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Hantavirus: Grafschafter Gesundheitsamt gibt Tipps zur Vorbeugung einer Infektion

Laut Risikoprognose des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes besteht in der Grafschaft Bentheim in diesem Jahr ein mittleres Risiko, sich mit dem Hantavirus zu infizieren. Beim Gesundheitsamt des Landkreises wurden bislang fünf Fälle einer Erkrankung mit dem Hantavirus gemeldet. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr sind insgesamt zwei Fälle registriert worden, 2021 gab es hingegen neun Erkrankungen. Die Erreger werden in erster Linie über die Rötelmaus übertragen. Das humane Puumala-Hantavirus ist dabei im Urin, Speichel und Kot der Rötelmaus enthalten. Insbesondere bei Kontakt mit den Ausscheidungen der Rötelmäuse, aber auch durch das Einatmen von Staub oder durch direkten Kontakt sowie durch Bisse kann eine Übertragung auf den Menschen erfolgen. Die Infektion kann nach rund zwei bis drei Wochen zu einer Erkrankung führen, wobei die Erkrankungsschwere von einer grippeähnlichen Symptomatik bis zur Nierenfunktionsstörung reicht.

Warum treten Hantavirus-Infektionen in diesem Jahr wieder vermehrt auf?

Eine Häufung von Hantavirus-Erkrankungen tritt in der Regel dann auf, wenn im Vorjahr eine starke Fruchtbildung der Buchen stattgefunden hat, so dass die Rötelmäuse über den Winter ein gutes Nahrungsangebot hatten und sich dadurch bereits im Winterhalbjahr gut vermehren konnten. Hantavirus-Ausbruchsjahre werden in Deutschland meist in Abständen von zwei bis drei Jahren beobachtet. Diese Buchenmast trat 2022 auf, somit ist für dieses Jahr mit einem vermehrten Auftreten von Fällen zu rechnen.

Wie kann das Übertragungsrisiko verringert werden?

Um Infektionen vorzubeugen, rät das Grafschafter Gesundheitsamt zu folgenden Schutzmaßnahmen: Bei Tätigkeiten mit hohem Übertragungsrisiko – wie dem Ausfegen oder Aufräumen von Lagerräumen (z.B. von Ställen, Schuppen, Garagen oder Dachböden), der Gartenarbeit oder dem Verarbeiten von gelagertem Holz (z.B. Holzhacken, Holzstapeln) – sollte darauf geachtet werden, Staubaufwirbelung zu vermeiden, beispielsweise durch das Befeuchten der Umgebung. Zudem ist für eine gute Belüftung der Räume zu sorgen. Durch weitere Schutzmaßnahmen, wie dem Tragen von Handschuhen und Atemschutzmasken (empfohlen wird eine FFP3-Maske, alternativ eine FFP2-Maske) sowie der Abdeckung von Wunden, können Infektionen mit dem Hantavirus verhindert werden. Nach Beendigung der Tätigkeiten sollte eine gründliche Händereinigung erfolgen. Wohnhäuser und Nebengebäude sollten darüber hinaus unbedingt vor dem Eindringen von Nagetieren geschützt werden.

Weitere Informationen zu Hantaviren hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung online zusammengefasst: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hantaviren/

Text: Landkreis Grafschaft Bentheim

Foto: Pixabay