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Bis zu 3.000 Fahrräder täglich auf dem Kanalradweg – Zählstation in Nordhorn seit einem Jahr in Betrieb

Nordhorn. Seit genau einem Jahr ist die Fahrradzählstation am Kanalradweg nahe der Blauen Brücke und dem Vechtesee in Nordhorn in Betrieb. Die Auswertung der Zählerdaten zeigt, dass die Strecke noch beliebter ist, als erwartet. Genau 564.566 Fahrräder sind innerhalb des ersten Jahres an der Zählstation vorbei gefahren, durchschnittlich 1.500 am Tag. An Spitzentagen wurden sogar rund 3.000 Fahrradbewegungen registriert.

„Die Zahlen haben mich wirklich positiv überrascht“, sagt Bürgermeister Thomas Berling. „Offensichtlich zeigen unsere Bemühungen um die Attraktivierung des Radfahrens und der Kanalallee Wirkung.“ Nordhorn versteht sich nicht nur als Wasserstadt, sondern auch als Fahrradstadt. Der gut ausgebaute Radweg entlang des Nordhorn-Almelo-Kanals spielt für die Verkehrsplanung der fahrradfreundlichen Kommune eine zentrale Rolle. Darum wurde hier auch die dauerhafte Zählstation aufgestellt.

Gemeinsam mit Wethouder Benno Brand aus der niederländischen Nachbargemeinde Dinkelland hatte Berling die Zählstation am 2. August 2021 in Betrieb genommen. Sie ist ans Internet angeschlossen und speichert alle Informationen in einer Online-Datenbank. Die Fahrradbewegungen werden über Drucksensoren im Boden erfasst. Die eingesetzte Software zählt ausschließlich Fahrräder und filtert andere Bewegungen heraus, zum Beispiel von Fußgängern. Die Stadtverwaltung kann die so gewonnenen Daten auswerten und daraus Schlüsse für abgeschlossene und zukünftige Radverkehrsprojekte ziehen.

Damit auch die Öffentlichkeit einen Eindruck von der Bedeutung des Radverkehrs bekommen, zeigen zwei direkt an der Säule der Zählstation angebrachte Displays die Fahrradbewegungen des aktuellen Tages und des aktuellen Jahres an. Schon kurz nach der Inbetriebnahme war der Jahreszähler rasant in die Höhe geschossen. Der absolute Tagesspitzenwert seit Inbetriebnahme mit 3.144 Rädern wurde am 11. August 2021 erreicht. Die zweite Woche nach der Inbetriebnahme war die stärkste im gesamten Zeitvergleich mit insgesamt 17.848 Fahrrädern in sieben Tagen. „Zu Beginn sind offenbar viele gezielt zur Station hin gefahren, um sie auszuprobieren. Aber auch in diesem Jahr haben wir schon Tage mit mehr als 2.800 Fahrradbewegungen gehabt“, berichtet Anne Kampert vom Amt für Straßenbau, Entwässerung und Verkehr. Der stärkste Monat seit Beginn der Zählung ist gerade erst zu Ende gegangen: Im Juli 2022 wurden 68.243 Fahrräder erfasst.

Der Jahreszähler auf der Säule zählt nicht ab Inbetriebnahme der Säule, sondern seit Jahresbeginn am 1. Januar 2022. Daher wurde er heute auf 0 gesetzt, sondern steht bei rund 347.000 Rädern. Interessant ist der Vergleich zwischen den Radbewegungen an Wochenenden und Werktagen: Montags bis freitags gibt es jeweils einen auffälligen Ausschlag um 7 Uhr morgens. „Das zeigt, dass die Strecke auch für den Schul- und Pendelverkehr eine wichtige Bedeutung hat“, stellt Berling fest. Noch einmal doppelt so stark befahren ist die Stelle aber Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr. Dann kommen durchschnittlich 200 Personen pro Stunde an der Station vorbei. Am Sonntag, den 5. September 2021 wurden sogar 427 Personen in nur einer Stunde gezählt.

„Besonders spannend wird ab jetzt natürlich der direkte Jahresvergleich“, sagt Bürgermeister Berling. Gemeinsam mit der Gemeinde Dinkelland habe man einiges an der Kanalallee verbessert, um sie für Einheimische und Tourist*innen noch attraktiver zu machen. „Der Radweg auf niederländischer Seite ist jetzt breiter, es gibt mehrere neue Anziehungspunkte und mit der Naturtour Alte Kanalallee ist eine neue touristische Route hinzugekommen. Darum haben wir natürlich die Hoffnung, dass die Zahlen weiter steigen“, so der Bürgermeister. „Fahrradfahren ist insbesondere im Vergleich zum Autofahren klimafreundlich, gesund und leise. Es entlastet unsere Infrastruktur, erhöht die Wohn- und Lebensqualität und macht Nordhorn und die Region hautnah erlebbar. Darum wird die Radverkehrsförderung auch in Zukunft ein wichtiges Thema für Nordhorn bleiben.“

Text und Foto: Stadt Nordhorn