Initiative für Ausbildung veranstaltete Unternehmertag in Nordhorn – Gartenbaubetriebe wollen Magnete für Auszubildende und Mitarbeiter sein

Nordhorn. Seit rund acht Jahren setzt sich die „Initiative für Ausbildung“ dafür ein, dass Ausbildungsbetriebe im Bereich Garten- und Landschaftsbau hohe Qualitätsstandards einhalten. Auch die Stadt Nordhorn ist dort seit 2012 Mitglied. Kürzlich stellte sie sich als Gastgeberin für den jährlichen „Unternehmertag Nord“ der Initiative zur Verfügung. Rund 35 Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsbetrieben aus ganz Norddeutschland folgten der Einladung. Inhaltlich diskutierten sie vor allem über eines: Wie bleiben die Ausbildungsbetriebe angesichts des Fachkräftemangels attraktiv für Nachwuchsgärtnerinnen und Nachwuchsgärtner?

Bürgermeister Thomas Berling, der selbst eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau absolvierte und viele Jahre als Mitglied im Prüfungsausschuss der Landwirtschaftskammer aktiv war, begrüßte die Gäste im Gebäude des städtischen Baubetriebshofs an der Enschedestraße. Dass die Stadt sich aktiv an der Initiative für Ausbildung beteilige, sei eine Selbstverständlichkeit: „Die Ausbildung wird bei der Stadt Nordhorn schon immer groß geschrieben. Bei unseren insgesamt neun verschiedenen Berufsausbildungsangeboten legen wir besonderen Wert auf hohe Qualität“, so Berling. Dennoch sei auch bei der Stadt zu spüren, dass insbesondere das Interesse an den handwerklichen Berufen abnimmt. „Daher ist es gut, dass Sie sich aktiv untereinander austauschen und Wege suchen, um die Attraktivität des Gärtnerberufs gemeinsam nach außen zu transportieren“, sagt der Bürgermeister.

Die Initiative für Ausbildung hat aktuell 110 Mitgliedsbetriebe in ganz Deutschland. Einer davon ist die Grütters GmbH aus Sonsbeck. Kürzlich wurde der Betrieb mit dem in Gärtnerkreisen begehrten „Taspo-Award“ ausgezeichnet. In einem mitreißenden Eröffnungsvortrag präsentierte Geschäftsführer Josef Grütters den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seine Firmenphilosophie: „Wir bedienen Kunden, die von uns begeistert sind, mit einem Team von unternehmerisch denkenden und selbstverantwortlich handelnden Mitarbeitern“, zitierte Grütters aus dem Leitbild seiner Firma. Geld sei zur Bindung von Fachkräften nicht der beste Anreiz: „Man muss vor allem loslassen können, den Teammitgliedern eigene Kompetenzen zugestehen, Mehrheitsentscheidungen zulassen. Den Erfolg des Unternehmens aktiv beeinflussen zu können – das sorgt für nachhaltige Motivation und macht uns als Arbeitgeber sexy“, so Grütters.

Anschließend präsentierte Ausbilder Reinhold Schnieders von der Abteilung „Grün“ der Stadt Nordhorn den Gästen den Ausbildungsbetrieb und erläuterte das Ausbildungskonzept. Man müsse die jungen Menschen nicht nur inhaltlich, sondern auch auf der persönlichen Ebene von dem Beruf überzeugen: „Als Ausbilder muss man mit Leidenschaft und Herzblut dabei sein und darf niemals Stillstand einkehren lassen. Man kann immer etwas verbessern, und diese Einstellung motiviert auch die Berufseinsteiger“, so Schnieders.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Stadt Nordhorn als Arbeitgeber. Der gesamte Bauhof mit Büros, Hallen, der Werkstatt und dem Magazin sowie der städtische Fuhrpark wurden als erstklassig eingeschätzt, ebenso wie das Ausbildungskonzept. Auch das Stadtbild mit den vielen gut gestalteten und gepflegten Grünanlagen brachte den Gastgebern viele Komplimente ein. Dennoch machte Schnieders keinen Hehl daraus, dass er bei der Ausbildung noch mehr erreichen will. Auch er nimmt vom Unternehmertag viele Anregungen mit: „Da sind noch einige Hebel, an denen ich jetzt ansetzen will, damit wir auch weiterhin zu den Top-Ausbildungsbetrieben in Deutschland zählen“, so der Ausbilder.

Text und Foto: Stadt Nordhorn