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Grafschafter Jobcenter als Vorreiter bei der Antragstellung auf Grundsicherung

In seiner 2019 verabschiedeten Digitalisierungsstrategie hat sich der Landkreis Grafschaft Bentheim zum Ziel gesetzt „ein digitaler Landkreis zu werden“. Mit diesem Ziel vor Augen, hat das Grafschafter Jobcenter ein Online-Verfahren eingerichtet, das Bürgerinnen und Bürgern die Beantragung von SGB II-Leistungen erleichtert.

„Drei Jahre hat es gedauert, einen entsprechenden Online-Assistenten auf die Beine zu stellen. Damit gehört das Grafschafter Jobcenter bundesweit zu den ersten Jobcentern, die einen Online-Antrag mit Datenübernahme zur Verfügung stellen können“, weiß Landrat Uwe Fietzek. Den entsprechenden Startschuss gab 2019 eine Projektgruppe, an der sich neben dem Grafschafter Jobcenter die Jobcenter der Landkreise Emsland, Leer, Heidekreis und Offenbach beteiligten. In gemeinsamen Workshops sollte ein digitaler Dienst bestimmt werden, der einen hohen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger auf der einen sowie für die Landkreise auf der anderen Seite generiert. In den Fokus rückte ein Online-Assistent zur Beantragung der SGB II-Leistungen. Dieser wurde schließlich unter Einbezug mehrerer Softwareanbieter nach bundesweitem Standard entwickelt.

„Seit Beginn der Testphase im April dieses Jahres haben allein in Nordhorn schon sechzig Prozent der Antragstellenden das Online-Formular genutzt – Tendenz steigend. Während sie nun die Leistungen unabhängig von Ort und Zeit und sogar in mehreren Sprachen beantragen können, profitieren unsere Mitarbeitenden davon, dass wesentliche Schritte der Datenerfassung entfallen“, berichtet Valentin Drechsler, Leiter des Grafschafter Jobcenters. Nötig sind nur ein digitales Endgerät sowie eine stabile Internetverbindung. Im Gegensatz zu einem ausfüllbaren pdf-Dokument leitet der Online-Assistent die Anwender gezielt durch den Antrag. „Wer beispielsweise eine Selbstständigkeit angibt, erhält andere Fragestellungen als jemand, der eine Angestelltenbeschäftigung ausübt oder ausgeübt hat“, erläutert Drechsler. Erforderliche Anlagen können in verschiedenen Dateiformaten hochgeladen werden. Wer keine Möglichkeit zum Einscannen hat, kann auch ein Handyfoto verwenden.

Auch für den Fall, dass Antragstellenden kein mobiles Endgerät oder keine Internetverbindung zur Verfügung steht, hat das Grafschafter Jobcenter vorgesorgt. „Zurzeit planen wir die Einrichtung eines Frontdesks. Kundinnen und Kunden werden zukünftig PC und Scanner im Jobcenter vorfinden und nutzen können. Bei Bedarf können sie auf die technische Unterstützung durch die Mitarbeitenden vor Ort zurückgreifen“, so der Leiter des Jobcenters. Landrat Uwe Fietzek hofft nun, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger vom Papier- auf den Online-Antrag umsteigen: „Die Vorteile für Antragstellende als auch -Bearbeitende liegen auf der Hand. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass das Verfahren durch die Einsparung von Papier auch zum Klimaschutz beiträgt.“

Der Online-Antrag findet sich im Bürgerportal des Landkreises Grafschaft Bentheim: https://portal.grafschaft-bentheim.de.

Text und Foto: Grafschaft Bentheim