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Das Fahrrad im Alltagsverkehr fördern

Das Fahrrad im Alltagsverkehr fördern Landkreis Emsland veranstaltet Fachtagung im IT-Zentrum Lingen – Umweltfreundliche Alternative  

Lingen. Wie gelingt die Verkehrswende hin zu mehr Radverkehr? Vor allem diese Frage stand im Mittelpunkt der Fachtagung „Radverkehr im Alltag“, die der Landkreis Emsland am 17. Juni 2022 im IT-Zentrum in Lingen ausrichtete. Rund 70 Teilnehmende aus Politik, Verwaltung und weitere interessierte und radbegeisterte Personen diskutierten über die Möglichkeiten, das Radfahren als klima- und umweltfreundliche Alternative zum eigenen PKW auf den alltäglichen Pendelstrecken zu fördern. Für den Landkreis Emsland war die Veranstaltung zudem ein Startschuss für das kreisweite Radverkehrskonzept, das erstellt werden soll.

Als Impuls zum Auftakt berichtete Prof. Dr. Dennis Knese, Professor für nachhaltige Mobilität und Radverkehr an der Frankfurt University of Applied Sciences, über die unterschiedlichen Wege, den Radverkehr zu stärken. So sind insbesondere Strategien erfolgversprechend, die neben fördernden infrastrukturellen Vorhaben auch Maßnahmen beinhalten, die dem Radverkehr Vorrang und Sicherheit vor dem motorisierten Verkehr bieten. „Wer mehr Radverkehr in lebenswerteren Städten und Gemeinden möchte, muss diesem mehr Priorität einräumen, auch in der Fläche“, so Prof. Dr. Knese.

Dr.-Ing. Peter Bischoff vom Beratungsbüro SHP Ingenieure erläuterte im Anschluss die vorgesehene Erstellung des Radverkehrskonzepts für den Landkreis Emsland. Ziel des Konzepts, das im kommenden Jahr fertiggestellt sein wird, ist es, die Rahmenbedingungen für den überörtlichen Radverkehr im Emsland optimal zu gestalten und ein möglichst komfortables, sicheres und schnelles Radfahren zu ermöglichen.

Über die Aspekte der Umsetzung  eines Radverkehrskonzepts berichtete im Folgenden Astrid Butt von der OstWestfalenLippe GmbH am Beispiel des regionalen Alltagsradwegekonzepts OstWestfalenLippe. „Maßgeblich für ein erfolgreiches Radwegesystem ist die Realisierung von schnellen, direkten und qualitativ hochwertigen Hauptverbindungsrouten sowie die Verknüpfung mit anderen umweltfreundlichen Verkehrsträgern wie Bus und Bahn“, sagte Butt.

In den anschließend parallel stattfindenden Runden an drei Themeninseln wurde an konkreten Beispielen intensiv mit den Teilnehmenden der Tagung diskutiert. Zum Thema Radverkehrsplanung in der Praxis erläuterte Lothar Schreinemacher (Stadt Lingen) die Strategien und Maßnahmen zur Radverkehrsförderung in Lingen. Dr. Elke Bertke (Landkreis Grafschaft Bentheim) berichtete über die Vorhaben und umgesetzten Ideen der Grafschaft Bentheim als Beispiel aus der direkten Nachbarschaft. Der Faktor Sicherheit im Radverkehr wurde an der von Nane Langius (Stadt Meppen) und Sina Selter-Edelmann (Polizei Meppen) moderierten Themeninsel erörtert.

Die Ergebnisse der Diskussionen flossen in die abschließende Podiumsdiskussion mit allen Referierenden ein. „Mit den zahlreichen Anregungen der Tagung werden wir uns an die Erarbeitung des Radverkehrskonzepts machen. Der Wille, den Radverkehr noch stärker zu unterstützen ist beim Landkreis Emsland auf jeden Fall vorhanden“, zog Kreisrat Michael Steffens das Fazit der Veranstaltung.

Text und Foto: Landkreis Emsland