CORONAGrafschaft Bentheim

Corona-Lage in der Euregio-Klinik spitzt sich zu – Sicherstellung der Notfallversorgung ist oberstes Ziel

Nordhorn. Zurzeit werden 17 Covid-19 Patienten, davon sechs intensivmedizinisch in der Euregio-Klinik versorgt. Um auch weiterhin die Notfallversorgung aufrecht zu erhalten, aber auch um die Belastungen der Mitarbeiter zu reduzieren, zieht die Euregio-Klinik nun die Reißleine und sagt einen Teil der geplanten und nicht dringlichen Leistungen ab. Dabei geht es insbesondere um geplante internistische Leistungen und Operationen, die voraussichtlich eine intensivmedizinische Versorgung nach sich ziehen. „Die derzeitige Situation zwingt uns nun leider zu diesem Schritt. Unser oberstes Ziel ist es, sicherzustellen, dass auch zukünftig genügend freie Intensivbetten und Personal für die Versorgung der Covid-19 Patienten aber auch für alle weiteren Notfallpatienten der Grafschaft zur Verfügung stehen. Bereits jetzt sind die Mitarbeiter erheblichen Belastungen ausgesetzt und die Erfahrungen der vorherigen Wellen steckt allen Beteiligten ‚noch in den Knochen‘. Wenngleich es derzeit für unser Vorgehen noch keinen wirtschaftlichen Ausgleich gibt, sehen wir hierzu keine Alternative“, erläutert Klinikgeschäftsführer Michael Kamp.

Reduzierung der OP-Kapazitäten und Stärkung der Intensivstationen
Die Entscheidung darüber, welche Operationen oder Leistungen verschoben werden, liegt in den jeweiligen Fachabteilungen. Dies gelte allerdings nur für somatische Patienten, psychiatrische Patienten sind von dieser Regelung ausgenommen. „Selbstverständlich werden auch weiterhin dringend benötige Operationen durchgeführt“, so Kamp weiter.
Da die Leistungsreduzierung nicht generell für alle geplanten Operationen und Leistungen greift, bittet die Klinikleitung Ruhe zu bewahren. „Die Sekretariate der jeweiligen Abteilungen werden sich bei den betreffenden Patienten melden. Sofern ein Patient nicht angerufen wird, findet die Operation wie geplant statt. Eine Kontaktaufnahme von seitens der Patienten ist insofern nicht nötig“, so der Geschäftsführer.
Die Leistungsreduzierung hat laut Kamp neben der Reduzierung der Intensivpatienten einen weiteren Hintergrund. „Da wir unsere OP-Kapazitäten nun reduzieren, steht entsprechend geschultes Fachpersonal zur Verfügung, welches wir wiederum auf den Intensivstationen einsetzen können“, erklärt Kamp. So könne das derzeitige Personal zumindest ein wenig entlastet werden und dem weiter steigenden Patientenaufkommen auf den Intensivstationen gerecht werden. „Es ist an der Zeit, dass wir uns noch einmal auf harte Wochen für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen, ganz egal ob im Krankenhaus- oder Pflegebereich, den Arztpraxen oder Gesundheitsämtern einstellen. Stellvertretend für alle Mitarbeiter der Euregio-Klinik möchte ich mich bereits jetzt für die vielen Aufmerksamkeiten und Wertschätzungen bedanken, die uns gerade seitens der Bevölkerung erreichen“, so Kamp.
Michael Kamp, Geschäftsführer

Testpflicht für alle Besucher
Die seit letzter Woche gültige Testpflicht für alle Besucher hat weiterhin Bestand. So muss jeder Besucher, unabhängig vom Impfstatus vor Zutritt einen negativen Corona-Test vorlegen. „Wir möchten an dieser Stelle noch einmal deutlich darauf hinweisen, dass wir nur Tests von anerkannten Teststationen, Apotheken sowie offizielle Arbeitgeberbescheinigungen akzeptieren. Fotos von Selbsttests reichen nicht aus“, erläutert Kamp. Dabei dürfen Antigen-Tests nicht älter als 24 Stunden und PCR-Tests nicht älter als 48 Stunden alt sein.
Anpassungen der derzeit gültigen Besucherregelung sind der sich stetig veränderten Situation vorbehalten.

Text und Foto: Euregio Klinik