad Bentheim bildet den Auftakt einer Veranstaltungsreihe der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim in Kooperation mit dem Sozialpsychiatrischen Verbund zur seelischen Gesundheit, dem Schwerpunktthema im Jahr 2024. „Wir haben viel vor“, berichtet Dr. Annegret Hölscher. Geplant sind unter anderem Kurse und Seminare zu Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen in Abstimmung mit der Volkshochschule sowie Filmvorführungen zu dieser Thematik im UCI-Kino. Für die Gesundheitskonferenz am 5. Juni 2024 konnte als Referent der ehemalige Fußballschiedsrichter Babak Rafati gewonnen werden, der über seinen Selbsttötungsversuch, Burn-Out und Prävention spricht. In Kooperation mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen ist eine Veranstaltung zum Thema Einsamkeit in Planung. Für die zweite Jahreshälfte sind weitere Angebote des Sozialpsychiatrischen Verbunds zusammen mit verschiedenen Akteuren angedacht.

Eine Anmeldung zum Vortrag am 21. März 2024 in Bad Bentheim ist nicht zwingend notwendig, für die Organisation aber erwünscht: Dazu reicht eine kurze E-Mail an annegret.hoelscher@grafschaft.de.

Der Parkplatz der Kirchengemeinde ist über die Stoltenkampstraße zu erreichen.

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim