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Gegen das Vergessen – Gedenken an die Opfer der Reichsprogromnacht

Meppen. Im Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht laden die Ökumenische Pfarrkonferenz Meppen und der Initiativkreis „Stolpersteine“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Meppen am Samstag, 9. November, um 14.30 Uhr an den Gedenkstein für die jüdischen Familien am Nagelshof ein.

Es war die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, als deutschlandweit die Synagogen in Brand gesteckt und jüdische Geschäfte zerstört und geplündert wurden. Auch die jüdische Gemeinde in Meppen blieb davon nicht verschont. Die Synagoge ging in Flammen auf; jüdische Mitbürger wurden auf die Straße getrieben, inhaftiert, gefoltert. Die Gräueltaten dieser Nacht und das Leid der Opfer – auch nach 81 Jahren – nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, ist den Veranstaltern ein besonderes Anliegen.

„Das wohl dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte ist Geschichte. Und unserer Verantwortung obliegt es, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt. Dazu müssen wir uns erinnern und uns vor Augen führen, welches Leid der Generation unserer Eltern und Großeltern widerfahren ist. Es ist unfassbar und beschämend, dass fremdenfeindliche Übergriffe und Antisemitismus auch heute noch gegenwärtig sind. Am 9. November gedenken wir der Opfer der Reichspogromnacht und setzen ein Zeichen für eine offene und humane Gesellschaft“, betonte Bürgermeister Helmut Knurbein.

Die Veranstaltung „Gegen das Vergessen“ findet am Gedenkstein für die jüdischen Familien am Nagelshof statt. Foto: Stadt Meppen
Die Veranstaltung „Gegen das Vergessen“ findet am Gedenkstein für die jüdischen Familien am Nagelshof statt. Foto: Stadt Meppen

Die Veranstaltung findet am Gedenkstein für die jüdischen Familien am Nagelshof statt. Nach einer kurzen Einführung durch Bürgermeister Helmut Knurbein und Pastor Achim Heldt von der Ökumenischen Pfarrkonferenz, blicken Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule auf die Geschichte eines damaligen jüdischen Mitbürgers zurück und lesen Begriffe von den von ihnen beschrifteten Steinen vor. Die Schüler tragen zudem Fürbitten vor. Nach einem musikalischen Beitrag durch die Eheleute Kock unternehmen die Teilnehmer gemeinsam einen Gang zum Stolperstein der zuvor im Rückblick genannten Familie in der Innenstadt. Dort legen die Schülerinnen und Schüler die beschrifteten Steine ab. Die Veranstaltung endet mit einem Segen durch Pastor Heldt.

Die Teilnehmer werden gebeten, Leuchtmittel mitzubringen. Die Veranstalter hoffen auf zahlreiche Teilnehmer, um ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen und gegen Antisemitismus in der heutigen Zeit zu setzen.

Text und Foto: Stadt Meppen