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Neue Dunkelampel macht Querung der Kreisstraße 27 in Nordhorn-Hesepe sicherer

Mehr Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr in Nordhorn-Hesepe: Eine neue Dunkelampel erleichtert Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrenden seit Kurzem das Queren der Emsbürener Straße (Kreisstraße 27). In Zusammenarbeit mit der Stadt Nordhorn hat der Landkreis Grafschaft Bentheim die neue Ampelanlage in Höhe des Sportplatzes des Heseper SV errichtet und in dieser Woche offiziell in Betrieb genommen. „Insbesondere Schülerinnen und Schüler, die mit dem Rad von hier aus zu den Nordhorner Schulen fahren, sollen gut und vor allem sicher von der einen auf die andere Seite dieser Hauptverkehrsstraße kommen“, erklärt Dr. Elke Bertke, Dezernentin für Mobilität beim Landkreis Grafschaft Bentheim, den Hintergrund der Baumaßnahme. Sie verweist zudem darauf, dass die Stadt Nordhorn nördlich von Hesepe eine weitere Wohnbauentwicklung plant. „Diese Entwicklung haben wir bereits perspektivisch beim Bau der Dunkelampel berücksichtigt. Denn die Sportanlagen des Heseper SV werden dadurch künftig noch stärker frequentiert werden, so dass diese Querungsstelle stärker genutzt werden wird.“ Neben der Dunkelampel wurde auch ein Radwegeabschnitt von rund 250 Meter Länge neugebaut. Für die Schaffung der neuen, sicheren Querungshilfe an der Emsbürener Straße hatten sich die Anwohnenden des Ortsteils und der Sportverein Heseper SV schon seit mehreren Jahren eingesetzt.

So funktioniert die Dunkelampel

Die Dunkelampel schaltet sich nur dann ein, wenn sie per Knopfdruck aktiviert wird – ansonsten ist sie, wie der Name es andeutet, „dunkel“. Ergänzt wird die Ampelanlage durch elektronische Wechselverkehrszeichen, die rund 150 Meter vor der Ampel in beide Verkehrsrichtungen installiert wurden. Wenn Fußgängerinnen und Fußgänger oder Radfahrende das Grünlicht an der Dunkelampel anfordern, wird nicht nur die Ampelanlage eingeschaltet, sondern es springen auch die Anzeigetafeln an und durch die Wechselverkehrszeichen wird eine temporäre Geschwindigkeitsreduzierung auf 50 Km/h aktiviert. Ähnliche Ampelanlagen gibt es in der Grafschaft bereits an mehreren Standorten, beispielsweise an der Grenzstraße (K 23) zwischen Lage und Grasdorf.

App lässt akustisches Signal der Ampel für Blinde und Sehbehinderte lauter werden

In Abstimmung mit dem „Beirat für Menschen mit Behinderung“ ist die Dunkelampel sehbehindertengerecht ausgestattet worden. „So verfügen die Geh- und Radwegflächen über taktile Orientierungshilfen. Damit blinde oder sehbehinderte Menschen den Ampelmast leichter auffinden können, lässt sich der integrierte akustische Signalgeber nicht nur über die Anforderungstaster direkt an der Ampel, sondern auch über eine besondere App ansteuern“, berichtet Frank Adenstedt, Leiter der Abteilung Kreisstraßen und Mobilität. Markus Batterink, der seitens des Landkreises das Bauvorhaben begleitet hat, erklärt, wie die App funktioniert: „Die Loc.id-App basiert auf einem Bluetooth-System und beeinflusst die akustischen Signale der Ampel. Das bedeutet: Der Orientierungston wird automatische lauter, sobald sich ein Smartphone mit installierter Loc.id-App in der Nähe befindet. Diese Art der intelligenten Verkehrstechnik haben wir erstmals in eine unserer Ampelanlagen eingebunden.“

Bund fördert Bau- und Planungsleistungen zu 90 Prozent

Die Kosten der gesamten Bau- und Planungsleistungen belaufen sich auf rund 315.000 Euro. Der Bund fördert diese Investition in die Radverkehrsinfrastruktur zu 90 Prozent und stellt die Fördermittel über das Sonderprogramm „Stadt und Land“ im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 zur Verfügung. Der verbleibende Kostenanteil in Höhe von 31.500 Euro wird je zur Hälfe von der Stadt Nordhorn und dem Landkreis Grafschaft Bentheim getragen.

Den Antrag zur Förderung der Maßnahme hatte der Landkreis bereits Ende 2021 gestellt. Der Förderbescheid ging allerdings erst rund ein Jahr später ein. Grund für die Verzögerung war die verspätete Freigabe von zusätzlich beantragten Fördergeldern für das Sonderprogramm „Stadt und Land“ durch den Bund, da die ursprünglich bereitgestellten Mittel im Jahr 2021 ausgeschöpft waren. „Diese Verzögerung hatte zur Folge, dass der gesamte Prozess – von der Planung über die Genehmigung bis zur Ausschreibung und Umsetzung der Maßnahme – im vergangenen Jahr in Rekordzeit erfolgen musste“, so Adenstedt. Die Bauleistungen wurden dabei von den Firmen Hermann Jansen aus Aschendorf und SILA Service aus Bad Zwischenahn ausgeführt. Für die Planungsleistungen war das Ingenieurbüro Gladen aus Spelle verantwortlich.