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Antrag des Bürgerforums: 1.000.000€ für erneuerbare Energien auf Nordhorner Dächern – Photovoltaik-Anlagen in Nordhorn massiv ausbauen

Nordhorn. Erneuerbare Energien und auch die gesamte Gasproblematik sind im Moment in ganz Deutschland im Gespräch. Auch in Nordhorn wird nachgedacht, ob und wie man sparen kann oder auch umsteigen kann auf erneuerbare Energien. Nun gibt es einen Antrag des Bürgerforums. Das Bürgerforum möchte, dass Photovoltaik-Anlagen in Nordhorn massiv ausgebaut werden.

Im Einzelnen heisst es in der Information und im Antrag:

Wir möchten, dass für insgesamt 1.000.000,00€ PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden installiert werden. Diese Anlagen sollen dazu beitragen, dass die Stadt so schnell wie möglich komplett auf erneuerbare Energien umsteigt, um so einer wichtigen Vorbildfunktion nachzukommen und für Nachahmer zu sorgen!

Nach der Erstellung eines Rankings werden die Standorte, die den höchsten Ertrag bringen als erstes ausgebaut. Jede Anlage wird auch mit einem öffentlichen Zähler versehen, so dass Bürgerinnen und Bürger die Produktion und den Nutzen nachvollziehen können. Auch hierbei geht es um die Sicherstellung der Akzeptanz dieser Maßnahme.

Wir möchten, dass das Rathaus auch eine PV-Anlage bekommt. Hier ist uns die symbolische Funktion genauso wichtig wie der eigentliche Nutzen. Weiter möchten wir, dass zukünftige städtische Bauten so geplant werden, dass eine PV-Anlage nicht nur verpflichtend installiert, sondern auch optimal genutzt werden kann. Dies möchten wir unabhängig einer möglichen gesetzlichen Regelung durch eine Selbstverpflichtung des Rates untermauern.

Die anvisierte Summe ist durchdacht! Wir gehen nach unserer Recherche davon aus, dass man eine 10kwp-Anlage mit Wechselrichter für ca. 15.000€ erwerben kann. Plant man mit einem passenden Speicher, der die Sache noch interessanter macht, kostet eine solche Anlage ca. 25.000€.

Die Anschaffung von 40 kleineren Anlagen im Nordhorner Stadtgebiet soll durch diesen Antrag ermöglicht werden. Alternativ können wir uns auch die Installation größerer Anlagen vorstellen, wenn dies wirtschaftlicher ist und die passenden Dächer zur Verfügung stehen!

Wir halten diese Maßnahme für eine sinnvolle Investition in die Zukunft“

Folgender Antrag wurde an den Bürgermeister und den Mitgliedern des Stadtrates zugeleitet:

Photovoltaik-Anlagen in Nordhorn massiv ausbauen – Antrag der Ratsmitglieder Demelis, Eylering, Meier, Nuffer, Preuß und Schmidt

Sehr geehrter Herr Berling, sehr geehrte Ratsmitglieder,

folgenden Antrag möchten wir in die politische Diskussion einbringen. Wir bitten darum, den Antrag auf
die nächstmögliche Tagesordnung des VKUA zu nehmen.

a. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche im Stadtbesitz befindlichen Dachflächen für eine wirtschaftliche Nutzung von Photovoltaikanlagen sinnvoll belegt werden können. Die Prüfung der Dachflächen von Schulen, Sporthallen und dem Rathaus sollen prioritär erfolgen.

b. Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit bildet die Grundlage dafür in welcher Reihenfolge die PVAnlagen an den verschiedenen Standorten gebaut werden. Die Umsetzung beginnt frühestmöglich, spätestens jedoch im Frühjahr 2023.

c. Neben den PV-Anlagen wird auch jeweils ein öffentlicher Zähler so installiert, dass interessierte Besucherinnen und Besucher von außen die produzierten Kilowattstunden ablesen können.

d. Eine PV-Anlage auf dem Rathausdach soll so schnell wie möglich umgesetzt werden. Hier spielen neben dem wirtschaftlichen Ertrag auch das symbolische Zuwenden zu erneuerbaren Energien und angenommene Verantwortung im Rahmen der klimatischen und energierwirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit eine wichtige Rolle.

e. Die Stadt Nordhorn verpflichtet sich alle künftigen öffentlichen Neubauten so zu bauen, dass PVAnlagen optimal genutzt werden können. Eine Selbstverpflichtung der Stadt Nordhorn stellt sicher, dass die Installation und Nutzung dieser Anlagen, unabhängig einer bundesweiten gesetzlichen Grundlage, für die Stadt Nordhorn verpflichtend ist.

f. Für diese Maßnahme wird im Haushalt ein Betrag von 1.000.000 (eine Million) Euro eingestellt. Ziel ist es, die Summe vollständig in Anlagen umzusetzen, um auch eine nennenswerte Wirkung zu erzielen.

Begründung

Investitionen in eine klimaneutrale Zukunft waren vermutlich noch nie so wirtschaftlich wie heute. Die aktuelle Energiekrise zeigt uns, dass eine autarke Energierversorgung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Stadtverwaltung kann in dieser Thematik eine vorbildliche Führungsrolle sowohl für private Eigenheimbesitzer als auch für die Wirtschaft einnehmen und dabei sowohl ökonomisch als auch
ökologisch sinnvoll handeln.

PV-Anlagen gehören schon heute ins Nordhorner Stadtbild. In den Neubaugebieten gibt es kaum noch ein Hausdach ohne eine solche Anlage. Die breite Akzeptanz zeigt, dass sich diese Technik durchgesetzt hat. Als Stadt Nordhorn mit einer Vielzahl von großen Dachflächen ist es nun an der Zeit, diese sinnvoll zu nutzen.

Neben den Verwaltungsgebäuden erscheinen uns die Dächer der Schulen, Kitas und Sporthallen unserer Stadt besonders wichtig. Diese großen Dachflächen lassen sich vermutlich mit wenig Aufwand zu großen Energieerzeugern weiterentwickeln. Elektronische Infotafeln direkt an den öffentlichen Gebäuden können in Echtzeit die produzierte Strommenge darstellen und den interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Mehrwert aufzeigen.

Auch eine PV-Anlage auf dem Nordhorner Rathaus strahlt, neben dem wirtschaftlichen Aspekt, ein wichtiges Signal für die Bürgerinnen und Bürger aus. Zudem trägt diese Maßnahme als weiterer kleiner Baustein dazu bei, die Klimaschutzziele einzuhalten und sendet ein klares und deutliches Signal des politischen Willens zur Erreichung der Ziele der Energiewende.