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Der Verkehr rollt: Neue Vechtebrücke in Laar eröffnet – Investition von rund 3,6 Millionen Euro

Wieder freie Fahrt in der Gemeinde Laar: Die neugebaute Brücke über die Vechte im Verlauf der Kreisstraße 20 ist am Donnerstagnachmittag (21. Dezember 2023) offiziell eröffnet worden. Sturmböen und Regen hielten Landrat Uwe Fietzek und die Vertreterinnen und Vertreter der Grafschafter Kreisverwaltung, der Samtgemeinde Emlichheim, der Gemeinde Laar, des Bauunternehmens Becker, des Planungsbüros Lindschulte und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz nicht davon ab, das obligatorische Band durchzuschneiden und die Brücke für den Verkehr freizugeben. Nach 13 Monaten Bauzeit ist damit in Laar wieder eine direkte Verbindung für Autos, Lkw und Traktoren von der einen auf die andere Seite der Vechte möglich. Während der Bauphase war die K 20 an dieser Stelle für Fahrzeuge voll gesperrt. Autofahrende mussten einen Umweg von 13 Kilometern in Kauf nehmen. Eine Querung der Vechte in Laar war nur über die bestehende separate Geh- und Radwegbrücke möglich.

Jetzt rollt der Verkehr über das rund 45 Meter lange neue Brückenbauwerk. „Die moderne Konstruktion aus Stahlbeton ist kein Vergleich zur alten Brücke. Hier zeigt sich einmal mehr: Die Grafschaft kann Projekte“, machte Fietzek nach der offiziellen Eröffnung bei einer Feierstunde im Heimathaus Laar deutlich. „Dieses Bauwerk ist sichtbarer Ausdruck davon, dass wir die Infrastruktur im Landkreis auf Vordermann bringen und es drückt Optimismus aus. Denn Stillstand bedeutet Rückschritt.“

Neubau kann von allen Verkehrsteilnehmenden genutzt werden

Anstelle der in den 1960er Jahren gebauten alten Fahrbahnbrücke aus Spannbeton führt nun eine Stahlbeton-Brücke über die Vechte, die den heutigen Anforderungen an Verkehrssicherheit und Tragfähigkeit entspricht. Denn genau das war das Problem: Sowohl die Fahrbahnbrücke, als auch die parallel verlaufende Geh- und Radwegbrücke über die Vechte wiesen zuletzt erhebliche Mängel auf. Eine wirtschaftliche Sanierung der beiden Bauwerke wäre nicht möglich gewesen. In der Konsequenz entschied sich der Landkreis für einen kombinierten Brückenneubau. Das heißt: Im Unterschied zur früheren Überführung kann das neue Brückenbauwerk nun von allen Verkehrsteilnehmenden gemeinsam genutzt werden – also auch von Radfahrenden sowie Fußgängerinnen und Fußgängern. Die vorherige separate Geh- und Radwegbrücke, die während der Bauphase bewusst als Querungsmöglichkeit erhalten blieb, wird mittlerweile ebenfalls zurückgebaut. Diese Arbeiten sind nahezu abgeschlossen.

Die neue Vechtebrücke verfügt über ein Drahtseilgeländer und eine kleine Aussichtskanzel auf der Geh- und Radwegseite mit Blick auf das Vechtetal. Insbesondere in der Dunkelheit bietet die Brücke dank LED-Beleuchtung einen besonderen Anblick. Letzte Restarbeiten im Umfeld der Vechtebrücke werden Anfang des neuen Jahres durchgeführt – eine Sperrung der Brücke ist dazu nicht erforderlich.

Zeit- und Kostenrahmen eingehalten

Umgesetzt wurde der Neubau der Brücke von der auf Brückenbau spezialisierten Firma Becker aus Meppen. Die Planungsleistungen übernahm die Firma Lindschulte Ingenieursgesellschaft aus Nordhorn. „Erfreulicherweise sind die Bauarbeiten im Kosten- und im Zeitrahmen geblieben“, sprach Fietzek seinen Dank an die am Bau beteiligten Firmen aus. Die Kosten für das neue Bauwerk liegen bei rund 3,6 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen fördert die Maßnahme mit 60 Prozent der Baukosten, der Landkreis Grafschaft Bentheim trägt somit einen Eigenanteil von 40 Prozent.

Brückenbauwerk für die nächsten 100 Jahre

Einen besonderen Dank richtete der Landrat abschließend an die Bürgerinnen und Bürger, die über mehrere Monate hinweg Einschränkungen und Umwege in Kauf nehmen mussten. Hindrik-Jan Kampert, Bürgermeister von Laar, erklärte, dass die Bewohnerinnen und Bewohner toll mit diesen Einschränkungen umgegangen seien. Für seine Gemeinde sei die Freigabe der neuen Brücke ein wunderbarer Moment. Dazu hatte der Bürgermeister auch mehrere Kinder eingeladen, die die Bauarbeiten neugierig in den letzten Monaten verfolgt hatten. So ein Bauwerk sei schließlich für die folgenden Generationen gebaut worden, so Kampert. Das bestätigte auch Reiner Koopmann, Geschäftsführer des Planungsbüros Lindschulte, als er die Abläufe des Bauprojektes noch einmal Revue passieren ließ: „Die Lebensdauer einer solchen Brücke liegt bei gut 100 Jahren.“

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim