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Im Tierpark laufen die Planungen für die Zukunft – Viel Veränderungen im Familienzoo

Das gute Wetter der letzten Tage lockt zahlreiche Besucher in den Tierpark Nordhorn.
„Nach zwei Corona-Jahren und sieben Monaten kompletter Schließung stimmt uns die
aktuelle Entwicklung im Tierpark für das vor uns liegende Jahr sehr zuversichtlich!“ so
Zoodirektor Dr. Nils Kramer. „Wir freuen uns, wenn wir unseren Gästen wieder einen Tag
Glück schenken können!“

Konnten vor der Pandemie rund eine halbe Millionen Gäste im Nordhorner Familienzoo,
dem drittgrößten Zoo Niedersachsens, begrüßt werden, sank die Zahl durch die
coronabedingten Maßnahmen und die lange Parkschließung in den letzten beiden Jahren
auf 278.085 (2020) sowie 359.197 (2021). Für einen Betrieb, der sich nahezu ausschließlich
aus den Besucherumsätzen finanziert, ein drastischer Rückgang an Einnahmen. Mehr als
zwei Millionen Euro Umsatzeinbußen musste der Tierpark verkraften. Dank der guten
wirtschaftlichen Aufstellung und eines strikten Sparkurses konnte der Familienzoo dieser
Krise aktiv begegnen. Geholfen hat natürlich auch die riesige Solidarität der Menschen in
der Region. Viele Spenden, Patenschaften von Firmen und Privatleuten, der Förderverein,
aber auch die Lokal- und Landespolitik haben mit ihrer Unterstützung bei der Bewältigung
der zurückliegenden Herausforderungen geholfen.

Planvorstellung Vechtedorf ® Franz Frieling Dr. Nils Kramer und Dr. Hermann Kramer bei einer Besprechung des Moedells „Vechtedorf“ vor der Dorfmetzgerei.
Planvorstellung Vechtedorf ® Franz Frieling Dr. Nils Kramer und Dr. Hermann Kramer bei einer Besprechung des Moedells „Vechtedorf“ vor der Dorfmetzgerei.

„Die Gesundheit und der Erhalt der Arbeitsplätze standen immer an erster Stell!“ so Dr. Nils
Kramer weiter. „Dafür mussten wir dann die Bauplanung komplett umstellen. Aber
angesichts der Situation war das genau die richtige Entscheidung!“

Im Tierpark wurde in den letzten beiden Jahren viel an inhaltlichen Konzepten sowie der
Digitalisierung des Unternehmens gearbeitet. „Wir wollten uns inhaltlich weiterentwickeln
und uns fit für die Zeit nach der Pandemie machen!“ so Kramer weiter.

Expressgate
Der kurz vor der Pandemie erfolgte Kassenumbau hat sich bereits in den letzten beiden
Jahren bewährt. Im neu geschaffenen „Servicepoint“ können zukünftig alle Kundenwünsche
wie neue Jahreskartenanträge, Patenschaften, etc. bearbeitet werden, die etwas mehr Zeit
in Anspruch nehmen. Das neu geschaffene „Expressgate“ soll hingegen die Wartezeit für
alle Besucher mit gültigen Karten verkürzen. Hierzu zählen die Mitgliedskarten des
Fördervereins, die gültigen Jahreskarten und die Onlinetagestickets.
„Wir wollen unseren Gästen beim Betreten des Parks mehr Komfort und weniger Schlange
stehen anbieten!“ so Gerd Winter, Abteilungsleiter für Kasse und Zooshop. „Die Gültigkeit
der Jahreskarte kann nun auch ganz einfach im Internet bei uns geprüft werden.“

Vechtewelt
Eine wesentliche Weichenstellung im Tierpark war die Vorstellung des neuen Tierparkareals
„Vechtewelt“. Mit dem schon seit längerem existierenden „Vechtehof“ und dem
entstehenden „Vechtemarkt“ sowie dem „Vechtedorf“ als Teilbereiche, soll in den nächsten
Jahren eine neue Attraktion rund um die Regionalhistorie der deutsch-niederländischen
Grenzregion, ihren Nutztieren und heimischen Wildtieren entstehen.
Hier können die Gäste auch schon Neues erleben: Denn trotz der Änderungen im
Bauzeitenplan konnte der Tierpark mit der von der Sparkassenstiftung geförderten
historischen Schmiede, der Dorfmetzgerei und dem „Vechtemarkt“ samt Bistro „Mont Blanc“
bereits im letzten Jahr ein paar neue Besuchermagneten eröffnen, welche der neuen
Themenwelt bereits ein Gesicht geben.

Aktuell im Bau ist Dank der finanziellen Unterstützung der Neuenhauser
Unternehmensgruppe das „Nijnhuuser Schöppken“, eine Bastelwerkstatt, die im Sommer
den Ehrenamtlichen rund um das historische Handwerk eine neue Anlaufstelle im
„Vechtedorf“ bieten soll.
In der Planungsphase befindet sich mit dem „Vechtehafen“ ein weiteres Element der
zukünftigen „Vechtewelt“. „Als Tierpark sind wir Teil der Wasserstadt Nordhorn und ihrer
Geschichte, die eng mit der Schifffahrt auf der Vechte verbunden ist. Auch dieser Teil der
Geschichte soll auf Dauer in unserer Themenwelt erlebbar werden!“ so Nils Kramer.

Artenschutz
Der Tierpark Nordhorn ist aktuell dabei, sein Engagement im Arten- und Naturschutz weiter
auszubauen. „Neben dem Klimawandel ist das aktuelle weltweite Artensterben eine der
größten Katastrophen der Menschheit! Den Zoos kommt dabei leider immer mehr die
Funktion einer „Arche Noah“ zu. Wir retten Arten, deren natürliche Lebensräume oder
Lebensgrundlage immer weiter zerstört werden!“ so Nils Kramer. „In den europaweit
koordinierten Zuchtprogrammen (EEPs) haben diese Tiere eine Chance auf Überleben, bis
die Lebensgrundlagen hoffentlich wieder gesichert sind und Auswilderungen stattfinden
können.“

Amurleopard ® Franz Frieling Die bedrohteste Großkatze der Erde ist der Amurleopard.
Amurleopard ® Franz Frieling Die bedrohteste Großkatze der Erde ist der Amurleopard.

So hat der Tierpark seine Haltung von Tieren in europaweit gemanagten
Erhaltungszuchtprogramm deutlich ausgebaut. 14 dieser bedrohten Arten werden
mittlerweile im Tierpark gehalten. Die Blaulatzsittiche und die Kafue-Litschi-Wasserböcke
hielten erst im letzten Jahr Einzug.
„Mit dem Amurleoparden halten wir mittlerweile die seltenste Großkatze der Welt! Es gibt im
natürlichen Lebensraum nur noch sehr wenige Tiere. Ohne Erhaltungszucht in den Zoos
wird diese faszinierende Katzenart nicht überleben,“ berichtet Kurator Dr. Dirk Wewers.
„Natürlich hat die Pandemie die Bauplanungen für die neue Leopardenanlage verzögert,
aber wir sind tief im Planungsprozess und hoffen, dass es in absehbarer Zeit endlich
losgehen kann!“

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Mit der Auszeichnung als „Außerschulischer Lernort nach BNE (Bildung für nachhaltige
Entwicklung)“ durch den niedersächsischen Kultusminister Tonne Anfang 2020 wurde die
gute Bildungsarbeit der Zooschule anerkannt.

„Wir sind stolz als erste und bisher einzige Einrichtung im Landkreis diese Auszeichnung zu
tragen!“ so Zooschulleiterin Ina Deiting. „Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung
unseres Angebotes! BNE ist eine wichtige Zukunftsaufgabe.“

Historische Schmiede ® Franz Frieling Rund ein Dutzend ehrenamtliche Schmiede führen an vielen Tagen im Jahr in der historischen Schmiede die Schmiedekunst vor.
Historische Schmiede ® Franz Frieling Rund ein Dutzend ehrenamtliche Schmiede führen an vielen Tagen im Jahr in der historischen Schmiede die Schmiedekunst vor.

Nach der Fertigstellung des Zooschulgebäudes und der Auszeichnung als BNE-Standort
steht in der nächsten Zeit ein weiterer Meilenstein für die Bildungsarbeit des Tierparks an.
„Dank der Unterstützung der Sparkassenstiftung können wir das Programm „Zooschule-togo“
entwickeln!“ so Tierparkleiter Dr. Nils Kramer. „Als Ergänzung zur Bildungsarbeit im Zoo
wollen wir die Zooschule auch an die Schulen bringen, um so noch mehr Schüler zu
erreichen und für Natur und Artenschutz zu begeistern!“

„In den kommenden Monaten wird hierfür das inhaltliche Programm ausgearbeitet“, ergänzt
Ina Deiting. „Wir hoffen zum neuen Schuljahr mit ersten Programmen an interessierten
Schulen beginnen zu können! Bis dahin liegt aber noch viel inhaltliche Arbeit vor uns, mit
der wir jetzt starten!“

Litschi-Wasserbock-Weibchen mit Jungtieren ® Franz Frieling Der erste Nachwuchs bei den bedrohten Litschi-Wasserböcken kam im vergangenen Jahr zur Welt.
Litschi-Wasserbock-Weibchen mit Jungtieren ® Franz Frieling Der erste Nachwuchs bei den bedrohten Litschi-Wasserböcken kam im vergangenen Jahr zur Welt.

Vorbereitung auf die Hauptsaison
Aktuell laufen im Tierpark die Vorbereitungen auf die Hauptsaison. Viele kleine Reparaturen
und Neuerungen sind in Arbeit, um den Besuchern einen schönen Aufenthalt im
Familienzoo zu ermöglichen.
Auch ein Veranstaltungsprogramm wurde wieder erstellt. Nachdem in den letzten beiden
Jahren fast alle Veranstaltungen abgesagt wurden, hofft der Tierpark, in diesem Jahr wieder
deutlich mehr Veranstaltungen durchführen zu können.
Beginnen wird das Programm traditionell mit dem Besuch des Osterhasen, der an
Ostersonntag mit einer kleinen Überraschung im Eingangsbereich auf die Kinder wartet.

Fans von Oldtimer-Blaulichtfahrzeugen kommen hingegen am 24. April voll auf ihre Kosten.
Im Mai und Oktober (15.05./02.10.) werden die Falkner vom „de Valkenhof“ aus den
Niederlanden ihre großen Greifvögel mitbringen und im Rahmen mehrerer Vorführungen in
der Vechtewiese fliegen lassen. Die großen Arbeitspferde der IG Arbeitspferd rücken
hingegen vom 17. bis 19. Juni an und werden in der Vechtewiese ihr Können zur Schau
stellen. Der traditionelle „Kindertag“ ist nach der coronabedingten Pause in Kombination mit
der „Stofftierklinik“ für den 03. Juli geplant. Neu im Programm ist die „Zoonacht“, die in den
Sommerferien am Samstag, den 06. August stattfinden und für eine ganz besondere
Stimmung sorgen wird. Ebenfalls neu im Jahresprogramm ist ein 2-tägiger Herbstmarkt am
15./16.10. mit großem Bauernmarkt. Der traditionelle Zootag mit freiem Eintritt für
Jedermann findet am 06. November statt. Auch der beliebte Familienweihnachtsmarkt im
Tierpark ist vom 02. – 11. Dezember wieder fest im Programm eingeplant.
Viele Gelegenheiten also, um mit der ganzen Familie einen Tag Glück im Tierpark Nordhorn
zu erleben!

Regelmäßige Informationen gibt es auch auf der Homepage des Familienzoos unter
www.tierpark-nordhorn.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/TierparkNordhorn/