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Chance zur Reaktivierung der Bahnstrecke Meppen-Essen besteht weiterStudie zum Kosten-Nutzen-Verhältnis beeindruckt Verkehrsminister Olaf Lies

Meppen/Cloppenburg. Vor wenigen Tagen schien der Zug im wahrsten Sinne des Wortes bereits abgefahren zu sein: In einer ersten Auswahlstufe des Reaktivierungsprogramms stillgelegter Bahnstrecken hatte der Parlamentarische Lenkungsausschuss landesweit 40 von insgesamt 54 potenziellen Strecken zur Sanierung gestrichen, darunter auch die Verbindung zwischen Meppen und Essen (Oldb.). Jetzt aber haben die Landkreise Emsland und Cloppenburg dem zuständigen Niedersächsischen Verkehrsminister Olaf Lies ein umfassendes Gutachten zum Kosten-Nutzen-Verhältnis überreicht – und die Chancen auf eine Reaktivierung scheinen deutlich gestiegen. „Minister Lies nimmt die hervorragenden Ergebnisse des Gutachtens zum Anlass, die Strecke Meppen-Essen weiter überprüfen zu lassen. Das ist ein tolles Signal und dafür sind wir ihm sehr dankbar“, erläutert Kreisdezernent Michael Steffens die Kehrtwende.

Gemeinsam mit einigen Bürgermeistern und den Landtagsabgeordneten aus beiden Landkreisen sowie Landrat Johann Wimberg (Cloppenburg) hat Kreisdezernent Steffens dem Minister das Gutachten am vergangenen Freitag (3. November) übergeben, das er kürzlich im emsländischen Kreisentwicklungsausschuss vorgestellt hatte. Im Fokus stehen Fragen der Wirtschaftlichkeit, denn erst ab einem Kosten-Nutzen-Faktor von 1,0 ist eine erneute Inbetriebnahme von Bahnstrecken denkbar – und bei der Strecke Meppen-Essen beträgt dieser Wert hervorragende 4,57. „Die Untersuchung wurde von einem renommierten Planungsbüro nach den Kriterien, die der Bund vorgibt, durchgeführt. In dem Gutachten erzielt die Strecke ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis, das das Land sich noch einmal ansehen wird“, freut sich Steffens.

Da Lies den beiden Landkreisen bescheinigt habe, mit den wirtschaftlichen Eckdaten der Strecke im Vergleich „auf der Überholspur“ zu sein, habe es sich gelohnt, in Vorleistung zu treten, am Ball zu bleiben und um die Reaktivierung der Verbindung zu kämpfen. „Unabhängig vom Ausgang des weiteren Verfahrens blicken wir optimistisch auf die Möglichkeiten und Chancen einer Reaktivierung, denn die Vorteile einer Bahnstrecke in Ost-West-Richtung mit Anbindung an zwei Bundesbahnlinien sind für unsere Region unbestritten“, so der Kreisdezernent abschließend.

Text: Landkreis Emsland

Foto: Landkreis Cloppenburg