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Robert Kochkraft Insti-Tour 2022!

Der Band Kochkraft durch KMA und ihrem Namen nähert man sich am besten mit den Mitteln der klassischen Textanalyse: Wer? – Kochkraft. Aha. Wie? – durch KMA. Na bitte! Da sind wir, liebe Leserin, lieber Leser, doch schon ein gutes Stück weiter. Was bleibt also noch zu sagen? Dass Beray Habipper in Personaleinheit mit dem gefürchteten KNABEN, Lana Van da Vla, Nicki Louder und Ficki Leandros ordentlich Alarm machen, haben Sie ja wahrscheinlich schon mal gehört, wenn Sie so doof sind, diesen Text bis hierhin zu lesen.

Mit diesem Alarm im Gepäck reist die Kochkraft im Herbst 2022 endlich wieder durchs Land: Mit ihrer großen „Robert-Kochkraft-Institour“, die schon vor ihrer Ankündigung derartige Bedeutung erlangt hat, dass sogar eine einschlägige Berliner Forschungseinrichtung nach ihr benannt wurde.

Fast vergessen: Keine Analyse ohne Genre. Ohne Genre ist nichts irgendwas wert. Deshalb: Neue Deutsche Kelle.

Das “deutsch” darin ist ein Zitat für die musikhistorische Referenz und letztlich für den Gag, denn abgesehen von den deutschsprachigen Texten ist Kochkraft durch KMA keine sonderlich deutsche Band.

“Neu”? Offenbar schon, sonst war die Kochkraft bestimmt nicht für den popNRW-Preis 2020 in der Kategorie “Outstanding” nominiert gewesen.

Und “Kelle”? Bitte gerne, Wange her! Manchmal sagen Leute, dass Kochkraft durch KMA ein bisschen nach Neuer Deutscher Welle klingen, nur in härter.

Bei der Kochkraft gibt es was auf die Zähne, aber mit Liebe. Es ist laut, es wird geschwitzt, gebrüllt und getanzt, es ist mal wütend, mal poppig-ausgelassen, in jedem Fall intensiv und therapeutisch. Manchmal ist auch ein zur Person erhobenes Fahrrad dabei.

Alles in allem wird Kochkraft durch KMA der oder dem Einzelnen hoffentlich ein bisschen helfen, mit dieser bescheuerten Welt klarzukommen, mal brachial abzuschnallen um sich dann von Liebe durchströmt wiederzufinden. Die Kochkraft ist nämlich vor allem eins: lieb. Jetzt ist es raus.

Liser

Die Punk-Queen des Raps lässt Macker erzittern: Liser kreiert feministische Banger und feinfühlige Songs, die mal unter die Haut –oder direkt auf die Fresse gehen. „Meine Musik ist politisch, aber nicht freiwillig“ beschreibt die Kölnerin ihren Output –viel lieber würde sie auf die Aufarbeitung schmerzlicher Themen wie Anfeindungen im Internet, Sexismus oder Fatshaming verzichten können. Ihre persönlichen Erfahrungen machen dies jedoch unmöglich. So widersetzt sich die 24-Jährige jeglichen Konventionen und Erwartungen und erschafft mit ihrer Musik empowernde, wütende und kraftvolle Mantras. Als versierte Battle-Rapperin und experimentelle Musikerin erschafft sie eine spannende Mischung aus treffsicheren Punchlines und innovativen Sounds zwischen Rap, Punk,Pop und elektronischen Spielereien. Erste Songs von Liser erscheinen 2017, zwei Jahre später veröffentlicht sie schon drei EPs in nur einem Jahr. 2020 releast Liser ihren Song „Krank“, mit dem sie ein größeres Publikum und auch Medien auf sich aufmerksam macht. Im gleichen Jahr baut sie mit ihrem Debütalbum „Songs über Jungs“ auf diesen Erfolg auf. Authentisch und humorvoll setzt sie sich darauf mit toxischen Dudes, Sexualität und Beziehungen auseinander. Danach steht für sie fest: Ab sofort keine „Songs über Jungs“ mehr. Ihre am 4. März 2022 veröffentlichte „Antikapitalistische Partybanger“-EP liefert stattdessen den Soundtrack für durchtanzte Nächte fern von neoliberalen Erzählungen. Ihre bisherige Diskografie sagt somit auch schon für die Zukunft voraus:Von dieser Musikerin lässt sich stets Neues erwarten. Das gilt besonders für 2022.

Tickets kosten VVK. 15€ und Ak. 20€. Schüler, Studenten, Juleica-Card Besitzer und Menschen mit Beeinträchtigung zahlen den 15€. Karten gibt es an allen bekannten Reservix VVK-Stellen sowie beim Komplex.

Text und Foto: Komplex Schüttorf