Papenburg

JUZ-TV für herausragende Medienpädagogik in Bielefeld ausgezeichnet

Bundesfamilienministerium und Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) zeichnen medienpädagogische Projekte aus

Sichtbar sein, kreativ sein, aktiv medial mitwirken, das zieht sich durch die Preisträgerinnen-Projekte für den Dieter Baacke Preis 2023, der am Freitagabend in der Ravensberger Spinnerei für bundesweit vorbildliche medienpädagogische Projekte vergeben wurde. Dieter Baacke (1934-1999) war Professor für Pädagogik an der Universität Bielefeld. Von 1984 bis 1999 war er Vorsitzender der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK). Sein pädagogisch begründeter Begriff der Medienkompetenz inspiriert dauerhaft Wissenschaft, Praxis und Politik. KIKA-Moderator Tim Gailus führte durch das Programm des Abends. Im Mittelpunkt der Medienpädagogik stehen die agierenden und auch fantasievoll gestaltenden Kinder und Jugendlichen selbst! Dass Medienkompetenz über Technikvermittlung hinaus auch soziale, politische, kulturelle und ethische Aspekte einbezieht, zeigt sich in den herausragenden Projekten. Bei JUZ-TV, dem seit 2007 im Jugendzentrum Papenburg angesiedelten medienpädagogischen TV-Projekt, welches von Ragnar Wilke geleitet wird, gestalten Kinder und Jugendliche ihren regionalen TV-Kanal mit eigenen Themen. Sabine Eder, GMK-Vorsitzende, betonte: „Medienpädagogische Arbeit schafft es stets aufs Neue, gesellschaftspolitisch wichtige Themen, wie z.B. Künstliche Intelligenz, Inklusion und Teilhabe, aufzugreifen und vielseitige Projekte zu gestalten. Die hier prämierten Projekte bestärken Kinder, Jugendliche und Erwachsene darin, die Welt aktiv mitzugestalten, Unbekanntes zu erforschen und dabei kritikfähig zu sein.“ In der Laudatio gratulierte Andreas Pankratz von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) den Medienpädagoginnen, die das Projekt JUZ-TV methodisch begleiten und Räume schaffen, in denen die Jugendlichen ihre Perspektiven einbringen und so medienaktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Besonders positiv bewertet die Jury auch den Austausch der Kinder und Jugendlichen untereinander sowie über das Projekt hinaus, indem sie ihr Können und Wissen weitergeben und so mit Gleichaltrigen teilen und erweitern. Die jungen Medienmacherinnen setzen sich dabei gestaltend mit Kunst, Kultur, Politik und vielen anderen Themen auseinander und leisten durch ihre redaktionelle Arbeit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt. Die Jugendlichen erforschen die Region, lernen dabei Fragen zu stellen und kritisch zu denken. Das Projekt fördert nicht nur Medienkompetenz und Teilhabe, sondern auch Zusammenarbeit und Kreativität. Der mit 12.000 Euro dotierte Dieter Baacke Preis wird seit 2001 gemeinsam vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) vergeben. In diesem Jahr gibt es acht Preisträgerinnen-Projekte in sechs Kategorien sowie eine besondere Anerkennung.

Text : Stadt Papenburg Bildquelle: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur