AktuellesLandkreis Emsland

Weitere unterversorgte Adressen identifiziert – Breitband: Erweiterung bestehender Ausbauprojekte – Kreisausschuss gibt zusätzliche Mittel frei

Meppen. Die Umsetzung des Breitband befindet sich aktuell in der Hochphase. Kreisweit in allen Gemeinden weisen Bauaktivitäten darauf hin, dass die unterversorgten „weißen Flecken“ erschlossen werden und dort künftig schnelles Internet verfügbar ist – auch die Baustelle “Neubauern“ in Meppen-Apeldorn gehört dazu. Dort hatten sich Landrat Reinhard Winter, der zuständige Dezernent Michael Steffens sowie Ludger Brüffer und Dagmar Hallfarth von innogy und Westnetz eingefunden, um über Neuerungen zu informieren.

Der Ausbau des Breitbandnetzes läuft planmäßig. Durch eine intensive Analyse und Aktualisierung der Daten für die Projektgebiete Mitte und Süd, in denen die innogy TelNet für den Breitbandausbau verantwortlich ist, konnten weitere unterversorgte Adressen identifiziert werden. Sie sollen bei den jetzt laufenden Verfahren berücksichtigt werden.

innogy betreut bis zu 120 Tiefbau- und Montagekolonnen in Mitte und Süd, um den Breibandausbau voranzutreiben. Die Maßnahmen der beiden Unternehmen innogy TelNet für die Ausbaugebiete Mitte und Süd sowie der Telekom Deutschland im Ausbaugebiet Nord sehen bislang die Verlegung von Leerrohren in einer Gesamtlänge von über 1600 km vor. Hinzu kommt eine Mitnutzung vorhandener Leerrohre mit einer Länge von 235 km. Insgesamt werden in Nord, Mitte und Süd über 3500 km neue Glasfaserkabel verlegt. Künftig sollen von insgesamt rund 16.000 unterversorgten Adressen (Stand Februar 2017) nach altem Ausbaustand kreisweit 14.286 Adressen über einen leistungsfähigen Breitbandanschluss   verfügen. Davon baut allein die Westnetz im Auftrag der innogy TelNet rund 9.000 Hausanschlüsse.

Weitere unterversorgte Adressen identifiziert - Breitband: Erweiterung bestehender Ausbauprojekte – Kreisausschuss gibt zusätzliche Mittel frei - Der Breitbandausbau liegt im Plan, davon konnten sich die Kreisverwaltung und Vertreter des Unternehmens innogy an einer Baustelle in Meppen-Apeldorn überzeugen. Das Ausbauprojekt wurde zudem um zusätzliche Adressen erweitert. (Foto: Landkreis Emsland)
Weitere unterversorgte Adressen identifiziert – Breitband: Erweiterung bestehender Ausbauprojekte – Kreisausschuss gibt zusätzliche Mittel frei – Der Breitbandausbau liegt im Plan, davon konnten sich die Kreisverwaltung und Vertreter des Unternehmens innogy an einer Baustelle in Meppen-Apeldorn überzeugen. Das Ausbauprojekt wurde zudem um zusätzliche Adressen erweitert. (Foto: Landkreis Emsland)

Auf Grund der Datenanlayse hat die innogy TelNet dem Landkreis Angebote unterbreitet und es können weitere 1.186 unterversorgte Adressen einen Glasfaseranschluss bis ins Haus erhalten. „Natürlich könnten diese Adressen theoretisch auch in einem neuen Förderprojekt abgearbeitet werden. Allerdings müssten dafür bestehende Leitungen erneut freigelegt und verstärkt werden, was zu erheblichen Mehrkosten führt. Das wäre volkswirtschaftlich unsinnig“, sagt Winter. Aus diesem Grund habe der Landkreis Emsland den Fördermittelgeber Bund, namentlich die atene KOM GmbH, um Förderung der zusätzlichen Anschlüsse gebeten. „Dazu haben wir positive Signale erhalten, eine endgültige Antwort steht aber noch aus“, so Winter. Dies gelte auch für das Land Niedersachsen.

Das zusätzliche Auftragsvolumen beläuft sich auf insgesamt rund 3,57 Mio. Euro. Der Kreisausschuss hat bereits zugestimmt, dass die nicht durch Fördermittel gedeckten Gelder vom Landkreis Emsland übernommen werden.

Das zusätzliche Angebot für den Bereich Mitte sieht nun vor, 18 unterversorgte Schulstandorte und weitere 702 Adressen mit einem Glasfaseranschluss bis zum Gebäude auszustatten. Es werden rund 40 km neue Leerrohre und rund 45 km neue Glasfaserleitungen verlegt.

Das Zusatzangebot für den Bereich Süd beinhaltet den Anschluss von weiteren 484 unterversorgten Adressen sowie einen Schulstandort an das Glasfasernetz. Hierbei werden rund 30 km neue Leerrohre und 35 km neue Glasfaserkabel ins Erdreich eingelassen. Die innogy TelNet wird die entsprechenden Adressen über den Ausbau schriftlich informieren.

„Aktuell verbleiben dann noch rund 800 Adressen in den Gebieten Mitte und Süd, die weniger als 30 Mbit/s erhalten und damit als ,weißer Fleck´ gelten. Damit kommt der Landkreis Emsland dem Ziel, alle unterversorgten Bereiche zu beseitigen, einen deutlichen Schritt näher“, betont Winter. 

Für das Gebiet Nord wurde ein Zusatzangebot für die Erschließung von 39 unterversorgten Schulen mit einem Glasfaseranschluss bezuschlagt. „Damit wird eine zukunftsfähige Grundlage für die Schulstandorte im Emsland geschaffen“, macht Winter deutlich. Mit der Telekom Deutschland wurde ebenfalls vereinbart, eine solche Analyse für weitere unterversorgte Anschlüsse auch im Ausbaubereich Nord durchzuführen.

Nun müssen die Hausbesitzer im Emsland handeln, um einen Anschluss an das Breitbandnetz zu erhalten. „Nur wenn eine unterschriebene Einverständniserklärung der Hausbesitzer vorliegt, kann während der Leitungslegung in der Straße das Glasfaserkabel kostenfrei bis ins Haus gelegt werden. Um die Internet-Verbindung nutzen zu können, muss noch ein Produktvertrag unterschrieben werden. Erst mit Vertragsbeginn fallen Kosten für die Nutzung der Verbindung an“, betont Ludger Brüffer, Leiter Region Nord bei innogy.

Interessierte erhalten unter der Rufnummer 05902/5021204 (Mo – Fr, 9 bis 16 Uhr) einen Überblick über die Angebote. Weitere Informationen sind unter der E-Mail-Adresse glasfaserausbau-nord@innogy.com erhältlich.

Text und Foto: Landkreis Emsland