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Bereits 2,2 Mio. Euro investiert: Umsetzung des DigitalPakts Schule in kreiseigenen Schulen auf der Zielgeraden

2,78 Millionen Euro stehen dem Landkreis Grafschaft Bentheim aus dem DigitalPakt Schule zur Verfügung. Über dieses Förderprogramm wollen Bund und Land die digitale Ausstattung der Schulen vorantreiben. Mit Blick auf die sieben kreiseigenen Schulen befindet sich der Landkreis Grafschaft Bentheim auf der Zielgeraden bei der Umsetzung der DigitalPakt-Maßnahmen. „Rund 80 Prozent der Fördermittel haben wir bereits gebunden und in unseren Schulen verbaut. Die restlichen Mittel in Höhe von knapp 570.000 Euro sind ebenfalls nahezu vollständig verplant“, berichtet Landrat Uwe Fietzek. Bei einem Vor-Ort-Termin im Burg-Gymnasium Bad Bentheim verschafft er sich mit Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier, Thomas Kliemt, Abteilungsleiter Schulen, Bildung und Kultur, sowie Thomas Metting aus der Abteilung Innerer Service und Liegenschaften des Landkreises einen Eindruck von den DigitalPakt-Maßnahmen. Insgesamt sind in den kreiseigenen Schulen bereits mehr als eine Million Euro in Verkabelungsarbeiten geflossen. Weitere 1,2 Millionen Euro entfallen auf die Beschaffung der notwendigen Hardware, darunter Touchpanels, AirServer und Beamer. Der Landrat macht dabei deutlich, dass sich die Grafschaft bereits vor Beginn des Förderprogramms des Themas Digitalisierung in Schulen angenommen und beispielsweise eigene Mitarbeitende für die Betreuung der Schul-IT eingestellt habe. „Mit dem DigitalPakt hat das Thema dann aber noch einmal einen großen Schub erhalten“, blickt Fietzek zurück und betont: „Wichtig war uns, dass wir eine Strategie entwickeln, wie die Gelder gut und zielgerichtet eingesetzt werden können.“

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt anhand eines Medienentwicklungsplans. „Unser Credo lautet: Die Technik folgt der Pädagogik. Das heißt: Was brauchen wir für eine zeitgemäße Pädagogik an Technik?“, erklärt Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier. Der Medienentwicklungsplan wurde zusammen mit einem Fachbüro erstellt und in Workshops mit den Schulen erarbeitet. „Jede Schule hat natürlich eigene Schwerpunkte und Voraussetzungen, die es zu berücksichtigen galt“, so Gülker-Alsmeier. In die Erstellung des Plans waren auch die Schülerinnen und Schüler aktiv eingebunden. Seit 2020 liegt der Medienentwicklungsplan vor, der laufend fortentwickelt wird – zuletzt im Herbst 2022. Darüber hinaus hat der Landkreis einen Steuerkreis-IT initiiert, dem die IT-Beauftragten der kreiseigenen Schulen angehören und der sich regelmäßig über neue Trends und Entwicklungen austauscht. Unterstützend steht den Schulen zudem das Team der Schul-IT des Landkreises zur Seite, das mittlerweile von drei auf sechs Mitarbeitende aufgestockt wurde.

Über den DigitalPakt Schule sind bereits Anträge mit einem Volumen von 2,2 Millionen Euro gestellt worden. In sechs der sieben kreiseigenen Schulen sind die Maßnahmen abgeschlossen. Rund 150 Kilometer Kabel – davon 100 Kilometer Daten- und Glasfaserkabel – wurden verlegt. „Aktuell werden wir noch an der Vechtetalschule aktiv. Hier sind die notwendigen Kabel zu etwa einem Drittel verlegt“, berichtet Abteilungsleiter Thomas Kliemt. Handwerkermangel, Preissteigerungen und die Corona-Krise seien die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der Maßnahmen gewesen.

„Genauso wichtig, wie die Investition in Kabel und Hardware, ist die Schulung der Lehrkräfte. Hier zeichnen sich unsere Schulen durch großes Engagement aus“, sagt Kreisrätin Gülker-Alsmeier. Auch am Burg-Gymnasium Bad Bentheim stehen regelmäßig interne Fortbildungen auf der Agenda, berichten Schulleiterin Johanna Schute und ihr Stellvertreter Ingo van Verth. Bei den Lehrkräften würden sie eine große Bereitschaft feststellen, sich auf die neuen digitalen Möglichkeiten einzulassen. Kreidetafeln hätten nahezu ausgedient – neue technische Möglichkeiten, wie ActiveBoards, nutze die Schule schon seit Langem. Ebenso arbeite die Hälfte der Schülerinnen und Schüler mit iPads. Für sie sei das digitale Arbeiten selbstverständlich. „Wir haben schon früh entsprechende pädagogische Konzepte erarbeitet. Der DigitalPakt war dann wie ein Katalysator und hat die Entwicklung unterstützt. Ohne Technik bleibt Pädagogik ein Papiertiger“, machen beide deutlich. Über die Maßnahmen des DigitalPaktes könne die moderne Technik nun auch zielorientiert genutzt werden. Damit das auch weiterhin so bleibt, richtet Landrat Fietzek abschließend einen Appell an die Landes- und Bundespolitik: „Der DigitalPakt Schule hat viel bewirkt. Die Hardware wandelt sich aber immer weiter und Geräte veralten schnell. Wir müssen hier in eine Verstetigung der Mittel für die digitale Ausstattung kommen, um die entstandenen Strukturen auch langfristig aufrecht zu erhalten.“

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim